FPÖ-Landesrat schäumt
Mühlkreisbahn, Almtalbahn und Hausruckbahn – fährt dort bald nur mehr der Bus?

- Dunkle Wolken ziehen derzeit über drei Bahnstrecken in Oberösterreich auf. Am Bild: die Mühlkreisbahn.
- Foto: Helmut Eder.
- hochgeladen von Thomas Kramesberger
Nachdem die ÖBB angekündigt haben, drei Bahnstrecken in Oberösterreich möglicherweise zu schließen, herrscht dicke Luft zwischen Linz und Wien. Landesrat Günther Steinkellner (FPÖ) schäumt: "Es kann nicht sein, dass in der Bundeshauptstadt Projekte umgesetzt werden und die Regionen dafür die Rechnung zahlen“. Speziell das Aus der Mühlkreisbahn hätte massive Folgen für das Projekt der Regionalstadtbahn, warnt der blaue Politiker.
OÖ. Da der Sparkurs der Bundesregierung auch vor dem Staatsbetrieb ÖBB nicht Halt macht, steigen die Bahnmanager nun auf die Ausgabenbremse. Für Oberösterreich könnte diese das Aus von drei Bahnstrecken – Mühlkreisbahn, Almtalbahn und Hausruckbahn – bedeuten. Laut ÖBB werden derzeit "jene Regionalbahnen einer Prüfung unterzogen, die in den vergangenen Jahren trotz der allgemein gestiegenen Nachfrage von Fahrgästen besonders wenig frequentiert wurden und damit überproportional kostenintensiv sind." Denkbar sei für die drei Strecken in Oberösterreich "eine Umstellung auf attraktive Busverbindungen mit gleichzeitigem Taktangebot", heißt es von der Bahn.
"ÖBB haben Blick auf Realität verloren"
In Oberösterreich stößt diese Ankündigung der Staatsbahn auf große Empörung. Der zuständige Landesrat Günther Steinkellner (FPÖ) reagierte in einer Presseaussendung mit scharfen Worten: „Diese Ankündigung kam ohne Vorwarnung, ohne Einbindung und ohne Augenmaß. Wer ernsthaft erwägt, Bahnverbindungen im stärksten Wirtschafts- und Industriebundesland Österreichs zu schwächen, der hat den Blick für die Realität der Regionen verloren“. Nachsatz: "„Das ist keine Verkehrsstrategie – das ist ein Rückschritt in die Vergangenheit. Es kann nicht sein, dass in der Bundeshauptstadt Projekte umgesetzt werden und die Regionen dafür die Rechnung zahlen“.
Besonders dramatisch sieht Steinkellner die möglichen Auswirkungen einer Schließung der Mühlkreisbahn. Diese Bahn sei untrennbar mit dem Projekt der Regionalstadtbahn verbunden und gefährde somit das "wichtigste Mobilitätsprojekt Oberösterreichs". Steinkellner kündigt jedenfalls "klaren Widerstand" gegen die Pläne der ÖBB an. "Wer meint, Oberösterreich aufs Abstellgleis schieben zu können, der wird mit massivem Gegenwind rechnen müssen", so der Landesrat.
Grüne sind "höchst alarmiert"
Kritik an den Sparplänen der Bahn in Oberösterreich kommt auch von den Grünen. „Wer heute ernsthaft daran denkt, Bahnverbindungen im ländlichen Raum durch Busse zu ersetzen, der hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Die Schiene ist das Rückgrat unserer Regionen. Hier zu kürzen heißt: sparen am völlig falschen Fleck“, sagt Severin Mayr, Klubobmann der Grünen im Oö. Landtag.


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