Für Hochrisikopatienten
Neue Infusionstherapie gegen Corona in Oberösterreich
Eine neue Behandlungsmethode für Hochrisikopatien, die positiv auf Corona getestet wurden und bei denen sich aufgrund bestimmter Risikofaktoren ein schwerer Krankheitsverlauf bzw. eine stationäre Behandlung abzeichnet, wird nun auch in Oberösterreich etabliert.
OÖ. Zur Anwendung wird diese bei Hochrisikopatienten im Krankenhausbereich kommen. Mit 17. Jänner startet das Salzkammergut-Klinikum als erstes Krankenhaus in OÖ die Therapie mit monoklonalen Antikörpern, diese soll dann auf weitere Spitäler ausgerollt werden. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass sich dadurch ein schwerer Verlauf bzw. Aufenthalt im Spital in vielen Fällen vermeiden lässt.
Dauert halbe Stunde bis Stunde
Im Kepler Universitätsklinikum (KUK) wurden bislang einige Medikamente zur Antikörper-Therapie in einer ersten Testphase untersucht, und bereits jetzt gibt es gute Erfahrungen damit. Im Rahmen dieser Untersuchungen wurden beispielsweise im KUK bereits mehr als 200 Patienten mittels monoklonaler Antikörper-Therapie behandelt. Die Dauer der intravenösen Medikation beträgt eine halbe Stunde bis zu einer Stunde.
"Erweiterung der Behandlungsmöglichkeiten"
„Auch wenn diese Behandlungen kein Ersatz für verfügbare, vorbeugende Maßnahmen wie die Impfung sind, so stellen sie doch eine sehr erfreuliche Erweiterung unserer Behandlungsmöglichkeiten und damit ein weiteres wichtiges Sicherheitsnetz dar“, meint Primar Bernd Lamprecht, Vorstand der Klinik für Lungenheilkunde am Kepler Universitätsklinikum.
Studien: Risikoreduktion von 65-75 Prozent
Studien haben zuvor für diese Therapieform eine vielversprechende Risikoreduktion im Ausmaß von 65 bis 75 Prozent gezeigt. Vorerst können in Oberösterreich gemäß dem vom Bund zur Verfügung gestellten Kontingent wöchentlich etwa 650 Personen behandelt werden. Die Kosten pro Therapie bzw. einmaliger Infusion liegen derzeit bei rund 2.000 Euro.
„Abgesehen davon, dass wir diesen Menschen hoffentlich einen leidvollen und oft langen Klinikaufenthalt ersparen können, entlasten wir damit natürlich auch unsere medizinische Infrastruktur. Für uns ist diese Therapie einer von mehreren Hebeln, um die Krise zu bewältigen“, sagt Landeshauptmann Thomas Stelzer.
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