Wertekurse für Migranten ab Mitte März in Oberösterreich
In Oberösterreich starten am 15. und 16. März die Wertekurse für Asylberechtigte. Zielgruppe sind jene 3500 Migranten im Land ob der Enns, die einen positiven Asylbescheid haben. Die Kurse sollen möglichst dezentral und flächendeckend angeboten werden, dauern jeweils acht Stunden und werden in Kleingruppen von 15 Personen abgehalten.
OÖ. Die Werte- und Orientierungskurse sind neben dem Besuch eines Deutschkurses und Arbeitswilligkeit zentrale Bestandteile des Integrationsplan für Flüchtlinge, den die Bundesregierung gemeinsam mit den Bundesländern gefasst hat. "Ziel ist, dass jeder und jede Asylberechtigte diese Kurse künftig durchläuft", sagt Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) bei der Präsentation in Linz. Wer sich weigert, dem droht die Kürzung der Sozialleistungen.
Folgende Themenschwerpunkte werden die Kurse umfassen:
– Prinzipien des Zusammenlebens (zum Beispiel Meinungsfreiheit, Gewaltfreiheit, Rechtsstaatlichkeit, Geleichberechtigung von Mann und Frau)
– Vielfalt des Zusammenlebens (zum Beispiel Trennung von Religion und Staat, Familienleben und interkulturelle Begegnung)
– Geschichte und Geographie Österreichs
– Stellenwert von Sprache und Bildung
– Arbeitswelt und Wirtschaft
– Wohnen
– Gesundheitssystem
Rotes Kreuz stellt Räume zur Verfügung
Das Kursangebot wird es in allen Regionen Oberösterreichs geben. Das Rote Kreuz wird dafür die Schulungsräume zur Verfügung stellen. "Die Wertekurse werden vom Integrationszentrum OÖ des Österreichischen Integrationsfonds organisiert", sagt Landeshauptmann-Stellvertreter Thomas Stelzer (ÖVP). Gleichzeitig arbeitet man auf Landesebene an Unterrichtsmaterial zur Wertevermittlung für die Volksschule. "Auch so kann man über die Kinder den Schritt zu den Eltern schaffen", so Stelzer.
"Sind eines der solidarischsten Länder der Welt"
In Österreich wurden bisher mehr als 90.000 Asylanträge gestellt. "Wir sind eines der solidarischsten Länder der Welt", betont Kurz – in den vergangenen Tagen hatte Österreich viel Kritik für seine Asylquoten einstecken müssen. Derzeit haben etwa 3500 Menschen einen positiven Asylbescheid in Oberösterreich. Migrations-Landesrat Rudi Anschober (Grüne) arbeitet derzeit zusätzlich einen oberösterreichischen "Masterplan Integration" aus. Die Wertekurse seien auch für diesen Masterplans wesentlich, erklärt er. Anschober weiter: "Ich trete auch für einen 'Staatsvertrag Integration' zwischen Bund und Ländern ein, in dem Grundsätze und Maßnahmen ebenso festgesetzt werden, wie Zuständigkeiten und Finanzierung."
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