Caritas OÖ
Zwei Jahre Hilfe für Ukrainer

 Point of Ukraine-Leiterin Catherine Spöck (re.) mit den Mitarbeiterinnen Yevheniia Prots, Viktoriia Mausz und Oksana Kuzo (v. li.) | Foto: Caritas OÖ
  • Point of Ukraine-Leiterin Catherine Spöck (re.) mit den Mitarbeiterinnen Yevheniia Prots, Viktoriia Mausz und Oksana Kuzo (v. li.)
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Seit zwei Jahren herrscht Krieg in der Ukraine und ein Ende ist nicht in Sicht. Fast genauso lange unterstützt die Caritas mit verschiedenen Begleitangeboten die Integration von Ukrainerinnen und Ukrainer in Oberösterreich. Die Menschen können nicht zurück und brauchen hier eine langfristige Perspektive. 

Ein Großteil der geflüchteten Menschen aus der Ukraine sind Frauen mit ihren Kindern. Seit zwei Jahren sind sie einer enormen psychischen Belastung ausgesetzt: Sie kümmern sich alleine um das Familienleben, während sich ihre Männer, Brüder oder Söhne im Stellungskrieg befinden. Immer wenn ein Handy klingelt, schrillen bei ihnen auch die inneren Alarmglocken, ob Zuhause etwas Schlimmes passiert sein könnte.

Wichtige Anlaufstellen

Wichtige Anlaufstelle im Leben der Vertriebenen ist deshalb seit fast zwei Jahren das Begegnungszentrum beim Südbahnhofmarkt in Linz, den der Verein Ukrainische Community in OÖ, Point of Ukraine, gemeinsam mit der Caritas OÖ betreibt und vom Land OÖ unterstützt wird. Die Caritas-Mitarbeiterinnen, die alle aus der Ukraine stammen, stehen bei allen Fragen zum Leben in Österreich beratend zur Seite. Es gibt außerdem Sprachcafés, Frauentreffen, Lernbegleitung, Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche sowie psychologische Angebote, bei denen die Vertriebenen niederschwellig das Erlebte verarbeiten können.
Im vergangenen Jahr haben rund 540 Personen bei den wöchentlichen Veranstaltungen teilgenommen.

Es gibt Beratungen auf Ukrainisch zu Integration, Behörden oder zum Schulsystem. Die Integration in der Arbeitswelt fördern beispielsweise die Caritas-Projekte „Connect U“ oder FEMily, das speziell Frauen in Richtung Arbeitsmarkeinstieg und Qualifizierung stärkt.

Hürden bei Berufseinstieg

Trotzdem gibt es Hürden beim Einstieg ins Berufsleben: Wie ein Mangel an Kinderbetreuungsmöglichkeiten oder die lange Wartezeit auf die Anerkennung von Berufsausbildungen in der Heimat sowie die Ungewissheit auf Seiten der Arbeitgeber, wie es mit dem Aufenthaltsstatus der Vertriebenen weitergeht. Dazu kommt die Angst, aufgrund der geringen Zuverdienstgrenze in der Grundversorgung, diese Leistungen zu verlieren

Leistbarer Wohnraum gefordert

Eine große Hürde bei der Integration ist auch der Mangel an leistbarem Wohnraum. Vom Zugang zu gemeinnützigen Wohnungen bei Genossenschaften etc. sind Ukrainer in Oberösterreich ausgeschlossen. Während jüngere Menschen noch die Möglichkeit haben, ihre Situation durch einen Job zu verbessern, stecken Pensionisten oder Menschen, die nicht erwerbsfähig sind, in der Armutsfalle Grundversorgung fest. Selbst Pensionsansprüche aus der Ukraine, die meist zwischen 50 und 100 Euro ausmachen, werden vom ausbezahlten Betrag der Grundversorgung abgezogen.

„Wir müssen den Menschen eine langfristige Perspektive geben und fordern Maßnahmen, die geeignete Rahmenbedingungen für eine Integration bieten: Dazu gehört ein Aufenthaltstitel, der auch nach März 2025 einen Verbleib in Österreich ermöglicht. Nur so können längerfristige Arbeits- und Mietverträge abgeschlossen werden“, sagt Marion Huber, Vorstandsmitglied der Caritas OÖ.

Caritas-Hilfe für Flüchtlinge

Die Caritas Österreich hilft derzeit mit über 40 Projekten. Die ukrainischen Caritasorganisationen haben mit Unterstützung des internationalen Caritasnetzwerks bereits mehr als vier Millionen Menschen mit humanitärer Hilfe erreicht. Seit Kriegsausbruch konnten mehr als 100.000 Kinder in 34 Projekten unterstützt werden. Die Hilfe ist sehr vielfältig – von Notversorgung wie sauberem Trinkwasser, Nahrungsmitteln, Medikamenten und Unterkünften bis hin zu langfristiger Unterstützung wie psychosoziale Betreuung und Bildungsmaßnahmen.

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