In Oberösterreich
Ein Drittel der Handwerksbetriebe macht schlechte Geschäfte

Michael Pecherstorfer, Spartenobmann Gewerbe und Handwerk Wirtschaftskammer OÖ. | Foto: Starmayr
  • Michael Pecherstorfer, Spartenobmann Gewerbe und Handwerk Wirtschaftskammer OÖ.
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Ein reales Umsatzminus von 5,6 Prozent im vergangenen Jahr, eine schwache Entwicklung im ersten Quartal 2024, hohe Energie-, Rohstoff und Materialpreise sowie  Bürokratie und hohe Lohnnebenkosten. „Das sind die Zutaten, die das oö. Gewerbe und Handwerk alles andere als zuversichtlich in die Zukunft schauen lässt“, sagt Michael Pecherstorfer,Spartenobmann in der Wirtschaftskammer OÖ.

OÖ. Laut der aktuellen Konjunkturbeobachtung der KMU Forschung Austria erwarten im laufenden Quartal nur 16 Prozent der Betriebe ein Plus bei Auftragseingängen bzw. Umsätzen – 35 Prozent der Betriebe rechnen hingegen mit einem Minus.
Dennoch ist Pecherstorfer zuversichtlich, dass sich die „trübe Stimmung in absehbarer Zeit ins Positive drehen wird“. Zum einen ist die Inflation seit einigen Monaten auf dem Rückzug. Zum anderen hat die Europäische Zentralbank EZB ihre Zinserhöhungsphase bereits gestoppt und die Experten erwarten bei einer Eurozonen-Inflation von 2,4 Prozent spätestens im Juni Zinssenkungen. Nachsatz: „Das sollte Konsum und Investitionen einen Schub verleihen.“ 

Beim Wohnbaupaket Tempo reinbringen

Zudem sollte auch das Wohnbaupaket der Bundesregierung, das Mitte März im Nationalrat beschlossen wurde, der schwächelnden Konjunktur im Gewerbe und Handwerk nachhaltige Impulse verleihen. „Dazu müssen aber die geplanten Maßnahmen rasch umgesetzt werden. Denn der Bau von Wohnungen und Eigenheimen hat genauso wie das Sanieren zum Teil lange Vorlaufzeiten. Wenn sich das Anspringen der Baukonjunktur dann ins 3. Quartal oder gar in den Winter hineinzieht, könnte die Wirkung wieder verpuffen“, so Pecherstorfer.

Einiges aus dem Wohnbaupaket sei bereits umgesetzt, wie der rückwirkende Verzicht auf Nebengebühren (Pfandrecht und Grundbuch), die Mittelaufstockung für die thermisch-energetische Sanierung und erneuerbare Energiesysteme oder der auf drei Jahre befristete, erhöhte Abschreibungssatz für Öko-Einbauten im Neubau. Beim großen Brocken der zinsbegünstigten Landesdarlehen spieße es sich allerdings noch bei Details. „Hier muss auch Tempo rein, denn die Banken melden bereits eine kräftig steigende Nachfrage nach Wohnbaudarlehen", so der Spartenobmann.

Handwerkerbonus ist "gute Entscheidung für KMU"

„Wir haben seit Jahren darauf gedrängt“, freut sich Pecherstorfer, dass der Handwerkerbonus als Teil des Wohnbaupakets für heuer und 2025 wiedereingeführt wurde. „Vom Bonus profitieren in erster Linie die privaten Auftraggeber, denn für sie reduziert sich die Professionistenrechnung bis 10.000 Euro um 20 Prozent“, erklärt Pecherstorfer. „Aber auch die Handwerksbetriebe profitieren, weil wieder mehr Private zum Professionisten statt zum Pfuscher gehen und sich damit die Auftragslage spürbar und mittelfristig verbessern wird. Das ist für unsere vielen Klein- und Mittelbetriebe in den Regionen ein höchst notwendiger Impuls.“

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