Corona-Krise
Experten erwarten „günstigere Entwicklung“ für Oberösterreich

Christoph Badelt (WIFO), Landeshauptmann Thomas Stelzer und Monika Köppl-Turyna (EcoAustria, v. l.). | Foto: OÖVP
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Das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) erwartet 2021 für Oberösterreichs Ökonomie eine günstigere Entwicklung als für Österreich insgesamt.

OÖ. Weil Schwierigkeiten der Industrie, die im Frühjahr 2020 dominierten, aktuell geringer sein dürften, rechnet das Österreichischie Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) für Oberösterreichs Wirtschaft im Jahr 2021 mit einer „etwas günstigeren Entwicklung“ im Vergleich zur gesamtösterreichischen Wirtschaft. Auch die Beschäftigung war in Oberösterreich weniger rückläufig als in Österreich insgesamt.

Konkurrenz aus Schwellenländern

In der Zukunft sieht WIFO-Leiter Christoph Badelt dennoch einige Herausforderungen: etwa die zunehmende Konkurrenz durch Schwellenländer wie China in hochwertigen, technologiebezogenen Marktsegmenten. Vor allem in der Automobilzulieferindustrie bestehe Handlungsbedarf, etwa in Form von technologischer und geographischer Diversifizierung des Produktionsportefeuilles. Und auch der europaweite Trend zum „Backshoring“ –  die Rückverlagerung ausgelagerter Fertigungsschritte ins Mutterland – könnte heimische Zulieferer gefährden. Badelt empfiehlt eine stärkere Entwicklung wissensintensiver und unternehmensnaher Dienstleistungen.

Weniger „verschleppte Insolvenzen“

Monika Köppl-Turyna, Direktorin des EcoAustria Instituts, stellt insbesondere dem österreichischen Kurzarbeitsmodell und der starken Inanspruchnahme in Oberösterreich ein gutes Zeugnis aus. Aber auch Umsatzersatz und Fixkostenzuschuss hätten dafür gesorgt, dass hierzulande weniger Menschen arbeitslos geworden sind als in anderen Bundesländern. Und auch falls die „großzügigen“ Wirtschaftshilfen des Bundes wohl für einige „verschleppte Insolvenzen“ sorgen würden, stünden oö. Unternehmen aufgrund ihrer überdurchschnittlichen Eigenkapitalausstattung vergleichsweise besser da.

„Bei allen Unsicherheiten brauchen wir eine möglichst klare Orientierung, wie sich Arbeitsmarkt und Wirtschaftslage entwickeln werden“, so Landeshauptmann Thomas Stelzer. | Foto: OÖVP
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Homeoffice bringt Fachkräfte ins Land

Die Arbeitslosenquote werde wohl noch an der unsicheren wirtschaftlichen Situation leiden, so Köppl-Turinya, die hier einmal mehr einen Wettbewerbsvorteil für Länder mit einem flexibleren Arbeitsmarkt und niedrigeren Lohnnebenkosten sieht – sie werden sich schneller von der Krise erholen. Problematisch sei die relative geringe Mobilität der Österreicher zwischen den Regionen. Positiv sieht Köppl-Turyna die hohe Bereitschaft der oö. Betriebe zum Homeoffice – Fachkräfte aus anderen Regionen stünden so eher zur Verfügung.

Wirtschaft ins Zentrum rücken

„Wenn wir die Gesundheitskrise überwunden haben, wird uns die Wirtschaftskrise noch begleiten. Unser Fokus 2021 lautet daher: Arbeitsplätze, Ausbildung und Ankurbelung“, so Landeshauptmann Thomas Stelzer, „die Analysen und Prognosen bestärken mich darin, die Themen Arbeitsplätze und Wirtschaft schon in der aktuellen Phase des Krisen-Managements ins Zentrum der politischen Arbeit zu stellen“. Mit Projekten und Initiativen wie der OÖ Zukunftsstiftung oder außerordentlichen Investitionen des Landes zur Ankurbelung der Wirtschaft im Rahmen des „Oberösterreich Plans“ sei schon einiges im Gange. Und auch diverse Investitionen der Leitbetriebe – etwa bei BMW in Steyr – seien wichtige Lichtblicke in der Krise „und bestätigen die Standortqualität und Zukunftschancen Oberösterreichs“, so Stelzer.

Christoph Badelt (WIFO), Landeshauptmann Thomas Stelzer und Monika Köppl-Turyna (EcoAustria, v. l.). | Foto: OÖVP
„Bei allen Unsicherheiten brauchen wir eine möglichst klare Orientierung, wie sich Arbeitsmarkt und Wirtschaftslage entwickeln werden“, so Landeshauptmann Thomas Stelzer. | Foto: OÖVP
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