Herkunftskennzeichnung
Kein Rinderfilet aus Botswana auf oö. Tellern

- Woher stammt die Kuh auf unseren Tellern? In Kantinen soll das künftig klar deklariert werden.
- Foto: SashaKhalabuzar/panthermedia
- hochgeladen von Marlene Mülleder
Darf es ein Rinderfilet aus Botswana oder ein Ochsenbeiried aus Australien sein? Oder doch lieber die Mühlviertler Bio-Kuh?
OÖ. Gerade in Kantinen ist die Herkunft von Lebensmittel nicht durchschaubar. Der Konsument hat so kaum eine Wahl sich für ein regionales Mittagessen zu entscheiden. Die mangelnde Transparenz schafft keinerlei Bewusstsein darüber, woher die Basisprodukte stammen, die verspeist werden. Deshalb fordert die Landwirtschaftskammer Oberösterreich Herkunftskennzeichung von Fleisch, Milch und Eiern als Hauptzutat in Speisen in der Gemeinschaftsgastronomie – das sind etwa Kantinen und Schulküchen – sowie bei verarbeiteten Lebensmitteln, also zum Beispiel bei Wurstprodukten.
„Ein Ausbau der Herkunftskennzeichnung würde auch die Position der Landwirtschaft in der Lebensmittelkette massiv stärken, da damit bäuerliche Lieferanten weniger austauschbar werden“, zeigt Landwirtschaftskammer-Präsidentin Michaela Langer-Weninger auf.
Mit gutem Beispiel gehen etwa die Küchen der Landwirtschaftskammer und des Landesdienstleistungszentrums voran. Die Herkunftskennzeichnung wird hier bereits freiwillig umgesetzt.
„Die Küche des Landesdienstleistungszentrums bemüht sich seit Anfang 2019 verstärkt um den Einsatz regionaler Produkte. Mehr als die Hälfte der eingesetzten Lebensmittel sind bereits garantiert aus Österreich und das wird auch klar kommuniziert“, so Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger über die ersten Ergebnisse des Pilotprojektes aus dem Vorjahr.
Aktuell wird dieses Projekt auf zumindest fünfzehn weitere Küchen des Landes ausgeweitet, um Erfahrungswerte zur Umsetzung in kleineren und dezentralen Einrichtungen zu erhalten. Auch dort wird es darum gehen das Monitoring der Lebensmittelherkunft zu verbessern und alle Möglichkeiten zur Hebung des Anteils regionaler Lebensmittel auszuschöpfen. Ein klares Ziel für die Zukunft ist es, nach den landeseigenen Küchen auch alle Institutionen im erweiterten Zuständigkeitsbereich des Landes OÖ miteinzubeziehen.


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