Hohe Lebensmittelpreise

Langer-Weninger: "Landwirtschaft sicher kein Preistreiber"

Mit dem Beginn des Krieges in der Ukraine schnellte die Inflation in die Höhe, die gestiegenen Preise bereiten vielen Menschen finanzielle Sorgen. Behauptungen, die Landwirtschaft zähle zu den großen Profiteuren der Teuerung, weist Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP) klar zurück. 

OÖ. "Die Landwirtschaft ist ein Preisstabilisator, sicher aber kein Preistreiber", betont Langer-Weninger. Aufgrund der langen Produktionszyklen sowie den Herausforderungen und Abhängigkeiten im Vertrieb könne die Landwirtschaft gar nicht unmittelbar auf Marktschwankungen reagieren. Vielmehr seien die Landwirte selbst mit stark gestiegenen Produktions- und Lebenserhaltungskosten konfrontiert. Langer-Weninger fordert deshalb mehr Preistransparenz, zum Beispiel im Energiesektor. "Legen wir doch alle die Zahlen auf den Tisch. Wir, in der Landwirtschaft, haben damit kein Problem."

"Wertschöpfung weiterentwickeln"

Die wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Krieges zeigten auf, wie wichtig eine stabile und durchgängige Wertschöpfungskette ist. Nach Angaben des Landes OÖ wolle man daher Wertschöpfung "vom Hof bis zum Teller" erhalten, fördern und weiterentwickeln. "Jede Wertschöpfung, die in der Region erfolgt, ist ein Gewinn für alle Menschen und leistet einen Beitrag für Umwelt, Klima, Ernährungssicherheit und volkswirtschaftliche Resilienz. Unsere Landwirtschaft ist im unruhigen Gewässer der Weltmärkte ein sicherer Anker und stabilisierender Faktor", unterstreicht Langer-Weninger. 

Leichte Preisentspannung bis Jahresende

Im Mai 2023 waren die Preise von Nahrungsmittel rund zwölf Prozent teurer als im Mai des Vorjahres. Aktuell befinden sich die Preise der wichtigsten Agrargüter und Energieträger wieder im Fallen, sodass die Inflation der Lebensmittelpreise ebenfalls zurückgehen sollte. WIFO-Ökonom Franz Sinabell rechnet bis zum Jahresende mit einem Abfall der Teuerung auf rund fünf Prozent. "Positiv wäre natürlich, wenn die Lebensmittelpreise wieder billiger werden würden. Durch die gestiegenen Löhne und der damit veränderten Kostenstruktur ist dies allerdings auf absehbare Zeit nicht zu erwarten."