Umwelt
Stelzer: „Klimaschutz mit Hausverstand“
Landeshauptmann Thomas Stelzer und führende Repräsentanten aus der oö. Wirtschaft sowie Vertreter der Wissenschaft erörterten Oberösterreichs Initiativen im Klimaschutz.
OÖ. Im Zentrum des Austausches mit Vertretern aus Wirtschaft und Wissenschaft stand die Frage, wie im Industrie- und Wirtschaftsbundesland Oberösterreich die Chancen des Klimaschutzes stärker genützt und oberösterreichische Umweltinnovationen noch besser unterstützt werden können.
Heimische Industrie immer sauberer
Die Öko-Bilanz Oberösterreichs hat sich in den vergangenen Jahren massiv verbessert. Laut Umweltbundesamt ist die Wirtschaftsleistung zwischen 1990 und 2018 um 80 Prozent gestiegen, die CO2-Emissionen dagegen nur um zwölf Prozent und der Energieverbrauch um 34 Prozent. Zudem verweist das Umweltbundesamt auf den Anstieg bei der Nutzung erneuerbarer Energieträger: plus 65 Prozent zwischen 1990 und 2018. „Oberösterreich und der Industriestandort Linz haben in den letzten Jahrzehnten eindrucksvoll bewiesen, dass sich ein erfolgreicher Industriestandort und Klimaschutz nicht ausschließen. Man wird auf der Welt wohl kaum einen Industriestandort finden, der so sauber produziert.
„Das Ergebnis von Klimaschutz darf nicht sein, das Vorzeigeunternehmen mit ihren Arbeitsplätzen in Länder abwandern, wo das Wort Klimaschutz noch nicht einmal einen Eintrag im Wörterbuch gefunden hat.“
Landeshauptmann Thomas Stelzer
Oberösterreich als Klimaschutz-Vorreiter
Dass sich Klimaschutz und wirtschaftlicher Erfolg nicht ausschließen, wird auch bei einem Blick auf die Bilanz von Oberösterreichs Industrie und Wirtschaft deutlich. Landeshauptmann Stelzer: „Bei uns ist Klimaschutz kein kurzweiliger hipper Zeitgeist, sondern es sind Anstrengungen und Initiativen, die seit vielen Jahren gesetzt werden.“ Als Beispiele nennt Stelzer:
- Jede vierte in Europa verkaufte automatische Biomasseheizung kommt aus OÖ. Die Branche macht einen Jahresumsatz von 600 Millionen Euro und bietet 2.500 Jobs
- Im österreichweiten Vergleich liegen sieben der zehn Gemeinden mit der höchsten Dichte an Photovoltaik-Anlagen in Oberösterreich. Die Produktion von Sonnenstrom in OÖ soll bis 2030 verzehnfacht werden (auch durch Installation auf Firmendächern).
- Bei der Maßzahl Tonnen CO2 pro produzierter Tonne Stahl liegt die voestalpine deutlich unter dem Durchschnittswert der globalen Stahl-Produktion. Bis 2030 will die voestalpine den CO2-Ausstoß um 30 Prozent reduzieren, bis 2050 klimaneutral sein.
- Das BMW-Werk Steyr hat seit 2006 den Energieverbrauch bei der Herstellung eines Motors um 45 Prozent reduziert. Bis 2025 soll der gesamte Energiebedarf des Werks auf erneuerbare Energiequellen umgestellt werden.
Land OÖ investiert kräftig in den Klimaschutz
Zur Sprache kamen auch die Maßnahmen und Investitionen, die das Land im Klimabereich setzt:
- Gemeinsam mit den ÖBB einigte man sich auf das bis dato größte Schienen-Investitionspaket in der oö. Geschichte: Bis 2030 fließen 725 Millionen Euro in den oö. Schienenverkehr und die oö. Regionalbahnen.
- Das Jahrhundertprojekt „OÖ Regional-Stadtbahn“ wird das klimafreundliche Pendeln zwischen Linz und den Umlandgemeinden verbessern. Hierfür investiert das Land OÖ 230 Millionen Euro im Rahmen des OÖ-Plans. Dazu kommt das „OÖ-Klimaticket“ in Kooperation mit dem Bund.
- Bis 2030 soll mit der Photovoltaik-Offensive die Energiegewinnung aus Sonnenstrom verzehnfacht werden. Bis 2030 sollen 97 Prozent des Stroms in OÖ aus erneuerbaren Energien kommen.
- Seit September 2019 ist in Oberösterreich ein Verbot neuer Ölheizungen in Kraft. Mehr als 7.000 Öl-Heizkessel wurden bereits ausgetauscht. Damit liegt unser Bundesland an der Spitze beim Ausstieg aus dem Heizen mit Öl.
- Der Anti-Atom-Kurs wird konsequent weiterverfolgt mit dem Ziel, den oö. Weg der erneuerbaren Energieträger auch europaweit zu forcieren.
„Mir ist wichtig, dass wir ein Land sind, das auch im Klimaschutz aktive Politik betreibt und sich nicht treiben lässt. Und zwar so, dass wir zukunftsweisende Klimaschutzmaßnahmen mit einer erfolgreichen Standort -und Arbeitsmarktpolitik vereinen. Wir machen Klimaschutz mit Hausverstand.“
Landeshauptmann Thomas Stelzer
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