In Oberösterreich
Stromnetz-Ausbau hinkt dem PV-Boom hinterher

Die Nachfrage nach PV-Anlagen ist in Oberösterreich ungebrochen hoch – das führt zu zahlreichen Engpässen. | Foto: wjarek/PantherMedia
  • Die Nachfrage nach PV-Anlagen ist in Oberösterreich ungebrochen hoch – das führt zu zahlreichen Engpässen.
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Die Energiewende läuft weiter auf Hochtouren, das sorgt aber für manchen Flaschenhals. So dauert etwa die Installation einer PV-Anlage – von der Bestellung bis zur Inbetriebnahme – bis zu 12 Monate. Und auch die Netzkapazitäten halten teilweise nicht mit den neuen Sonnenstrom-Angeboten Schritt.

OÖ. Die Nachfrage nach PV-Anlagen ist 2023 weiter sehr hoch. Allein die Netz OÖ, der größte Netzbetreiber in Oberösterreich, zählte im Jänner und Februar dieses Jahres 6.000 Anträge auf Einspeisung ins Stromnetz. Das Nadelöhr bei PV-Strom sind aber nicht nur Elektriker, PV-Module oder Wechselrichter – ebenso kommt die Einspeisekapazität der Netze vielerorts an ihre Grenzen.

Bis zu 72 Wochen Lieferzeit für Trafo

Derzeit gibt es im Netzgebiet der Netz OÖ bei 2.000 der 9.200 Trafostationen eine sogenannte „Rückleistungsbeschränkung“. Soll heißen: Dort können Haushalte mit PV-Anlage nur eine gewisse Kilowatt-Anzahl ins Netz einspeisen. Laut Netz OÖ-Pressesprecher Wolfgang Denk werde aber massiv am Ausbau der heimischen Stromnetze gearbeitet: "Aktuell sind zusätzlich zu den regulären Ausbau- und Sanierungsprojekten rund 750 weitere Projekte dazugekommen. Das reicht vom Trafotausch bis hin zu Leitungsertüchtigungen und anderen Netzverstärkungen“, so Denk.

Trotzdem könne man die gesetzlich geforderte Frist von einem Jahr für Baumaßnahmen im Niederspannungsbereich – also von den Trafostationen zu den Häusern – derzeit vielfach nicht einhalten. Der Grund: "Ortsnetztransformatoren sind in Europa ausverkauft“, so Denk. Die Lieferzeit für einen neuen Transformator kann bis zu 72 Wochen betragen. Dadurch sei die einjährige Umsetzungsfrist schlicht unmöglich, sagt Denk.

Mitzahlen beim Netzausbau?

Der Netzausbau in Oberösterreich wird also nicht von heute auf morgen passieren – nicht zuletzt, weil jeder neue Trafo extra genehmigt werden muss. Bei den betroffenen Kunden ist also Geduld gefragt. Theoretisch gäbe es noch die Möglichkeit, eine Netzbeschränkung durch eine Ausbaumaßnahme aufheben zu lassen, indem man sich selber finanziell am Netzausbau beteiligt. Ein konkretes Angebot dafür können all jene im Netzgebiet der Netz OÖ auf deren Homepage anfordern. Ob ein solcher Antrag jedoch früher zu einer höheren PV-Einspeiseleistung führt, damit sollte man derzeit nicht unbedingt rechnen...

Alle Infos dazu auf der Homepage der Netz OÖ finden Sie hier.

PV-Infotools und -rechner für Privathaushalte

Anbei finden Sie eine – unvollständige – Liste von PV-Rechnern und -Kalkulationstools für Privathaushalte. 

  • Linz AG-Photovoltaik-Rechner: Der Rechner liefert eine Abschätzung der Wirtschaftlichkeit einer PV-Anlage für Privatkunden. Es werden bereits Investitionszuschüsse nach dem Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) berücksichtigt. Der Rechner, der als Excels-Datei heruntergeladen werden kann, wird regelmäßig aktualisiert, heißt es von der Linz AG.
  • Sonnenstunden- und Sonnenstrahlung in OÖ: Das Land OÖ bietet mit seinem System "Doris" relativ viele Infos – von der Flächwidmunng, zum Kataster bis hin zu den Sonnenstunden am jeweiligen Ort. Mit wenigen Mausklicks lässt sich so heraufinden, mit wievielen Sonnenstunden zu rechnen ist – eine nicht unerhebliche Entscheidung bei der Anschaffung einer PV-Anlage.
  • 24 Stunden Sonne-Simulator von Fronius: Das Welser Industrieunternehmen, das derzeit stark expandiert, weil speziell die Nachfrage nach Wechselrichtern durch die Decke geht, bietet auf seiner Homepage eine interessante Übersicht an. Es lässt sich, grafisch sehr ansprechend dargestellt, die Größe der PV-Anlage in Relation zum Heizsystem und dementsprechenden Abnehmern (Speicher, Warmwasseraufbereitung, Elektroauto) setzen. 
  • PV-Rechner von Photovoltaik Austria: Nicht nur für OÖ, sondern für ganz Österreich konzipiert, aber trotzdem einfach und gut aufbereitet ist der Rechner der Interessensvertretung "PV Austria”. Dort lässt sich relativ einfach die Größe der Anlage sowie der Eigenverbrauch bzw. die Einspeisung berechnen. 

Kennen Sie noch weitere gute Infotools- und Rechner zum Thema Photovoltaik? Dann kommentieren Sie unter diesen Beitrag und posten Sie die Links dazu.

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Foto: Cityfoto
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