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Experten-Tipps für einen sicheren Alpin-Sommer

Im Sommer 2020 kam es zu überdurchschnittlich vielen Unfällen am Berg, ein Trend der für Sorgenfalten sorgt. | Foto: Alpinpolizei
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In den vergangenen Jahren stiegen die Unfallzahlen auf den Bergen deutlich an. Obwohl während der Pandemie weniger Leute unterwegs waren, kam es zu überdurchschnittlich vielen Todesfällen am Berg.

PINZGAU. Der Bergsport boomt. Immer mehr Leute zieht es in ihrer Freizeit auf die Gipfel der Region. Doch je mehr Leute auf den Wanderwegen unterwegs sind, desto mehr Unfälle verzeichnen die Bergretter. "Kurz vor der Pandemie verzeichneten wir 2020 überdurchschnittlich viele Einsätze. Im besten Fall passieren Unfälle erst gar nicht. Die richtige Selbsteinschätzung, vor allem wenn man mit Kindern unterwegs ist, ist besonders wichtig", weiß Peter Paal, Präsident vom Österreichischen Kuratorium für Alpine Sicherheit (ÖKAS).

"Es kam zu gut 30 Prozent mehr Unfällen im Sommerabschnitt 2020 als im 10 Jahresvergleich. Obwohl dann im Winter durch das Fehlen ausländischer Touristen nur gut ein Drittel an Unfällen zu verzeichnen waren, kam es zu gut zwei Drittel an Todesfällen. Das heißt durch fehlende Expertise, mangelhafte Ausbildung und unzureichende Vorbereitung ist das Risiko, am Berg zu sterben, deutlich gestiegen", erklärt Paal weiter.

Vor allem die richtige Selbsteinschätzung sei laut Peter Paal, Präsident des ÖKAS, wichtig. | Foto: ÖKAS
  • Vor allem die richtige Selbsteinschätzung sei laut Peter Paal, Präsident des ÖKAS, wichtig.
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Berge sind kein rechtsfreier Raum

Zwischen Mai und Oktober 2020 mussten die Beamten der Alpinpolizei rund 4.000 Mal zu Unfällen auf den Bergen der Nation ausrücken. Dazu zählen auch 300 bis 400 Suchaktionen. "Der Dienst in den Bergen stellt eine besondere Herausforderung dar. Das Aufgabengebiet ist umfangreich und erstreckt sich von der Unfallerhebung bei typischen Bergunfällen bis hin zu Flug- und Forstunfällen. Unser Hauptaugenmerk richtet sich auf die Frage, ob bei Unfällen Fremdverschulden vorliegt oder nicht. Die Berge sind kein rechtsfreier Raum“, sagt Hans Ebner von der Alpinpolizei.

"Die Berge sind kein rechtsfreier Raum“, erklärt Hans Ebner | Foto: BMI/Wessheimer
  • "Die Berge sind kein rechtsfreier Raum“, erklärt Hans Ebner
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Vorbereitung rettet Leben

„Um Fehleinschätzungen, Überforderung oder Übermüdung vorzubeugen, ist eine sorgfältige Routenplanung das Um und Auf“, so Präventionsexpertin Johanna Trauner-Karner. Prävention lautet auch das Stichwort, dem sich die Bergretter widmen. Nur jeder siebte Wanderer sei sich laut einer Studie des ÖKAS sicher, wo er sich gerade befinde. "Man sollte sich gut auf einen Ausflug in die Berge vorbereiten. Tourenplanung ist dabei extrem wichtig. Daher sollte man sich mit der genauen Route auseinandersetzen, Wetter, Kondition und Selbsteinschätzung im Auge behalten und auch die Eckpunkte der Tour jemanden mitteilen, damit im Fall der Fälle eine verunglückte Person schnell gefunden werden kann", weiß Hans Ebner. 

Kannst du dir vorstellen, einen Kurs zu belegen, um sicherer am Berg unterwegs zu sein?

Kurse zur eigenen Sicherheit

"Es gibt für alle Bereiche des Sports am Berg Kurse von Alpinen Vereinen. Diese Kurse machen immer Sinn und man kann nie zu gut vorbereitet sein. Es gibt keinen schlechten Zeitpunkt für eine Ausbildung und je früher damit begonnen wird, desto besser", erklärt Hans Ebner weiter. Damit Abgängige am Berg schnell gefunden werden können, setzt man bei Suchaktionen nun ganzjährig auf ein neues System. Das schon von bei der Lawinensuche eingesetzte Recco-Suchsystem wurde nun auch auf den Sommer ausgeweitet. "Dazu braucht man nur einen wenige Zentimeter langen Reflektorstreifen auf den Helm, den Rucksack oder die Jacke anbringen. Das System im Hubschrauber erkennt danach den Streifen am Wanderer und somit kann eine Suche, die sonst der Suche nach der Nadel im Heuhaufen gleicht, schnell und zügig vorangetrieben werden. Im Ernstfall kann dieser kleine Reflektorstreifen zum Lebensretter werden", gibt Martin Gurdet, Geschäftsführer und Einsatzleiter des Bundesrettungsdienst, bekannt.

Das Verhalten am Berg gehört für Martin Gurdet vom Bundesrettungsdienst zu den wichtigsten Dingen am Wandern. | Foto: ÖBRD
  • Das Verhalten am Berg gehört für Martin Gurdet vom Bundesrettungsdienst zu den wichtigsten Dingen am Wandern.
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Verhalten im Ernstfall

"Das Wichtigste am Berg ist, dass die Ausrüstung passt und dass man sich damit auseinandersetzt, wie ich mich im Notfall verhalte. Dabei ist es immer wichtig zu wissen, wen ich kontaktieren kann. Die Notfallnummer 140 ist dabei jederzeit besetzt und hilft mit, dass man schnell gefunden wird. Das Wichtigste ist aber immer zu wissen, wo man sich gerade aufhält. Eine genaue Standortbestimmung ermöglicht es, schnell Hilfe zu erhalten und gefunden zu werden", erläutert Martin Gurdet abschließend. 

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