Freiwillige Helfer werden in den Unternehmen geschätzt
Land entschädigt Betriebe, deren Mitarbeiter im Einsatz sind, aus dem Katastrophenfonds / Leitbetrieb Schmittenhöhebahn als Beispiel.
ZELL AM SEE, SALZBURG. Seit September 2019 bekommen Unternehmen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für einen Hilfseinsatz bei Katastrophen freistellen und das Entgelt fortzahlen, einen Pauschalbetrag von 200 Euro pro Tag und Person refundiert. "Damit setzen wir ein Zeichen der Wertschätzung", betont Landesrat Josef Schwaiger. Insgesamt haben bisher 20 Unternehmen die Förderung in Anspruch genommen.
Die Extremwetterlagen im vergangenen Jahr haben deutlich gezeigt, dass Hilfe bei Katastrophen immer häufiger nötig ist und die Belastung für die Unternehmen vermutlich steigen wird, denn das Rückgrat der schnellen Hilfe sind die ehrenamtlichen Helfer – auch, aber nicht nur in den Einsatzorganisationen. Als Anerkennung, aber auch als Ersatz erhalten die Betriebe seit vergangenem Herbst eine Entschädigung aus dem Katastrophenfonds.
200 Euro pro Einsatztag und Mitarbeiter
Die Entschädigung beträgt pro Mitarbeiter und Einsatztag 200 Euro. Die Kriterien dafür sind genau definiert: "Der Zuschuss gilt bei Großereignissen, bei denen mindestens 100 Leute mindestens acht Stunden im Einsatz sind oder bei einem Einsatz am Berg, der ebenfalls länger als acht Stunden dauert", erklärt Egon Leitner, Koordinator des Katastrophenfonds des Landes.
Erich Egger schätzt das Ehrenamt
Eines der Unternehmen, das die Unterstützung in Anspruch genommen hat, ist die Schmittenhöhebahn in Zell am See. „Es freut uns, dass es hier nun eine Entschädigung gibt, allerdings sehen wir es als Selbstverständlichkeit, unsere Mitarbeiter im Ernstfall freizustellen“, unterstreicht Vorstand Erich Egger diesen Teil der Firmenphilosophie. Als Leitbetrieb habe man schließlich die gesellschaftliche Verpflichtung, die Freiwilligen, die in Not Geratenen helfen oder im Katastrophenfall ausrücken, zu unterstützen.
„Es ist der Kitt, der eine Gesellschaft zusammenhält“, so Egger und fügt hinzu: „Wir schätzen freiwillige Helfer in unserem Betrieb sehr, denn sie engagieren sich auch in der Arbeit, davon bin ich überzeugt.“ Bei der Schmittenhöhebahn waren es im vergangenen Jahr insgesamt 15 Mitarbeiter, die im Einsatz waren – und zwar insgesamt für 22 Tage, als Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren Rauris, Bruck, Taxenbach, Zell am See und Fusch der Bevölkerung im Pinzgau halfen.
Anträge unkompliziert online
Die Antragstellung ist österreichweit einzigartig, rasch und unkompliziert. Der Zeitrahmen: Vom Einsatz bis zum Ende des nächsten Quartals können Anträge der Unternehmen online auf der Homepage des Landes gestellt werden. „Unsere Sicherheitsbehörden und Einsatzorganisationen, aber auch unsere Betriebe sind unerlässliche Partner zur Bewältigung von Ausnahmesituationen, wie wir sie im Jahr 2019 oft erlebt haben, im Krisenmanagement und im Fall eines Katastropheneinsatzes“, so Landesrat Schwaiger abschließend.
(Text: LMZ)
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