Im Gespräch: Der Landtagsabgeordnete Michael Obermoser
Michael Obermoser, der Bürgermeister von Wald, startete heuer für die ÖVP in sein 15. Landtags-Jahr.
PINZGAU (cn). Nachdem wir von den Bezirksblättern die vier "Neuen" aus dem Pinzgau - Karin Berger (FPÖ), Josef Egger (NEOS), Hannes Schernthaner (ÖVP) und Barbara Thöny (SPÖ) - bereits vorgestellt haben, baten wir nun noch Michael Obermoser (ÖVP) um ein Gespräch. Angesichts seiner Flut an Terminen - schließlich ist der 50-jährige Oberpinzgauer auch Ortschef von Wald, Hotelier und zweifacher Familienvater - mussten wir uns allerdings ein wenig in Geduld üben.
Apropos Geduld: Das ist eine jener Eigenschaften, die sich Obermoser im Laufe seiner Zeit im Landtag angeeignet hat: "Zu wissen, dass viele Dinge einfach ihre Zeit brauchen, ist einfach - aber das wirklich leben zu können, schon schwieriger. Dank meiner Routine als Abgeordneter habe ich das gelernt, vieles wiederholt sich und man hat auch eine andere Perspektive zu gewissen Abläufen", sagt Michael Obermoser.
"Ein wenig Bauchweh..."
Aber birgt Routine nicht die Gefahr, die Leidenschaft zu verlieren? "Das kann im Allgemeinen schon sein, aber ich bin davon weit entfernt. Ohne Leidenschaft und Freude an der Politik würde ich nicht rund 80 Mal im Jahr 300 Kilometer zu Sitzungen nach Salzburg fahren", lacht Obermoser. Er erzählt, dass ihm das Mitgestalten-können enorm wichtig ist und dass ihn vieles, was in "seinen" drei vergangenen Landtags-Perioden im Pinzgau umgesetzt worden ist, mit Freude erfüllt - die Investitionen in die Lokalbahn, der Bau des Nationalparkzentrums, die Errichtung von Liftanlagen und Hochwasserschutz-Bauten oder auch der Kreisverkehr in Saalfelden.
"Was mir aber trotz aller Zusagen seitens meiner eigenen Partei bzw. von Finanzreferent Christian Stöckl noch ein wenig Bauchweh bereitet, ist der Tauernklinikum-Standort in Mittersill. Auch wenn die Evaluierungen und Baumaßnahmen eine komplexe Sache sind, dauert mir das Ganze einfach schon zu lange. Gut aber finde ich, dass die Trägerschaft doch nicht an die Landeskliniken geht, sondern im Bezirk bleibt. So kann von Protagonisten vor Ort mitgeredet werden." Obermoser sagt, dass ihm auch in anderen sozialen Bereichen zu wenig weitergegangen sei, so zum Beispiel bemühe er sich schon seit langem im Pinzgau um einen Zahnarztstuhl für behinderte Kinder.
Vielfältige Aufgaben und Ziele
Michael Obermoser, der auch Bezirksobmann ist, hat im ÖVP-Landtagsklub das Amt des Klubobmannstellvertreters inne. Im Landtag ist er in zwei Ausschüssen Vorsitzender bzw. Bereichssprecher. Seine Zuständigkeiten sind vielfältig, unter anderem gehören Wohnen, Raumordnung, Infrastruktur, Wirtschaft, Finanzen oder der Nationalpark dazu. Was er nach dem Ablauf der aktuellen Periode gerne sagen würde? "Dass wir im Pinzgau - auch in Kooperation mit Abgeordneten aus dem Pongau und dem Lungau - bei den Themen Gesundheit, Verkehr, Bildung und Dezentralisierung sinnvolle Veränderungen fertig umgesetzt oder zumindest auf Schiene gebracht haben. Wichtig ist mir auch ein gestärktes Handwerk mit vielen Lehrverhältnissen."
Die Pinzgauer Landtagsabgeordneten auf einen Blick:
- LAbg. Karin Berger aus Lofer, FPÖ
- LAbg. Barbara Töny aus Saalfelden, SPÖ
- LAbg. Hannes Schernthaner aus Fusch, ÖVP
- LAbg. Josef Egger aus Zell am See, NEOS
- LAbg. Michael Obermoser aus Wald, ÖVP
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