Tipps für Wintersportler
Im Winter sicher am Berg unterwegs sein

Gerfried Walser, Ortsstellenleiter der Bergrettung Mittersill. | Foto: Bergrettung Mittersill
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Ein sonniger Tag, frischer Pulverschnee – perfekte Bedingungen. Doch die Bergrettung weiß, aus Spaß kann schnell eine Notlage werden. Im Interview erklärt Gerfried Walser, worauf Wintersportler am Berg achten sollten.

SALZBURG. Gerade in der Wintersaison häufen sich die Einsätze am Berg. MeinBezirk hat bei der Bergrettung Mittersill nachgefragt, wie Wintersportler sich besser schützen können und was im Notfall wirklich zählt. Schlechtwetter, Orientierungslosigkeit, Lawinen, Kälte, Erschöpfung sowie Stürze und Kollisionen gehören zu den häufigsten Gefahren am Berg. "Im Hochalpinen kann auch der Klimawandel, der zu Steinschlägen und Gletscherspalten führt, gefährlich werden", erklärt Gerfried Walser, Ortsstellenleiter der Bergrettung Mittersill.

Eine richtige Ausrüstung ist nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter das A und O. "Vor allem auch beim Skitourengehen ist es wichtig, eine komplette Lawinenausrüstung dabei zu haben, das beinhaltet ein LVS-Gerät, Sonden und eine Schaufel. Außerdem sollte man ein Erste-Hilfe-Set und einen Biwaksack dabeihaben. Und ein Helm schadet natürlich auch nie", erklärt Walser und betont, dass man auch ein Handy mit GPS-Funktion und Karten-App dabeihaben sollte. "Unabhängig davon empfehle ich trotzdem eine normale Karte mitzunehmen", so der Ortsstellenleiter. Standardmäßig gehören warme und wetterfeste Kleidung, am besten im Zwiebelprinzip, Sonnen- und Kälteschutz und genügend zu trinken und etwas zu Essen zur Ausrüstung dazu.

Situationen am Berg können sich schnell ändern (Symbolfoto) | Foto: Pixabay
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Fehler können auch mit Erfahrung passieren

Um gefährliche Situationen am Berg zu vermeiden, empfiehlt es sich, bereits bei der Routenplanung auf den Lawinenlagebericht und die Hangneigung der Route zu achten. Je steiler der Hang, desto größer die Lawinengefahr. "Der Wetterbericht und die Temperaturentwicklung sind ebenfalls entscheidend bei der Planung. In diesem Zusammenhang sollte man auch auf die Sonnenexposition achten, da diese den Schnee am Hang weich macht", erklärt Walser. Es ist auch wichtig, auf sein Zeitmanagement zu achten. Wenn die geplante Route über einen sonnenexponierten Hang führt, sollte man darauf achten, diesen bereits früh zu erreichen. Kondition und Erfahrung sollten ebenfalls bei der Routenplanung berücksichtigt werden.

Aber auch erfahrene Wintersportler können Fehler machen. "Vor allem die Routinefalle ist bei erfahrenen Sportlern gefährlich. Auch wenn man eine Route in- und auswendig kennt, sind die Verhältnisse jeden Tag etwas anders. Auch der Gruppendruck kann schnell gefährlich werden. Oft fühlt man sich durch andere unter Druck gesetzt, weiterzugehen, obwohl man nicht in der Verfassung dazu ist", betont der Ortsstellenleiter und erklärt, dass oft Warnsignale ignoriert werden oder zu sehr auf die Technik vertraut wird. "Unfälle passieren oft auch bei einer geringen Lawinenwarnstufe", fügt Walser hinzu. Der Lawinenlagebericht bezieht sich oft auf größere Gebiete, weswegen es wichtig ist, am Hang, auf dem man unterwegs ist, auf Schwachstellen zu achten, die gefährlich werden könnten.

Man sollte immer auf lokale Gegebenheiten achten. (Symbolfoto) | Foto: Pixabay
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In Notsituationen Ruhe bewahren

Beobachtet man einen Lawinenabgang, sollte man diesen immer melden. "Manchmal führen Spuren in die Lawine und nachkommende Personen könnten glauben, dass jemand verschüttet wurde. Wenn man die Lawine sofort meldet und angibt, dass niemand verschüttet wurde, kann eine Fehlalarmierungen vermieden werden", so der Bergretter. "Wenn man unter eine Lawine kommt, sollte man so schnell wie möglich darauf schauen, seine Ausrüstung loszuwerden, da Ski und Stöcke wie Anker wirken können. Außerdem sollte man Schwimmbewegungen machen, um an der Oberfläche zu bleiben, den Mund schützen und versuchen, eine Atemhöhle zu machen, wenn man unter dem Schnee verschüttet wird", erklärt Walser.

Kommt man in eine Notsituation, betont der Bergretter, dann sollte man Ruhe bewahren und nicht planlos weiter wandern. "Hier ist es ratsam, wenn möglich, mit GPS oder einer analogen Karte seinen Standort festzustellen und Wetter und Tageszeiten zu beachten. Geht man zum Beispiel bei einer Hütte vorbei und weiß, dass das Wetter bald umschlägt, ist es ratsam, in dieser Unterschlupf zu suchen, als zu versuchen, den Gipfel zu erreichen. Wenn sich die Situation zuspitzt, sollte man warme Kleidung anziehen, Handyakku, Getränke und Essen einteilen und den Notruf (Bergrettung 140/Europäischer Notruf 112)absetzen", erklärt Walser abschließend.

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