Murengefahr
Noch keine Entwarnung für Thumersbach
ZELL AM SEE. Wie berichtet sind durch einen neuen Murenabgang in Thumersbach-Mitterberg erneut sechs Häuser gefährdet. Mit Hochdruck wird daran gearbeitet, das Gebiet zu sichern um die Häuser wieder besiedeln zu können.
Vor allem die Räumung des Schotterfangs ist notwendig, das sind gefächerte abgestützte Mulden, in die Murenmaterial hineinrutscht. Daher bleiben die sechs Häuser evakuiert. „Wir können die Menschen erst dann wieder nach Hause lassen, wenn der Schotterfang wieder ausgeräumt ist“, ersucht Bezirkshauptmann und Einsatzleiter Bernhard Gratz um Verständnis.
Möglicherweise müssen die betroffenen Personen noch eine Nacht auf ihre Rückkehr warten. Warnposten der Feuerwehr stehen am oberen Bereich der Straße, sie werden im Laufe des Tages vom Bundesheer abgelöst. Auch die Evakuierung der drei Häuser in Rauris bleibt aufrecht. Ein gefährlicher Hangabriss wird in Mittersill im Felbertal beobachtet. Derzeit sind hier aber noch keine Evakuierungen notwendig.
Für alle vom Unwetter betroffene Regionen gilt: „dass große Hangrisse vor allem über bewohntem Gebiet genau beobachtet werden“, erklärt Gerald Valentin vom Landesgeologischen Dienst, „und zwar solange, bis man sieht, dass der Hang zum Stillstand gekommen ist.“
Tunnelsanierung verschoben
Die B311 Pinzgau Straße bei Trattenbach in Taxenbach ist wieder frei, bleibt aber auf Pongauer Seite zwischen Schwarzach und Lend voraussichtlich bis heute, 17 Uhr, noch gesperrt. Noch bis morgen gesperrt bleiben die B164 Hochkönig Bundestraße zwischen Maria Alm und Hinterthal und die L247 Thumersbacher Straße im Ortsteil Thumersbach. Noch länger nicht befahrbar ist die L266 Embacher Straße zwischen Maria Elend und Ager. Embach ist jedoch von Lend aus erreichbar.
Im Schmittentunnel müssen die für die Zeit zwischen 25.11. und 29.11. geplanten Sanierungsarbeiten verschoben werden. „Derzeit wäre das aufgrund der Unwetterlage nicht zu verantworten", so Bezirkshauptmann Gratz.
Föhnstürme kommen
In den nächsten Tagen bleibt es zwar trocken, doch als nächste Herausforderung kommt der Föhn. „Am Samstag kann es sogar zu Föhnstürmen mit Geschwindigkeiten von 70 bis 90 km/h kommen, in einzelnen Abschnitten sogar bis zu 100 km/h“, so Bernhard Niedermoser Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Betroffen sind die „klassischen Föhntäler“ Fusch, Rauris, Hüttschlag und Gastein, aber auch der Oberpinzgau. Durch den warmen Wind wird es auch verstärkt zur Schneeschmelze kommen. Das heißt, dass die Böden wieder vermehrt Wasser aufnehmen müssen, dadurch wieder die Sättigung erreichen können und es in Folge zu weiteren Hangrutschungen kommen kann. Ob das passieren wird, hängt davon ab, wieviel Schnee durch den Föhn verdunstet und wieviel Nässe in die Böden gelangt.
Behinderungen im Bahnverkehr
Nach dem Murenabgang und infolge der Aufräum- und Wiederherstellungsarbeiten ist der Bahnabschnitt zwischen Saalfelden und Leogang bis voraussichtlich 23. Dezember 2019 (sic!) nur eingleisig befahrbar. Im betroffenen Streckenabschnitt müssen Schutzbauten oberhalb der Gleise errichtet werden. Die eingleisige Betriebsabwicklung führt bei den Regionalexpress-Zügen (REX) auf der Linie Salzburg/Schwarzach-St.Veit – Wörgl zu Verspätungen im Ausmaß von ca. 10 Minuten in beiden Richtungen. Anschlüsse (zB in Wörgl auf den Railjet) können nicht gewährleistet werden.
Die ÖBB arbeiten bereits intensiv daran, die Strecke wieder in vollem Umfang zur Verfügung stellen zu können und bitten für die notwendigen Sicherungsmaßnahmen um Verständnis. Es wird empfohlen, bei Bedarf auf frühere Verbindungen auszuweichen und sich vor Fahrtantritt nochmals über die gewählte Verbindung zu informieren: ÖBB
Weitere Beiträge zum Thema finden Sie >HIER<.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.