Land schafft Leben
Warum man wissen sollte, was auf den Teller kommt
Tag für Tag stellt man sich die Frage, was man essen möchte. Wer hat sich aber schon mal gefragt, wo das Essen eigentlich herkommt, das auf dem Teller liegt?
HOLLERSBACH. Wer den Namen Hannes Royer noch nicht kennt, hat etwas verpasst. Ob es darum geht, den Menschen bewussteren Konsum näher zu bringen oder das moderne Bild des Landwirts zu vertreten, der Bio Bergbauer aus Schladming ist bemüht, den Leuten zu zeigen, wo Veränderung gebraucht ist.
Das Thema "Essen"
Um dies zu tun, hat er vor einigen Jahren den Verein "Land schafft Leben" gegründet, um den Menschen zu zeigen, was da eigentlich auf ihren Teller kommt. Weiters regt er auch mit seinem Podcast "Wer nichts weiß, muss alles essen" dazu an, sich noch intensiver mit dem Thema auseinanderzusetzen. Dieser Podcast hat heuer auch den Ö3 Podcast-Award gewonnen und zählt laut eigenen Angaben mehr Zuhörer als Ö1.
Richtig einkaufen ist nicht schwer
Der Bauer aus Leidenschaft meint, man müsse sich nur einmal im Leben Gedanken über seine persönlichen Werte machen, danach ist Einkaufen ganz einfach. Dabei gibt es fünf Werte bei Nahrungsmitteln.
Fünf Werte von Produkten
Beim Einkaufen sollte man zu regionalen Produkten greifen, die aus Österreich kommen. Zweitens sollten die Produkte auch saisonal sein. Außerdem spielt auch das Tierwohl eine Rolle und dann gibt es noch Bio, was einen weiteren Wert beim Einkaufen bildet. Zu guter Letzt gibt es den Wert "ganz regional", wobei man darauf achtet, dass man Produkte direkt aus der unmittelbaren Nachbarschaft kauft. Mit diesen fünf Standards sollte es einfach sein, was im Einkaufswagen landet.
Essen zeigt, wie viel wir uns wert sind
Das Essen, was man in seinem Leben konsumiert, würde die persönliche Wertigkeit definieren, meint Hannes Royer. "Bei unserem Auto kaufen wir auch das teuere Öl oder die besseren Reifen, weil es uns wichtig ist. Bei unserem Körper ist es aber vielen egal. Man ist sich selbst nicht wichtig, wenn man nicht schaut, was man zu sich nimmt", erklärt er.
Sensibilität für die Ernährung
Der Verein "Land schafft Leben", der bereits seit 7 Jahren öffentlich ist, hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen zum Thema zu sensibilisieren und hat es auch ziemlich weit geschafft. Corona sei dabei ein großer Faktor gewesen, weil Menschen wieder selbst gekocht hätten und das Interesse gestiegen ist, erklärt der Biobauer.
Jetzt besser wissen, bevor es zu spät ist
Vor allem auch der Zusammenhang zur Gesundheit sei vielen bewusst geworden. "Viele der Volkskrankheiten wie zum Beispiel Diabetes Typ 2 entstehen durch Essen", sagt er. Es wäre wichtig, sich früh genug bewusst zu werden, wie man sich ernähren soll, sonst heißt es irgendwann "Hätt' ich es nur früher gewusst".
Billig ruiniert die Landwirtschaft
Ein weiteres wichtiges Anliegen von Hannes Royer ist der Preis der gekauften Lebensmittel. "Kein Bauer kann zu den Preisen von Billigprodukten produzieren", meint er. Wenn alle die billigsten Produkte kaufen, hätte die Landwirtschaft keine Chance mehr und auch der Kauf von regionalen Lebensmitteln sei für Österreich von Bedeutung, da es die Kulturlandschaft pflegen würde.
Das Beste hat seinen Preis
Die österreichische Landschaft würde laut dem Vereinsgründer nur aufgrund der Landwirtschaft existieren. Aus diesem Grund ist es ihm auch wichtig, dass regionale Landwirtschaften unterstützt werden. Möchte man das Beste produzieren, hätte es eben seinen Preis und Konsumenten sollten wissen, wo der Unterschied zu Billigprodukten ist, erklärt der Vereinsvorstand von "Land schafft Leben".
Man bestimmt selbst, ob man etwas verändert
Zum Schluss betont er: "Jeder Einzelne kann beim Einkaufen alles verändern. Jeder Griff ins Regal ist ein Produktionsauftrag, mit dem entschieden wird, was produziert wird."
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