Zusammenfassung
Das waren die Gemeindewahlen aus Pinzgauer Sicht
Eine Frau an der Spitze der nun ÖVP-dominierten Gemeinde Bruck, ein rotes Rauris und eine Stichwahl in Zell .
PINZGAU (cn). "Aufgrund der vielen positiven Rückmeldungen im Vorfeld der Wahlen hatte ich zwar ein gutes Resultat erwartet - viele Brucker haben gemeint, die Zeit sei reif für einen Bürgermeisterwechsel und auch für eine Frau an der Spitze - aber das Ausmaß des Erfolges für mich und für die ÖVP hat mich doch überrascht. Wir haben einige Mandate dazugewonnen, und mit dieser Mehrheit kann man doch einiges verändern und viel erreichen", freut sich Barbara Huber, neue Bürgermeisterin von Bruck (58,97 %). Nach jahrzehntelanger SPÖ-Regentschaft hat die ÖVP nun auch die absolute Mehrheit in der viertgrößten Gemeinde des Pinzgaus.
Maria Alm: Rohrmoser statt Rainer
Einen weiteren Farbwechsel gab es in Maria Alm: Statt Siegfried Rainer, dem Nachfolger von Alois Gadenstätter, und der Liste WPM regiert dort mit Hermann Rohrmoser ein SPÖ-Bürgermeister. Mandate: 7 ÖVP, 6 SPÖ, 0 FPÖ und 4 WPM. Rohrmoser unter anderem: "Mit einem Ergebnis in diesem Ausmaß haben wir nicht gerechnet - unser Ansinnen, Großprojekte mit Fremdfinanzierungen einzuschränken, ist offenbar auf fruchtbaren Boden gefallen."
Padourek vs. Wimmreuter
In der Bezirkshauptstadt hingegen hat die ÖVP "die Absolute" verloren (minus 10,47 %), und zwar hauptsächlich zugunsten der SPÖ rund um Andreas Wimmreuter. Die neue Mandatsverteilung in Zell am See: 11 ÖVP, 10 SPÖ (plus 9,87 %), 3 GRÜBL (plus 5,02 %) und 1 FPS.
Was das Bürgermeisteramt betrifft, werden ÖVP-Frontmann Peter Padourek (46,2 %) und Andreas Wimmreuter (40,8 %) am 24. März zur Stichwahl antreten. Im Hinblick auf den Umstand, dass GRÜN-Wähler - Kandidat Werner Hörl holte 13 Prozent der Stimmen - eher rötlich als schwarz eingefärbt sind, könnte diese Wahl durchaus spannend werden.
Eine Wahlempfehlung?
Wir haben Werner Hörl gefragt, ob er eine öffentliche Wahlempfehlung abgeben wird. Er meinte dazu: "Das ist zwar nicht fix geplant, aber es kann durchaus sein - vor allem, wenn uns die Hand gereicht wird. Besonders in Sachen Verhinderung weiterer Zweitwohnsitze wäre Unterstützung sinnvoll." Der Zeller freut sich über den Erfolg seiner Grünen Bürgerliste; mit 14,3 % der Stimmen hat man ein viertes Mandat nur knapp verfehlt.
Erdrutsch in Rauris
Apropos knapp: Trotz des sehr guten ÖVP-Ergebnisses (insgesamt plus 3,09 %) im Bezirk hat die Partei in einigen Gemeinden wie Bramberg oder Hollersbach knapp die absolute Mehrheit verloren; in Rauris musste man der SPÖ sogar 62,4 % aller Stimmen überlassen.
ÖVP-Bezirksobmann LAbg. Bgm. Michael Obermoser dazu: "Besonders das Rauris-Ergebnis ist natürlich ein Wermutstropfen, aber insgesamt freuen wir uns von der ÖVP natürlich sehr über unsere Erfolge. Wir nehmen sie mit Dankbarkeit und Demut an und mit dem Vorsatz, weiterhin verantwortungsvoll mit den Stimmen unserer Wähler umzugehen."
Zufriedenheit auch bei der SPÖ
Auch der Bezirksvorsitzende der SPÖ, NR-Abg. Walter Bacher, ist mit dem Pinzgau-Ergebnis (plus 1,88 %) zufrieden: "Insgesamt haben wir hier sieben Mandate dazugewonnen, unsere Bürgermeister wurden teilweise gestärkt, wir haben drei neue Vize-Bürgermeister und einen Bürgermeister gewonnen - und leider auch einen verloren." ÖVP und SPÖ konnten ihre Zuwächse auch im Pinzgau hauptsächlich von der FPÖ lukrieren, die 4,81 % verloren hat."
>>HIER alle Pinzgau-Ergebnisse sowie zahlreiche Statements -
Karin Berger, Bezirksobfrau FPÖ, Willi Leitinger (St. Martin), Felix Germann (Mittersill), Erich Czerny (Krimml), Andreas Wimmreuter (Zell am See), Angelika Hölzl (Hollersbach), Robert Möschl (Neukirchen), Michael Lackner (St. Martin), Klaus Portenkirchner (Dienten)
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