Leserbrief: "Fragen an Minister Klug"
Nachdem ich am Samstag einem der letzten Konzerte der Militärmusik Salzburg beiwohnen durfte, habe ich ein paar Fragen:
Gehe ich recht in der Annahme, dass Sie sich nicht sonderlich für Musik interessieren?
Dass Sie vermutlich nicht gerne freiwillig Konzerte besuchen?
Stimmt meine Vermutung, dass Sie nicht wissen, was es bedeutet, wenn man als Zuhörer von der Musik auf eine Reise mitgenommen wird, die jede Menge Bilder vors innere Auge hervorruft?
Wissen Sie, dass das eine oder andere Stück die Fähigkeit hat einem zu entführen, an Kriegsschauplätze genauso wie auf eine Bergwanderung, wo man den Gipfelsieg durch die musikalische Darbietung förmlich spürt?
Kann man davon ausgehen, dass Sie nicht wissen, dass einem bei einem qualitativ hochwertigen Konzert Schauer über den Rücken läuft und man so berührt wird, dass man Tränen in den Augen hat?
Gehe ich recht in der Annahme, dass Sie gar nicht wissen, was die Militärmusik - bestimmt nicht nur in Salzburg - bis dato geleistet hat?
Aus ihrer Mitte sind jede Menge Spitzenmusikanten hervorgegangen, die im zivilen Leben Führungspositionen in Musikkapellen übernommen haben.
Wissen Sie, wann die Salzburger Militärmusik ihre neuen Proberäumlichkeiten bekommen hat und was das gekostet hat?
Haben Sie eine Ahnung, was es für einen Kapellmeister bedeutet, wenn er
statt ca. 60 Personen nur noch 20 zur Verfügung hat und als „Ensemble Nr. 8“ antreten darf, welches auf Grund der Besetzung nicht mehr fähig ist einen Marsch zu spielen.
Haben Sie gewusst, dass das Salzburger Schlagzeugregister mehrfach ausgezeichnet wurde? Wissen Sie wie eine Militärmusik ohne Schlagzeug klingt?
Gehe ich recht in der Annahme, dass Sie keine Ahnung haben wovon ich schreibe?
Wenn Sie eine Ahnung hätten, hätten Sie diese politische Fehlentscheidung unter den Deckmantel der „Sparmaßnahme“ wohl niemals getroffen!
Mit freundlichen Grüßen
Karin Berger
Vize-Bgm. Lofer
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