Venediger Rush 2018: Organisator Hans-Peter Kreidl im Interview
Die Veranstaltung führt von Grödig auf den Großvenediger - zum Einsatz kommen Rennräder, die Beine und die Tourenskier. Der Termin für heuer: 3. und 4. Mai
SALZBURG / PINZGAU. Seit fünf Jahren veranstaltet Hans-Peter Kreidl aus Neukirchen den Venediger Rush. Dabei geht es für die Teilnehmer zuerst mit dem Rennrad, später zu Fuß und auf Tourenski von Grödig bei Salzburg auf den höchsten Salzburger, den 3.666 Meter hohen Großvenediger. Die Bezirksblätter Salzburger haben den Oberpinzgauer Event-Macher getroffen. Ein Gespräch über Ziele, scheinbar verrückte Ideen und den besonderen Sportsgeist am Berg.
Der Venediger RUSH ist zum fünften Geburtstag wieder ausverkauft. Hättet ihr 2014 mit diesem Erfolg gerechnet?
HANS-PETER KREIDL: "Wir haben darauf gehofft, fix damit rechnen kann man sicher nicht. Wir haben damals absichtlich klein angefangen, quasi einen Testballon gestartet. Das hat zum Glück gleich richtig gut funktioniert."
Mittlerweile ist aus dem Zweitages-Event in Salzburg ja eine ganze Serie geworden.
"Das stimmt. Die Idee funktioniert ja auch anderswo. Heuer sind wir mit vier Events in ganz Österreich und auch in Deutschland unterwegs. Da wächst etwas heran."
Wie ist die Idee zu dieser Veranstaltung entstanden?
"Das hatte durchaus etwas von einer Schnapsidee. Wir leben ja das ganze Jahr am und mit dem Berg. Gerade im Frühjahr ist das traumhaft. Das Wetter wird immer besser, und während man in der Höhe die schönsten Skitouren gehen kannst, blühen im Tal schon die Wiesen und Bäume und jeder fährt Rad. Das wollten wir verbinden. So ist der Rush entstanden. Auch die Strecke war schnell gefunden. Salzburg ist ja aber nicht nur am Berg schön. So kam die Idee, vor der Toren der Landeshauptstadt zu starten und auf dem höchsten Gipfel zu enden."
Inzwischen ist der Venediger Rush regelmäßig ausgebucht, nicht wahr?
"Ja, das freut uns sehr. Ein Grund ist sicher unsere gute Medienpräsenz vor allem im Land Salzburg. Die Partnerschaft mit den Bezirksblättern hilft uns sehr. Der zweite Grund ist, dass wir gar nicht so viele Teilnehmer mitnehmen wollen. Der nächste Massenansturm auf den Berg, das ist nicht unser Ziel. Aus diesem Grund starten wir auch an einem Wochentag, da ist insgesamt weniger los. Der Termin sorgt aber auch dafür, dass der Rush nicht zu einem Allerwelts-Event wird, das man mal eben so mitnimmt. Unsere Leute sind die, die es wirklich wollen, die sich Zeit nehmen und sich auf das Abenteuer einlassen. Dafür erleben sie dann auch einzigartige Momente."
Der Venediger Rush ist ausdrücklich kein Rennen. Warum nicht?
"Das hat mehrere Gründe. Zum einen erlebe ich, dass die Menschen schon in ihrem Alltag ständig im Wettkampf-Modus sind. Zum anderen habe ich über die vielen Jahre, in denen ich schon Sportveranstaltungen organisiere, festgestellt, dass eine Startnummer den Charakter mancher Teilnehmer dramatisch verändern kann, nicht immer zum Besten. Dem wollten wir ein ganz anderes Konzept entgegensetzen. Der Venediger Rush soll Raum lassen; für den Blick in die Natur, für neue und alte Freundschaften, für den Genuss unterwegs. Unsere Teilnehmer sollen Zeit haben, sich auf den Berg einzulassen und sich selbst zu spüren. Aber man darf nicht vergessen – harter Sport bleibt der Rush allemal. Es geht aber nicht gegeneinander, sondern im Team miteinander. Das sorgt für eine besondere Stimmung."
Wie kann man sich das genau vorstellen?
"Wie gesagt – anstrengend und fordernd ist der Rush auch ohne Startnummer. Hier geht es aber nicht darum, die Konkurrenz mit dem Messer zwischen den Zähnen kaputt zu fahren. Es bilden sich immer sehr schnell Gruppen, die gut harmonieren und zusammenarbeiten. Auf dem Rad und auf Skiern bleibt Zeit, einander besser kennen zu lernen und es entstehen echte Freundschaften."
Ist der Rush gefährlich?
"Wir bewegen uns am Berg – und da bleibt immer ein gewisses Risiko, das hat mit dem Rush an sich nichts zu tun. Wir tun immer alles dafür, das Risiko so klein wie möglich zu halten. Ab der Kürsinger Hütte gehen zum Beispiel alle Teilnehmer in festen Seilschaften mit den erfahrenen staatlich geprüften Berg- und Skiführern von Skitourenwinter.com. Das ist für uns ein großer Aufwand. Anders kann ich mir das aber gar nicht vorstellen. Bei uns steht der Teilnehmer von Anfang bis Ende im Mittelpunkt, da gehört die bestmögliche Absicherung am Berg selbstverständlich dazu."
Alle Infos zur Veranstaltung finden sich unter
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