"Für viele Generationen"
Hochwasserschutz in Zell am See wird verbessert
In Zell am See wird derzeit der Hochwasserschutz im Stadtkern und beim Bahnhof verbessert. Trotz starker Niederschläge soll es dadurch künftig nicht mehr zu Überschwemmungen kommen. Bis Mitte August soll alles fertig sein.
ZELL AM SEE. Der Niederschlag verändert sich. Immer öfter fällt innerhalb kürzester Zeit so viel Niederschlag wie in den vergangenen Jahren innerhalb einer Woche. Das ist zu viel zu viel für das bestehende Kanalsystem in Zell am See. Immer öfter kommt es zu einem Rückstau, der zu Überschwemmungen führt.
Das soll sich jetzt ändern: Die Stadtgemeinde Zell am See investiert rund fünf Millionen Euro in einen besseren Hochwasserschutz. "Das ist viel Geld, aber hier wird es bestens investiert – nämlich in die Sicherheit der Zellerinnen und Zeller", ist Bürgermeister Andreas Wimmreuter überzeugt.
Das genaue Vorhaben
Konkret wird ein Entlastungskanal zum Schutz des Stadtkerns und besonders des Bahnhofes gebaut. Von drei Gräben wird so das Wasser direkt in den Zeller See geleitet. Der bestehende Regenwasserkanal wird punktuell saniert: Die Hydraulik wird an fünf Schlüsselstellen verbessert. Die Arbeiten sollen in zwei Etappen durchgeführt werden, die erste soll bis Mitte August abgeschlossen sein. Die zweite Etappe (vom Bahnhof bis zum Parkplatz der Wirtschaftskammer) ist von Mitte September bis Anfang November vorgesehen.
Die Planung und erste Erhebungen starteten bereits vor 1,5 Jahren, der Baubeschluss erfolgte im Februar dieses Jahres. Aufgrund der Dringlichkeit des Projekts konnten die erforderlichen Bewilligungen innerhalb kürzester Zeit eingeholt werden.
Alte Ulme und Lind unversehrt
"Für den neuen Kanal müssen wir unter dem Bahnhof durchbohren, das ist technisch eine Herausforderung. Außerdem befinden wir uns auf der Seeseite im Landschaftsschutzgebiet, was besonderer Vorsicht bedarf", so der Bürgermeister. Peter Laubichler von der für das Projekt beauftragten Firma "hydro-sol Consult" hält fest: "Um nichts zu beschädigen, haben wir ein sehr beengtes Baufeld. Nur so können etwa die 200 Jahre alte Ulme und Linde unversehrt bleiben. Auch im Seebereich darf es zu keinen Verschmutzungen kommen."
Spezielles Gerät im Einsatz
Mittels Bodenradar und Sondierungen wurde die Beschaffenheit des Bodens geprüft. So können die nötigen Eingriffe möglichst gering gehalten werden. "Hier kommt 'Microtunneling' zum Einsatz, das den Kanalbau ohne Baugräben ermöglicht", so Peter Laubichler. Einzig eine Startbaugrube ist nötig, von der aus das Gerät sich unterirdisch in Richtung Zielbaugrube vorarbeitet.
So entsteht im Fall von Zell am See ein Kanal mit einem Durchmesser von einem Meter. "Mit den derzeitigen Niederschlägen würden auch 80 Zentimeter reichen, aber hier wollen wir Reserven für die Zukunft schaffen. Schließlich soll das neue Projekt Generationen schützen", so Peter Laubichler. Zudem würde man so die Wartung erleichtern.
Lärm und Wegsperre
"Aufgrund der Bauarbeiten kommt es derzeit zu erhöhten Lärmbelästigungen und Behinderungen", weiß Stefan Breitfuß, Abteilungsleiter der Zeller Stadtwerke. "Wir sind bemüht, diese so gering wie möglich zu halten, bitten aber um Verständnis und um Rücksichtnahme", meint er abschließend.
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