Seit heuer: Spezielle Unfallpräventionsmaßnahmen auf der Großglockner Hochalpenstraße
FUSCH. 900.000 Menschen aus aller Welt besuchen jährlich von Ende April bis Anfang November die Großglockner Hochalpenstraße. Die Anzahl der Verkehrsunfälle auf der einzigartigen hochalpinen Passstraße ist gering. Dennoch hat die GROHAG (Großglockner Hochalpenstraßen AG) mit der Polizei (Verkehrsabteilungen der Polizei Salzburg und Kärnten) ein umfangreiches Sicherheits- und Maßnahmenpaket erarbeitet, dessen Implementierung Mitte August 2017 abgeschlossen worden ist.
Besondere Gefahrenquellen
Auf der sehr weitläufigen Bergstraße gibt es Gefahrenquellen, die auf Talstraßen kaum eine Rolle spielen: So etwa rasch wechselhafte Witterung, geringere Ausweichmöglichkeiten, Steine die sich aus den Hängen lösen, Schmelzwasser und Eisbildung auch im Sommer, sich stark ändernde Licht- und Schattenverhältnisse oder Weidevieh- und Wildwechsel.
Johannes Hörl, Vorstand der GROHAG: „Zudem verfügen nicht alle unserer internationalen Besucher über ausreichende Routine im Befahren von hochalpinen Straßen. Unfälle passieren oft aufgrund zu hoher Geschwindigkeit und unübersichtlichen Überholmanövern: Daher möchten wir unsere Gäste besonders auf diese Gefahren aufmerksam machen. Es geht uns um Unfallprävention, denn jeder Unfall ist einer zu viel."
Das Maßnahmenpaket im Detail
Das Maßnahmenpaket, welches neben der Großglockner Hochalpenstraße auch die Gerlos Alpenstraße (von Krimml ins Tiroler Zillertal) berücksichtigt, wurde in enger Abstimmung mit den Verkehrsabteilungen der Polizei Salzburg und Kärnten erarbeitet.
„Alle Maßnahmen, wie zum Beispiel der Einsatz von mobilen Geschwindigkeitsmessanlagen, Polizistenattrappen („Vinzenz“), Radarkästen, der mediale Einsatz von Sicherheitstipps im Internet und TV, zusätzliche Hinweistafeln und die Abstimmung für eine verstärkte Präsenz der Polizei auf der Großglockner Hochalpenstraße, wurden erfolgreich umgesetzt", so der technische Leiter und Prokurist der GROHAG, Thomas Noel.
Verstärkte Polizeipräsenz
Im Bereich der Kassenstellen weisen auch Leuchtkästen bzw. Pylone mit dem offiziellen Polizeiplakat „Unser Auftrag: Ihre Sicherheit“ auf die Kooperation mit den Verkehrsabteilungen der Polizei hin. „Ebenfalls an den Kassenstellen wurden Hinweise auf die neue Kooperation mit der Polizei und Tafeln mit der Aufschrift „Achtung Radarkontrollen“ angebracht. Grundsätzlich wurde die Polizeipräsenz auf der Großglockner Hochalpenstraße spürbar verstärkt", so Oberst Friedrich Schmidhuber, Landesverkehrsabteilung Polizei Salzburg.
"Ein Vergleich ist immer schwierig..."
Wir von den Bezirksblättern haben nun, Anfang Oktober, bei Oberst Schmidhuber nachgefragt, ob man denn schon eine erste Bilanz hinsichtlich des Erfolges dieser verstärkten Polizeipräsenz ziehen kann. Der Polizeibeamte: "Nein, das ist nicht möglich, weil wir die Unfallstatistik noch nicht haben. Und selbst wenn, wäre ein Vergleich schwierig, weil ja auch noch andere Faktoren wie die Witterung dazukommen. In einem Sommer mit vielen schönen Ausflugstagen kommt es natürlich zu mehr Unfällen. Die Messbarkeit von Präventivmaßnahmen ist immer schwierig, aber ich bin davon überzeugt, dass derartige Aktivitäten immer sinnvoll sind. Wir haben sozusagen Flagge gezeigt und waren auf der Großglockner Hochalpenstraße vor allem auch mit unseren Motorrädern im Einsatz."
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