Polizeiliche Ermittlungen
Drogengeschäfte im Pongau aufgedeckt
Die Polizei veröffentlichte heute die Ergebnisse laufender Ermittlungen gegen einen 41-jährigen Pongauer und dessen Lebensgefährtin. Die beiden stehen unter Verdacht, große Mengen an Drogen illegal eingeführt und verkauft zu haben. Das Paar befindet sich seit März in Untersuchungshaft.
WAGRAIN, SCHWARZACH. Die Polizei veröffentlichte heute die Ergebnisse einer seit Ende 2021 laufenden Ermittlung gegen einen 41-jährigen Pongauer und dessen deutsche Lebensgefährtin. Gegen die Beiden besteht der Verdacht des Suchtgifthandels, der kriminellen Vereinigung, Sozialleistungsbetrugs und Gebrauchs fremder Ausweise. Das Paar befindet sich seit März in Untersuchungshaft.
Festnahme bereits Anfang März
Die Festnahme der 37-jährigen Deutschen erfolgte Anfang März nach einer Beschaffungsfahrt aus Tschechien nach Österreich. Gemeinsam mit ihrem 17-jährigen Sohn und dessen gleichaltrigen Freund führte die Deutsche damals Methamphetamin ein. Die beiden Jugendlichen wurden nach den Erstermittlungen auf freiem Fuß angezeigt. Zeitgleich wurden der 41-jährige Pongauer und ein Komplize in ihren Wohnungen in Wagrain und Schwarzach festgenommen.
64 Abnehmer angezeigt
Im Zuge der Ermittlungen konnten 64 Suchtgiftabnehmer im Bundesland Salzburg und im angrenzenden Bezirk Braunau ausgeforscht und nach dem Suchtmittelgesetz angezeigt werden. Bei der Beschaffung der Drogen wurde das Paar im Lauf der Zeit von diversen Komplizen unterstützt.
Deutsche zeigt sich geständig
Die Deutsche steht im Verdacht, seit 2012 neun Kilogramm Chrystal Meth nach Österreich eingeführt zu haben. Außerdem soll sie jährlich rund 350 Gramm Methamphetamin, sowie unbekannte Mengen Cannabiskraut und Amphetamin an die Suchtgiftabnehmer verkauft haben. Die Frau zeigt sich geständig, seit 2020 bei etwa 40 Beschaffungsfahrten jeweils 15 bis 30 Gramm Methamphetamin von Tschechien nach Österreich eingeführt zu haben und dieses, sowie auch Cannabiskraut, an Abnehmer verkauft zu haben. Die Komplizen, die sie bei den Fahrten unterstützen, erhielten als Gegenleistung pro Fahrt fünf Gramm Methamphetamin kostenlos.
Zwei Pongauer führten Drogen ein
Der 41-jährige Pongauer soll seit 2014 einen Suchtgifthandel mit Methamphetamin, Amphetamin und Cannabiskraut betrieben haben. Außerdem habe er selbst Beschaffungsfahrten durchgeführt und Drogen verkauft. Der 29-jährige Komplize, der ebenfalls in seiner Wohnung im Pongau festgenommen wurde, wird verdächtigt, an mehr als zehn Fahrten beteiligt gewesen zu sein und dabei circa 300 Gramm Chrystal Meth eingeführt zu haben. Auch er wurde auf freiem Fuß angezeigt.
Anzeige wegen Sozialleistungsbetrugs
Das Paar gibt an, die Geschäfte genutzt zu haben, um den eigenen Drogenkonsum und die Spielsucht des Pongauers zu finanzieren. Weil die beiden, trotz ihrer Einnahmen aus dem Suchtgifthandel, Arbeitslosengeld und Karenzgeld bezogen haben, wird auch Anzeige wegen Sozialleistungsbetrugs erstattet.
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