Tunnelsanierung
Pongau droht Stauchaos auf der Autobahn bis 2025
Alle fünf Autobahntunnel zwischen Werfen und Golling müssen saniert werden. Das Konzept dazu liegt allerdings noch nicht vor. Dem Pongau droht ein jahrelanges Stauchaos, das auch Nachbarbezirke betrifft.
PONGAU. Wer rund um Pfingsten auf der Tauernautobahn im Pongau unterwegs war, hat die Überlastung selbst erlebt. Die Staus vor dem Reittunnel in Hüttau, der aktuell saniert wird, könnten ein Vorgeschmack auf ein Verkehrschaos sein, das dem Pongau in den nächsten Jahren droht. Denn die gesamte Tunnelgruppe Werfen – also Brentenbergtunnel, Zetzenbergtunnel, Helbersbergtunnel – sowie der Ofenauertunnel und der Hieflertunnel müssen saniert werden. Seitens der Asfinag teilte man den Bezirksblättern mit, "dass wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts Konkretes sagen können. Die Tunnel werden in den kommenden Jahren instand gesetzt, konkrete Zeitpläne und Verkehrsführungen sind aber noch in Ausarbeitung", sagt Pressesprecher Christoph Pollinger.
Sorge vor Ausweichverkehr
Durchgesickert ist, dass eine Bauphase von 2022 bis 2025 angedacht ist. Schon jetzt führten die Staus vor der Baustelle beim Reittunnel dazu, dass viele Fahrzeuge über die B99 durch das Fritztal auswichen und dort für ein erhebliches Verkehrsaufkommen sorgten. Mit dem Lkw-Unfall und der Sperre der Katschbergstraße am Dienstag nach Pfingsten war das Verkehrschaos perfekt. Sorgen bereitet die geplante Sanierung der fünf Tunnel dem Pfarrwerfener Bürgermeister Bernhard Weiß. Er habe in den letzten Jahren schon erlebt, wie sich der Urlaubsverkehr auf die Gemeindestraßen verlagerte. "Wenn die Tunnelgruppe Werfen saniert wird, werden die meisten Lenker in Pfarrwerfen von der Autobahn abfahren", befürchtet Weiß.
Schnöll: "Asfinag ist spät dran"
Mit Asfinag, Land Salzburg und betroffenen Gemeinden wurde eine Sitzung Ende Juni anberaumt. Derzeit fehlen sowohl Details zum Umbau als auch zu den Begleitmaßnahmen. Sollte die Strecke abschnittsweise nur einspurig befahrbar sein, wie Weiß befürchtet, wirke sich das nicht nur auf die Anrainergemeinden von Golling bis Pfarrwerfen aus, sondern in Folge auch auf den gesamten Pongau, den Lungau und den Pinzgau. "Wenn da wirklich eine entsprechende Einschränkung kommt, wie sie im Raum steht, haben wir mit unseren Pendlern ein Riesenproblem", sagt Weiß. Beim Land sieht man klar die Asfinag am Zug: „Die Asfinag ist mit der Präsentation zur Umsetzung dieser Arbeiten spät dran. Auch die Bürgermeister brauchen hier Planungssicherheit und warten“, heißt es aus dem Büro von Verkehrslandesrat Stefan Schnöll.
Kontrollen statt Total-Sperre
Weil schon im heurigen Sommer davon auszugehen ist, dass der Verkehr auf der Autobahn intensiv belastend sein wird, gibt es für den Ausweichverkehr wieder Ausfahrtssperren – ausgenommen sind Ziel- und Quellverkehr. Gegen eine physische Totalsperre der Abfahrt Pfarrwerfen wie im letzten Sommer wehrte sich Weiß: "Die Einheimischen hätten dann wieder keine Ausfahrt und auch unseren Tagesgästen und Touristen in den umliegenden Gemeinden ist das nicht zumutbar." Landesrat Schnöll sicherte zu, die Ausfahrtssperre stattdessen heuer von einem privaten Sicherheits- und Wachdienst kontrollieren zu lassen, wie das beispielsweise in Eben letztes Jahr gut funktioniert habe.
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