Schutzeinrichtungen für Frauen
Schutz vor Gewalt für Frauen im Pongau

Jede fünfte Frau ist in Österreich von häuslicher Gewalt betroffen. Die Dunkelziffer ist vermutlich weitaus höher.  | Foto: sdecoret/panthermedia
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  • Jede fünfte Frau ist in Österreich von häuslicher Gewalt betroffen. Die Dunkelziffer ist vermutlich weitaus höher.
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Obwohl viele die Augen davor verschließen, ist es wichtig aufzuzeigen, dass Gewalt an Frauen nach wie vor existent ist. Beschrieben wird nachfolgend, wo und wie sich Frauen helfen können, damit sie Gewalt entgehen. Wichtig ist, wenn man misshandelt wurde, soll man dies nicht verdrängen, sondern sich Hilfe suchen.

PONGAU. Jede fünfte Frau wird innerhalb einer Paarbeziehung in Österreich misshandelt. Die Dunkelziffer ist mit Sicherheit noch viel höher, doch viele trauen sich nicht, diese Misshandlungen zu melden. So kann sich aber die Situation nicht ändern, dass Frauen in Österreich täglich Opfer von Gewalt werden. Die Bewegung "16 Tage gegen Gewalt an Frauen" ist momentan voll im Gange, um aufzuzeigen, dass Misshandlung bei Frauen nach wie vor ein großes Problem darstellt.

Überregionale Aufmerksamkeit generieren

Gestartet haben die "16 Tage gegen Gewalt an Frauen" am 25. November und dauern bis zum 10. Dezember an. Während dieser Zeitspanne werden Maßnahmen in Angriff genommen, um hinzuweisen, dass immer noch viele Frauen Opfer von Gewalt werden. Am 6. Dezember lädt die Frauenministerin Susanne Raab zu einem "Gewaltschutzgipfel" ein. Auch die Landesrätin Andrea Klambauer (Neos) will im Pongau mit lila Banner, welche die Aufschrift: "NEIN ZU HÄUSLICHER GEWALT" tragen, Aufmerksamkeit auf das Thema lenken. 

Pongau versucht durch lila Banner Aufmerksamkeit, für Frauen die tag täglich Opfer von Gewalt werden, zu generieren. | Foto: Land Salzburg, Sarah Baumgartner
  • Pongau versucht durch lila Banner Aufmerksamkeit, für Frauen die tag täglich Opfer von Gewalt werden, zu generieren.
  • Foto: Land Salzburg, Sarah Baumgartner

Häusliche Gewalt

Frauen haben oft nicht die Möglichkeit, offensichtlich toxische Beziehungen zu verlassen. Bei vielen hängt ihre ganze Existenz an der Beziehung, da sie von ihrem Partner abhängig sind. Andere haben Angst, dass sie etwas falsch gemacht haben und bleiben aus Scham in der Beziehung. Das Frauenhaus Saalfelden sowie das Gewaltschutzzentrum Schwarzach erklärt, das es meist keine klare Abgrenzung bei den Gewalttaten gibt und psychische, physische und ökonomische Gewalt oft zugleich auftreten. Es ist auch wichtig zu verstehen, dass bei körperlicher Gewalt kein Blut fließen muss, sondern auch schon ein ungewolltes festhalten dazu zählt. Vor allem ist es wichtig, dass Frauen, die sich nicht sicher sind, ob ihnen überhaupt Gewalt angetan wurde, Hilfe suchen. Denn wenn man darüber nachdenkt, ist es meist schon geschehen.

"Es ist wichtig noch mehr Aufklärungs- und Sensibilisierungsarbeit zum Thema Gewalt an Frauen zu leisten. Vor allem im ländlichen Raum ist die Dunkelziffer von betroffenen Frauen viel zu hoch."
Christina Riezler, Geschäftsführung Gewaltschutzzentrum Salzburg

Hilfe im Pongau

Für viele Frauen ist es schwer, über die Gewalttaten, die ihnen angetan wurden, zu sprechen und versuchen die Probleme zu verdrängen. Es gibt im Pongau verschiedene Anlaufstellen für misshandelte Frauen, die professionelle Hilfe anbieten. Beispiele wären die Einrichtung "KoKon" in St. Johann. Dort können geschädigte Frauen über ihre Erlebnisse mit gleichgesinnten sprechen, psychologische Hilfe erhalten oder einfach Zuflucht suchen. Angeboten werden auch Selbstverteidigungskurse als Präventionsmaßnahmen. Eine weitere Einrichtung ist das Gewaltschutzzentrum in Schwarzach. Dort werden ebenso die Betroffenen absolut vertraulich betreut und für sie eine neue, gewaltfreie Zukunft geplant. Betont wird hier, dass die Trennung nicht im Vordergrund steht, sondern das zu aller erst die Gewalt aufhört. "Es ist wichtig, den Frauen Hilfe anzubieten, mit der sie in ein selbst- und eigenständiges Leben zurück finden", erklärt Barbara Niehues, Geschäftsführerin "KoKon".

Wenn man darüber nachdenkt ob einem Gewalt angetan wurde, ist es meist schon geschehen. | Foto: Pixabay
  • Wenn man darüber nachdenkt ob einem Gewalt angetan wurde, ist es meist schon geschehen.
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Zu Hause unsicher

Manche Frauen fühlen sich in ihren eigenen vier Wänden nicht einmal mehr sicher. Falls dies der Fall ist, sollte man immer ein Telefon mit sich führen, um bei Extremsituationen sofort den Notruf, am besten über Kurzwahltaste, wählen zu können. Das Frauenhaus gibt auch Handalarme zur Abschreckung aus. Im Freien sollte man dunkele Gassen vermeiden und falls man sich unsicher fühlt, Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Es gibt auch eine Notrufapp, die einen stillen Alarm an die Polizei aussendet. 

Kontaktinformationen für Frauen die Hilfe benötigen:

  • KoKon – Standort St. Johann
    Industriestraße 26
    5600 St. Johann i. Pg.
    Tel. +43 664 20 49 151
    info@kokon-frauen.com
    www.kokon-frauen.com
  • Schwarzach - Gewaltschutzzentrum Regionalstelle Schwarzach 
    Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag von 8.30– 15.30 Uhr sowie nach Vereinbarung und mobile Beratung
    Adresse: Löwenstraße 2, Altes Rathaus, 5620 Schwarzach
    Information und Terminvereinbarung: Tel. +43 662 870 100 oder office.salzburg@gewaltschutzzentrum.at
  • Stadt Salzburg – Frauennotruf
    Adresse: Wolf-Dietrich-Straße 14, 5020 Salzburg
    Information und Terminvereinbarung: Tel. +43 662 88 11 00 oder
    beratungsstelle@frauennotruf-salzburg.at
  • Frauenhaus Pinzgau
    Postfach 3, 5760 Saalfelden
    Telefon (Büro): +43 6582 74 30 21
    Frauennotruf Innergebirg: +43 664 500 68 68 (rund um die Uhr)
    frauenhaus@sbg.at
    www.frauenhaus-pinzgau.at

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