"Sperren sind nutzlos"
Steht der Pongau vor unlösbarem Verkehrschaos?
Der Urlauberverkehr beschäftigte heuer den ganzen Pongau. Abfahrtssperren und Kontrollen brachten laut Bernhard Weiss, Bürgermeister von Pfarrwerfen, und Thomas Winkler, Polizeikommandant, nur wenig Erfolg. Das Land will jedoch auch in Zukunft auf die Sperren für Urlauber setzen – weiß jedoch auch, dass es dafür mehr Hilfe vom Bund braucht.
PONGAU. Staus gehörten in der heurigen Urlaubssaison zum täglichen Bild auf den Autobahnen des Bezirks. Abfahrtsperren und dergleichen brachten nur wenig Entlastung. Pfarrwerfen war eine der Gemeinden, die im Pongau besonders unter der Verkehrslage litten. "Wir müssen für nächstes Jahr bessere Lösungen finden", sagt Bernhard Weiss, Bürgermeister von Pfarrwerfen. "In unserer Gemeinde war fast immer Stau. Ich hoffe, dass aus den Verkehrsgipfeln und Besprechungen mit dem Land Salzburg Lösungsansätze für das Problem hervorkommen. Die Abfahrtssperren funktionierten aber nicht", setzt der Bürgermeister fort.
Polizei sind oft Hände gebunden
Die Wirkungslosigkeit der Abfahrtssperren unterstreicht auch Thomas Winkler, Polizeikommandant vom Pongau: "Wir haben die Abfahrten kontrolliert. Doch es hat sich schnell herum gesprochen, dass, wenn Gründe wie Klo, Essen oder Kirche genannt werden, die Abfahrt nicht verweigert werden kann. Dann stehen wir Polizisten vor Ort und können nichts bewirken. Und wenn wir mal Zugriff finden und Autos am Abfahren hindern, verlagert sich die Situation einfach nur in den nächsten Ort. Im Pongau erwarten wir generell ein Verkehrschaos. Denn wenn die Tunnelkette auf der Autobahn nächstes Jahr saniert wird, spitzt sich die Lage weiter zu." Auch Winkler hofft auf eine Lösung, die aus den Besprechungen mit dem Land hervorgehen sollte.
Vorschlag wurde abgelehnt
Vonseiten des Landes wurde auch unter der Urlaubssaison an Lösungen gearbeitet. Wahrgenommen wurden diese laut Christoph Bayrhammer, Pressesprecher für Landesrat Stefan Schnöll, der das Verkehrsressort innehat, nicht: "Die Polizei in Pfarrwerfen erachtete die Kontrollen bei der Abfahrt in Pfarrwerfen als zu gefährlich. Daher wurde vom Land eine Lösung in Form einer kompletten und physischen Sperre vorgeschlagen – Bürgermeister Bernhard Weiss lehnte diese jedoch ab." Dafür hat der Bürgermeister aber auch einige Gründe: "Dieser Lösungsansatz ist vielleicht theoretisch möglich, aber praktisch nicht umsetzbar. Wir haben hier – mit der Eishöhle und der Burg – große Tourismus-Attraktionen , die mit einer Sperre der Abfahrt in Pfarrwerfen nur über Umwege erreichbar wären. Egal ob Touristen oder Einheimische, eine Sperre dieser Abfahrt würde nur zu weiteren Problemen führen."
Bund darf Land und Polizei nicht alleine lassen
Generell hätten sich heuer laut Angaben von Christoph Bayrhammer um rund 30 Prozent mehr Autos auf den Autobahnen des Landes getummelt. Erfahrungen des Polzeikommandanten Winkler teilt Bayrhammer jedoch nicht: "Es gibt vielleicht vereinzelt Leute, die sich dem Abfahrverbot durch Ausreden entziehen. Unsere Erfahrungen zeigen aber, dass die Kontrollen bei den Abfahrten Besserung bringen. Wenn aber nur wenige Einsatzkräfte zur Verfügung stehen und Abfahrten nur vereinzelt kontrolliert werden können, kann es durchaus sein, dass es zu einem Verlagerungsprozess kommt. In Zukunft darf man, diese Abfahrtssperren nicht dem Land und der Polizei alleine zu überlassen – wir können das gesamte Verkehrsproblem des Bundes nicht alleine lösen. Hier erwarten wir mehr Hilfe von der Asfinag." Die Methode der Abfahrtssperren, die durch Kontrollen durchgesetzt werden sollten, habe laut Bayrhammer aber Zukunft im Land Salzburg.
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