Wagrain und Kleinarl
Bürgermeister wollen Ideen von Schülern umsetzen
Im Rahmen des Projektes "Mitmischen im Dorf" präsentierten Schülerinnen und Schüler der Mittelschule Wagrain ihre Ideen zur Aufwertung der Gemeinden Kleinarl und Wagrain. Die Bürgermeister der beiden Gemeinden zeigen sich offen für die Umsetzung der vorgeschlagenen Projekte.
WAGRAIN, KLEINARL. Vom Skaterpark über einen Gemüsemarkt bis hin zu einem neuen Jugendclub. Die Schülerinnen und Schüler der vierten Klassen der Mittelschule Wagrain haben zahlreiche Ideen, wie man die Gemeinden Wagrain und Kleinarl in ihrem Sinne aufwerten könnte.
Ausarbeitung über mehrere Wochen
Im Rahmen einer Abschlusspräsentation des Projektes "Mitmischen im Dorf" präsentierten sie ebendiese Vorschläge nun in Vierer- und Fünfergruppen einer Fachjury, die die besten Konzepte prämierte. In Wagrain und Kleinarl handelt es sich dabei um ein gemeinschaftliches Projekt der Kultur- und Bildungsinitiative Pongau (Kubip) und des Salzburger Bildungswerkes, um Schülerinnen und Schülern der achten Schulstufe ein Hintergrundwissen zu den demokratischen Prozessen in einer Gemeinde zu vermitteln.
Über zweieinhalb Monate wurden die Jugendlichen in verschiedenen Settings bei der Findung von Ideen zur Aufwertung ihrer Heimatgemeinden unterstützt. Auch in Gesprächen mit den ÖVP-Bürgermeistern von Kleinarl und Wagrain, Wolfgang Viehhauser und Axel Ellmer, wurden die Projekte weiter ausgefeilt und auf ihre Umsetzbarkeit hin überprüft.
Vom Festsaal bis zum Volleyballplatz
Die dreiköpfige Jury, bestehend aus Michaela Joeris von der Bildungsdirektion, Bildungswerk-Bezirksleiter Max Stürmer und Kubip-Leiterin Maria Fankhauser, zeigte sich bei der Abschlussveranstaltung in der Schule in Wagrain von den Präsentationen der Schülerinnen und Schüler begeistert. Die Jugendlichen hatten Pläne erstellt, 3D-Modelle gebaut und auch erste finanzielle Voranschläge ausgearbeitet.
Während für Kleinarl mit einem neuen Festsaal und der Einrichtung eines Grünmarktes zwei Projekte zur Belebung des Dorflebens vorgestellt wurden, standen bei den Wagrain betreffenden Ideen vor allem Räume für Jugend und Sport im Mittelpunkt. Neben der Gewinnung eines Autokinos und eines Drogeriemarktes plädierten die Schülerinnen und Schüler etwa auch für die Einrichtung eines Jugendclubs, eines Skaterparks oder einer Beachvolleyball-Anlage sowie für die Reaktivierung und den Ausbau einer bestehenden Mountainbikestrecke.
Grünmarkt und Skaterpark überzeugen
In der 4a konnte die Idee für einen wöchentlichen Gemüse- und Obstmarkt in Kleinarl die Jury am meisten überzeugen, in der 4b ging der Sieg an die Pläne für einen Skaterpark am Areal des Schwimmbadparkplatzes in Wagrain. Joeris, Stürmer und Fankhauser betonten allerdings unisono die hohe Qualität aller vorgestellten Projekte.
Dem pflichtete auch Direktorin Sonja Ellmer bei: "Eigentlich seid ihr heute alle Gewinnerinnen und Gewinner. Im Rahmen des Projektes habt ihr wertvolles Wissen darüber gesammelt, wie eine Gemeinde funktioniert und ihr habt euch auch selbst tatkräftig eingebracht. Ich bin stolz auf euch", sagte sie in Richtung der Schülerinnen und Schüler.
Einladung in Kleinarler Gemeindevertretung
Ziel des Projektes sei es jedenfalls, dass sich die Gemeinden letztendlich auch tatsächlich mit den Vorschlägen der Schülerinnen und Schüler auseinandersetzen. Der Kleinarler Ortschef Wolfgang Viehhauser zeigt sich dazu auf Nachfrage jedenfalls bereit: "Gerade das Siegerprojekt des Grünmarktes ist auch in Bezug auf die Frage der Kosten realistisch.
Tourismusverband und Gemeinde haben ja ohnehin die Stände vom Adventmarkt. Das kann man in Zusammenarbeit mit unseren Biobauern sicher einmal ausprobieren." Er werde die Jugendlichen gerne noch einmal zu weiterführenden Gesprächen ins Gemeindeamt einladen und sie ihre Idee auch in der Gemeindevertretung vorstellen lassen, versichert der Bürgermeister.
Wagrain: "Langfristige Umsetzung ist realistisch"
Die Präsentation der Jugendlichen aus Wagrain haben vor allem ein Bedürfnis nach Raum für Sportmöglichkeiten und Treffen unter Gleichaltrigen offenbart. Ortschef Axel Ellmer zeigt sich genau wie sein Kleinarler Kollege offen für die Vorschläge der Schülerinnen und Schüler: "Es war schön zu sehen, dass es keine utopischen Wünsche waren, sondern durchaus realistische Ideen. Das sind Inputs, die man jedenfalls mitnehmen kann."
Eine zeitnahe Umsetzung, etwa des erstplatzierten Skaterparks, sei zwar aufgrund anderer anstehender Projekte unrealistisch, räumt Ellmer ein, betont aber gleichzeitig: "Auf lange Sicht werden wir sicher neue Einrichtungen für die Jugendlichen in Angriff nehmen."
Stellenwert für politische Bildung
Die Bürgermeister von Kleinarl und Wagrain streichen in diesem Zusammenhang auch den Wert des Projekts für die politische Bildung der jungen Bürgerinnen und Bürger hervor. "Mit den jungen Menschen darüber zu diskutieren, was es alles braucht, um etwa ein Bauprojekt umzusetzen, war wirklich spannend", berichtet Viehhauser.
Ellmer hofft auf positive Implikationen für die Zukunft: "Das ist sicher ein gutes Projekt, um bei den Jugendlichen auch ein Interesse für ein künftiges Engagement in der Entwicklung der eigenen Heimatgemeinde zu wecken."
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