Tourismusforschung
Skigast will Spontanität, Flexibilität und Erlebnis
Beim Expertengespräch des Skiverbunds "Ski amadé" wagte man einen Blick in die Zukunft: Die Nachfrage nach Wintertourismus werde hoch sein, jedoch würden Skigäste immer spontaner buchen, sich mehr Flexibilität wünschen und nach speziellen Erlebnissen suchen.
ST. JOHANN. Der Frage, welche Veränderungen Corona für den Tourismus in den Alpen mit sich bringt, widmeten sich rund 100 Wirtschaftstreibende und Touristiker im Kultur- und Kongresshaus St. Johann. Die Ski amadé Akademie lud dort zum Expertengespräch mit Holger Sicking von der Tourismusforschung und Data Analytics der Österreich Werbung und mit dem Wirtschaftspsychologen Marcel Beaufils vom Rheingold Institut. Die beiden Fachmänner bestätigen das ungebrochene Bedürfnis nach alpinem Wintersport. Dennoch müssen sich Touristiker und Seilbahner auf Veränderungen gefasst machen.
Spontane Buchung und flexible Angebote
„Die Pandemie hatte im vergangenen Jahr deutliche Auswirkungen auf die Wirtschaft und vor allem auf die Tourismus-Branche und stellt damit mögliche neue Anforderungen an uns. Die Frage nach diesen neuen Anforderungen müssen wir uns stellen“, sagt Christoph Eisinger, Geschäftsführer von Ski amadé. Tourismusforscher Sicking präsentierte auf Basis von Erfahrungswerten aus dem vergangenen Winter und Sommer einen Ausblick auf die Marktpotenziale für die kommende Saison: In der Zeit der Pandemie seien die Themen Sicherheit, flexible Buchungskriterien und die Covid-Lage entscheidend geworden – und würden auch künftig wichtige Kriterien bleiben. Die Gäste seien spontaner in der Buchung, würden sich möglichst flexible Angebote erwarten und wollten das Gefühl von Sicherheit vermittelt bekommen.
Wintersport bleibt beliebter "Alltags-Reset"
Eine Studie des Rheingold Marktforschungs-Institutes in Köln zeigt, dass Wintersport und Outdoor-Erlebnisse in der Natur gerade in der Coronazeit als kurzzeitiger Ausstieg aus dem Alltag beliebt seien. Der Ski-Urlaub bleibe also die Definition von Erholung in einer Zeit von vielen Einschränkungen. Schnee und Natur würden psychologisch gesehen einen "Alltags-Reset auf hohem Niveau" für die Menschen bieten, sagt Wirtschaftspsychologe Beaufils. Während Corona als unsichtbarer Feind die Menschen einschränke, liefere der Wintersport eine einzigartige Lösung zur "Freiheit" ohne allzu komplexe Regeln. Die „Magie des Schnees“, wie Beaufils sie nennt, sei eine der psychologischen Erklärungen für die konstant hohe Nachfrage im Wintersport. Skifahren ermögliche die Kombination des Freitheitsgefühls mit gleichzeitiger Kontrolle.
Erlebnisse müssen kurzfristig zugänglich sein
Für die jüngeren Gäste, die so genannte Generation Z, zu der die Jahrgänge die 1997 bis 2010 gezählt werden, seien multi-optionale Erlebnisse wichtig. Hier könne man mit der Vielfältigkeit von Angeboten und Möglichkeiten in einer Destination in Zukunft punkten. Die Gäste würden den Erlebnis-Faktor und vielfältige Angebote, die kurzfristig und so uneingeschränkt wie möglich zugänglich sind, suchen.
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