Gesundheitsthema gewinnt an Bedeutung

Ehenbichl als Universitätsgemeinde: Bei Bgm. Winkler (re), Sonja Ledl-Rossmann und Aurel Schmidhofer (li) zauberte diese "Auszeichnung" für ein Lächerln auf die Lippen, LR Tilg (2.vl.) lächelte eher verhalten.
  • Ehenbichl als Universitätsgemeinde: Bei Bgm. Winkler (re), Sonja Ledl-Rossmann und Aurel Schmidhofer (li) zauberte diese "Auszeichnung" für ein Lächerln auf die Lippen, LR Tilg (2.vl.) lächelte eher verhalten.
  • hochgeladen von Günther Reichel

EHENBICHL (rei). Landesrat Bernhard Tilg, zuständig u.a. für das Gesundheitswesen in Tirol, suchte kürzlich in Ehenbichl das Gespräch mit der Führung und den Mitarbeitern des Krankenhauses, des Pflegeheims Haus Ehrenberg und der Krankenpflegeschule. "Ausloten was Sache" ist, könnte man sagen.
Gemeinsam mit dem Obmann des Krankenhausverbandes, Aurel Schmidhofer, BR Sonja Ledl-Rossmann und Standortbürgermeister Wolfgang Winkler legte er Zahlen rund um dieses "Gesundheitszentrum" am Fuße des Sintwags vor.

Gute Zusammenarbeit

"Das Bezirkskrankenhaus Reutte ist gut aufgestellt", befand Tilg bei einem anschließenden Pressegespräch. Ihn freut, dass die Zusammenarbeit aller am Gelände befindlichen Einrichtungen sehr gut funktioniert.
Das ist wichtig, denn die Anforderungen im Gesundheitsbereich werden immer größer. Einerseits ist es der Umstand, dass Fachärzte nur schwer zu bekommen sind. Hier sind neue Modell bereits umgesetzt, bzw. ist man dabei, dies zu tun. Etwa bei der kinderärztlichen Betreuung, aber auch im Bereich Augenheilkunde (wir berichteten).
Völlig neue Herausforderungen stellen sich andererseits bei der Altenversorgung. Wir werden immer älter. Damit steigt auch der Pflegebedarf. Im Außerfern gibt es die beiden Pflegeheime "Haus zum guten Hirten" in Reutte und das "Haus Ehrenberg" beim Bezirkskrankenhaus.

Eigenständigkeit bewahren

Jüngst gestartete Bemühungen von Reuttes Bürgermeister Luis Oberer, beide Häuser enger miteinander zu verknüpfen, finden bei Tilg und Ledl-Rossmann wenig Anklang.
Die Strukturen beider Häuser seien "schmal". Beide Einrichtungen funktionieren sehr gut. Ledl-Rossmann möchte die Teilung lieber beibehalten.
Sie setzt auf ein starkes Umfeld. Die Familien spielen dabei eine wichtige Rolle. Damit diese aber nicht zu sehr belastet werden, brauche es Unterstützung. "Das Angebot ist schon jetzt sehr gut. Viele trauen sich aber nicht, diese Unterstützungen in Anspruch zu nehmen", berichtete Ledl-Rossmann von ihren Erfahrungen. Doch niemand solle sich scheuen, die bestehenden Angebote zu nützen, denn "auch die Pflegenden daheim brauchen Unterstützung und müssen einmal Kraft tanken. Auch ihnen muss es gut gehen."
All das ändere aber nichts daran, dass aktuell 34 Pflegebetten im Bezirk zu wenig vorhanden sind. Dem wirkt man entgegen, in dem die mobile Pflege weiter gestärkt wird. "Wünschenswert wäre, wenn es auch in den Talschaften kleine Pflegeheim geben würde. Aber das geht nicht", erklärte Aurel Schmidhofer unter Verweis auf die angespannte finanzielle Lage rund um alle Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen und die straffen Budgets in den Gemeinden.

Hoher Kostendruck

Schon jetzt müssen die Gemeinden viel Geld aufbringen. Das Bezirkskrankenhaus alleine hat ein Jahresbudget von 30 Millionen Euro. Der jährliche Abgang liegt bei fünf Millionen Euro. Eine Großteil davon mussten die Gemeinden stemmen. Das brachte diese an ihre Grenzen und sorgte für einen Aufschrei. Inzwischen ist das Land stärker als bisher eingebunden. Von den fünf Millionen Euro Abgang trägt nun das Land drei Millionen. "Eine große Erleichterung", wie Schmidhofer zu berichten wusste.

Ein gutes Einvernehmen mit dem Bezirkskrankenhaus und aller angeschlossenen Einrichtungen hat Ehenbichl als Standortgemeinde. Bürgermeister Wolfgang Winkler konnte berichten, dass die Gemeinde zur Sicherheit Flächen vorgesehen hat, auf denen sich das Krankenhaus weiter entwickeln kann.
Eine erfreuliche Weiterentwicklung sieht er im Bereich der Pflegeschule. Diese bietet neue Ausbildungsmöglichkeiten an. Dank könne man sich jetzt auch "Universitätsgemeinde" nennen, schließlich endet die neue Ausbildung mit dem Bachelor-Titel.
Landesrat Bernhard Tilg gab er dann gleich einen Wunsch mit auf den Weg: Ein "Reha-Zentrum" würde dem Bezirk noch fehlen. Tilg nahms zur Kenntnis, lächelte und verwies auf die Kosten, die derzeit niemand übernehmen will, und auf die Zuständigkeiten. Bei Reha-Zentren liege diese nicht unmittelbar beim Land.

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