Fachkräfte in Ried gesucht
BEZIRK. Die Wirtschaft boomt und die Arbeitslosigkeit sinkt. Damit der wirtschaftliche Erfolg auch in Zukunft nicht ausbleibt, werden Fachkräfte benötigt und von Firmen dringend gesucht.
„Immer mehr offene Stellen stehen immer weniger Arbeitskräften gegenüber“, stellt Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Strugl fest. Vor allem in klassischen Lehrberufen ist der Fachkräftemangel zu spüren. Prognosen gehen davon aus, dass 2030 in Oberösterreich mehr als 120.000 Fachkräfte fehlen werden.
Auch in Ried zeigt der Wirtschaftsaufschwung große Wirkung. Firmen wollen expandieren und haben einen hohen Bedarf an Facharbeitern. „Die wirtschaftliche Entwicklung in der Region ist derzeit herausragend. Viele Firmen wie Wintersteiger oder Fill, allen voran FACC, suchen Fachkräfte. Noch nie gab es so gute Perspektiven für junge Leute und Arbeitssuchende wie jetzt“, berichtet Klaus Jagereder, Leiter des AMS Ried. Ende Juli etwa gab es in Ried 1.300 freie Stellen, während nur 911 Personen arbeitslos gemeldet waren. „Im Grunde kann man beinahe von einer Vollbeschäftigung sprechen“, so Christoph Wiesner, Bezirksstellenleiter der WKO Ried.
Techniker und Pflegekräfte gesucht
Techniker sind in Ried besonders begehrt. „Hier sind verschiedenste Berufe wie Schlosser, Elektriker oder Maschinenbautechniker sehr gefragt, egal welches Ausbildungsniveau, ob Lehre oder HTL“, so Jagereder. Pflegekräfte werden ebenfalls immer wieder angefragt. „Aufgrund der demographischen Entwicklung sind Kranken- oder Altenpfleger Berufe mit guten Zukunftsaussichten. Wir werden älter und brauchen mehr Dienstleistungen.“ Zudem werden ausgebildete Verkäufer benötigt.
Grundsätzlich sucht man Fachkräfte in allen Sparten, sind sich Jagereder und Wiesner einig. „Überall ist man auf der Suche nach Leuten, die etwas können und mit denen man zusammenarbeiten kann. Wichtig ist vor allem eine abgeschlossene Ausbildung“, lässt Wiesner wissen. „Dabei sind Teamfähigkeit und der Wille, sich zu verändern und neue Herausforderungen anzunehmen, entscheidende Kompetenzen, die in Zukunft immer relevanter werden“, erklärt Jagereder.
Hilfestellung bei Qualifizierung
Eine zielgerichtete Ausbildung und Qualifizierung, die alle Altersgruppen umfasst, soll dem Fachkräftemangel entgegenwirken, so Strugl. Das AMS stellt Unterstützungsangebote zur Verfügung. „Es geht vor allem darum, dass Ausbildungen nachgeholt oder abgeschlossen werden. Hilfestellung bietet etwa die Rifa. Außerdem wollen wir pro Jahr mindestens einen Kurs für Pflegehilfe und Altenfachbetreuung anbieten“, so Jagereder. Ziel ist aber auch, die Region für Arbeitskräfte attraktiv zu machen und Weggezogene in die Heimat zurückzuholen. Die Aktion "Hot Spot! Innviertel" soll hierbei helfen. Wiesner betont: „Viele wissen gar nicht, welche tollen Arbeitsplätze es in der Region gibt. Außerdem gibt es viele Vorteile gegenüber dem Zentralraum, sei es kurze Anfahrtswege oder die geringere Lärmbelastung. Den Menschen muss das vermittelt werden.“
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