Ulrichsberg
Landschaft ist Kernpunkt des Künstlers Gerhard Wöß

Künstler Gerhard Wöß mit jüngeren Werken mit dem Titel "Landschaftslinien". | Foto: Alfred Hofer
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  • Künstler Gerhard Wöß mit jüngeren Werken mit dem Titel "Landschaftslinien".
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„Ich nehme mir nicht Motive mit, die ich 1:1 übersetze, sondern möchte charakteristische Eindrücke der Landschaft umsetzen!“

ULRICHSBERG. Verstärkt widmet sich der Künstler Gerhard Wöß seit einigen Jahren in seinen Bildern dem Thema Landschaft: Seine letzte Ausstellung in der Galerie im Gwölb in Haslach hat bereits den bezeichnenden Titel „Landvermessung“ getragen. Dies verdeutlicht immer wieder das Interesse des Ulrichsberger Künstlers an kartographischem Material. Aufgrund dieser Vermessungszeichnungen, historischen Pläne und Landkarten aus seiner näheren Umgebung versucht der 67-Jährige zwei Vorgangsweisen in seinen bildnerischen Arbeiten zu verbinden: „Da ist zum einen das bewusste Erleben von Landschaften durch viele Wanderungen und zum anderen das Sammeln von Informationen über die Entstehung der Welt beziehungsweise die Erfassung der Landschaft durch Pläne, Skizzen und Karten“, erklärt Wöß. 

Kunstwerke sollen keine 1:1-Übersetzung sein

Seit der Pensionierung im Herbst 2016 ist der Ulrichsberger noch mehr als Wanderer unterwegs und verschafft sich dabei gleichzeitig Eindrücke der Gegend – Liebend gerne nicht nur im Böhmerwaldgebiet, sondern auch entlang der Donau. Wöß erklärt den Zusammenhang der Eindrücke und seiner grafischen Umsetzung: „Ich nehme mir nicht Motive mit, die ich 1:1 übersetze, sondern möchte charakteristische Eindrücke der Landschaft umsetzen.“ Der Künstler versucht mit seinen Bildern zu zeigen, dass es sich auszahlt, dem Geheimnis des Unsagbaren, des Rätselhaften auf die Spur zu kommen oder auf der Spur zu bleiben.

Schon immer Künstler mit Leidenschaft 

Seit seiner Kindheit ist Wöß mit dem Handwerk vertraut und beschreibt rückblickend: „Zeichnen hat mich schon immer interessiert – auch in der Schulzeit.“ Gerhard Wöß absolvierte an der pädagogischen Akademie des Bundes in Linz das Lehramt für die beiden Unterrichtsfächer Bildnerische Erziehung und Mathematik. Von 1977 bis Herbst 2016 war Wöß als Lehrer und Künstler tätig und gab die Aktivitäten als freischaffender Künstler bis dato nicht auf.

Zahlreiche Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen im In- und Ausland zählten und zählen für den Künstler zu ebenso erfreulichen Ereignissen, wie auch die Preise und Auszeichnungen, die Wöß erhalten hatte: Jeweils den Kulturpreis der Stadt Rohrbach (1994) und der Marktgemeinde Ulrichsberg (2005), Goldene Ehrennadel der Heimatgemeinde Ulrichsberg, Bundespreis für einen Kreativwettbewerb (2008) und den Euregio-Preis für ein Projekt (2013) und viele andere Auszeichnungen durch seinen Einsatz auch in der Lehrerfortbildung und seinen künstlerisch bedeutenden Tätigkeiten über die Region hinaus. Von 2002 bis 2009 arbeitete Wöß beim Museum der Wahrnehmung „Villa Sinnenreich Rohrbach“ als Initiator, Namensgeber und Berater mit.

Massive Änderungen

Stark gewandelt und geändert haben sich seine künstlerischen Darstellungsformen: Mit ganz gewöhnlichen Zeichnungen begonnen, bildeten die Malerei, Grafik und Fotografie später entscheidende Bereiche, vorwiegend die Schwarz-Weiß-Fotografie. Immerhin entwickelte und bearbeitete Wöß selbst Bilder in der Dunkelkammer. Vor einigen Jahrzehnten waren Bilder von Wöß malerisch eingefärbt. Er verwendete dazu seine Symbolfarben Braun und Blau: „Braun steht für mich für die Erde, das Erdverbundene, die Farbe Blau für Wasser und Luft, für das Geistige.“

Später reduzierte Wöß die Farben auf Spuren von Leinöl und Schwarz-Weiß. Als Technik seiner Kunst hat Wöß immer die Grafik und Malerei bevorzugt und verwendet einfache Arbeitsstoffe: Vaseline mit Graphitpulver gemischt und Leinölfirnis. Mit den daraus entstandenen Fettzeichnungen stellt dies für den Künstler ein ‚Alleinstehungsmerkmal‘ dar. Er arbeitet nach wir vor gerne auf unterschiedlichen Papierarten, vorzugsweise auf Büttenpapier.

Nächste Ausstellung ist für März geplant

Regelrecht als Traum bezeichnete Wöß die Möglichkeit zu seiner Ausstellung im März 2020 in der Sankt-Anna-Kapelle in Passau und freute sich dazu vom Kunstverein Passau eingeladen worden zu sein. Die nächste Ausstellung ist für März kommenden Jahres in Riedau (Nähe Zell an der Pram) in einem Holzmuseum geplant und soll den Titel „Landschaftserinnerungen“ tragen.

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