Richtiges Mähen für Artenvielfalt

Josef Reitinger und Waltraud Müller treten für bunte Gstöggn zur Förderung der Artenvielfalt ein.
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BEZIRK (hed). „Straßenböschungen – zwischen intensiv bewirtschafteten Wiesen – sind wertvolle Lebensräume für Insekten“, weiß Waltraud Müller, Biodiversitätsbotschafterin der Leader-Region. „Wildbienen, Schwebfliegen und Schmetterlinge sind neben der Honigbiene wertvolle Blütenbestäuber. Bunte Böschungen fördern die Artenvielfalt dieser Tiere“, ergänzt Gartenbaumeister Josef Reitinger. Eine Faustregel nach Müller: Je mehr verschiedene Blütenfarben und Grüntöne vorhanden sind, desto artenreicher ist die Böschung. „Nach der Wiesenmahd sind Straßenränder oft die einzigen Futterquellen für diese Tiere“, sagt Müller, Naturschutzberaterin bei Bio Austria OÖ. Ihre Vorschläge für artenreiche Böschungen: Heimische Samenmischungen verwenden und einen späten Mähzeitpunkt wählen. Die Straßenränder sollten nicht zeitgleich mit den landwirtschaftlichen Flächen der Bauern gemäht werden. Die Expertin rät zu einer ein- bis zweimaligen Mahd, wobei nicht alle Flächen zur gleichen Zeit gemäht werden sollten. Für die Pflege der Straßenränder gibt es laut Josef Pichler, Dienststellenleiter der Straßenmeisterei St. Martin, folgende Regelungen: Für die Bundes- und Landesstraßen im Bezirk sind die Straßenmeistereien St. Martin, Lembach und Ulrichsberg zuständig. Um die Güterwege und Gemeindestraßen kümmern sich die Gemeinden. "Diese haben die Mäharbeiten oft an Bauern ausgelagert“, erläutert Pichler.

Einteilung ist schwierig

Zum Schnittzeitpunkt und zur Mähfrequenz erklärt er: „Flächen mit Leiteinrichtungen und Stellen mit Sichtbeeinträchtigung werden zwei bis drei Mal gemäht – da geht es um die Sicherheit. Erster Mähzeitpunkt ist Anfang bis Mitte Mai. Andere Böschungen werden meist einmal gemäht, etwa Mitte August, wenn alle Pflanzen verblüht sind.“ Zum zeitversetzten Mähen sagt Pichler: „Da wir pro Straßenmeisterei nur ein Gerät haben, ist das oft schwierig mit der Einteilung. Eine gewisse Effizienz muss gegeben sein.“ Zur Bepflanzung werden „regionale Böschungsmischungen“ verwendet.

Landschaft blüht auf

Müller appelliert an alle Straßenerhalter und heimischen Bauern, zur Artenvielfalt der Böschungen beizutragen. "Bunte Blühflächen nützen nicht nur der Natur und verschönern die Landschaft, sondern sind auch wichtige Faktoren für den Tourismus der Region“, sagt Müller. Um Artenvielfalt geht es auch bei der Zukunftswerkstatt „Artenvielfalt fördern“ am Freitag, 11. September, von 13 bis 18 Uhr am Unterkagererhof (siehe zur Sache).

Zur Sache:

ZUKUNFTSWERKSTATT II – sunnseitn 2015: „Artenvielfalt fördern“

Freitag, 11. September, 13 - 18 Uhr, Unterkagererhof, Auberg

Beim Workshop sollen Projekte angeregt oder weiterentwickelt werden, die die Biodiversität in der Region fördern. Die Projektideen werden dann bei einer Ausstellung in Haslach präsentiert.

Moderation: Hans Holzinger
Anmeldung und Infos: bis 8. September im Leader Büro Donau-Böhmerwald Region (07283/81070 oder leader@donau-boehmerwald.info)

Bereits bestehende Arbeitskreise: Kreativwettbewerb "Mein Lieblingsplatz in der Natur", Gemeinschaftswanderung, Arbeitsblätter über die Flora und Fauna des Oberen Mühlviertels, Gstöggnpatenschaften, etc.

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