Thermobox gegen Varroamilbe

- Peilsteins Imkerobmann Martin Pfeil sagt mit der selbstentwickelten Thermobox der Varroamilbe den Kampf an: Ganz ohne Chemie.
- Foto: privat
- hochgeladen von Helmut Eder
Imkerverein Peilstein beschreitet neue Wege bei der Varroabekämpfung – ganz ohne Chemie.
PEILSTEIN (hed). Die vor Jahrzehnten eingeschleppte Varroamilbe beschäftigt die Imker und Wissenschaftler. Der Brutparasit kann zum totalen Völkerverlust führen. Trotz intensiver Bekämpfungsmethoden durch Imker sei es auch im Winter 2014/15 zu enormen Völkerverlusten gekommen. Der Imkerverein Peilstein versucht seit Jahren, neue Wege bei der Varroabekämpfung zu gehen. „Wir wollen auf den Einsatz von chemischen Mitteln total verzichten“, erzählt Obmann Martin Pfeil: „Russische Imker berichteten uns schon 2002 von der dort angewandten Thermobehandlung“. Weil dem Verein die finanziellen Mittel für den Ankauf von teuren Behandlungsgeräten fehlte, gründeten sie 2014 das Projekt Goliath. „Wir wussten, dass bei 42 Grad die Schädigung der Milbe beginnt, aber bis 44,2 Grad keine Beeinträchtigung der Bienenbrut stattfindet. So entwickelten wir eine eigene Behandlungsbox“, sagt Pfeil.
Genaue Steuerung entwickelt
Die größte Herausforderung war laut den Projektbetreibern, eine elektronische Steuerung zu entwickeln, die einen notwendigen Temperaturbereich von nur 42 bis 43,8 Grad über zwei Stunden sicherstellt, um eine erfolgreiche Behandlung zu garantieren. Spezielle Lüftungs-, Beheizungs- und Befeuchtungssysteme sorgen für optimale Bedingungen. „Mit unseren Geräten konnten wir mittlerweile mehr als 300 Völker erfolgreich behandeln. Die Ergebnisse beeindruckten alle Imkerkollegen, die unseren Vorführungen beiwohnten“, berichtet Pfeil: „Auch andere Imkergruppen haben ihr Interesse angemeldet.“
Re-Infektionsgefahr bannen
Die Wirksamkeit der Behandlungsmethode wird laufend kontrolliert und dokumentiert. „Ein weiterer wichtiger Punkt unserer Bemühungen ist das Dämmen der Gefahr der Re-Infektion. Nur bei konsequenten und flächendeckenden Behandlungen aller Bienenvölker kann die Milbe erfolgreich bekämpft werden, was gesunde Völker garantiert“, ergänzt Manfred Fuchs. Die Ortsgruppe Peilstein möchte ihre Erfahrungen gerne an andere Imker weitergeben. Kontakt: 0664/4498628 (Obmann Martin Pfeil).





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