Gelebter Naturschutz
Winterfütterung für Vögel notwendig

Tobias, Philip und Timo Pichler von der önj Unterkagerer haben schon rechtzeitig im Herbst mit der Winterfütterung in ihrem Garten in Kasten begonnen. | Foto: Helmut Eder
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Pflegefreundliche Gärten sind eine Ursache, warum heimischen Vögel vermehrt auf Winterfütterung angewiesen sind. Tipps dazu geben der Vogelkundler Reinhold Petz und Birdlife.

AIGEN-SCHLÄGL, BEZIRK (hed). „Da Gärten und Grünräume immer steriler und `'pflegefreundlicher' werden, sind unsere Singvögel zunehmend von der Fütterung abhängig“, erklärt Reinhold Petz, Leiter der vogelkundlichen Station Aigen-Schlägl. „Beeren von Schlehen, Sanddorn und Heckenrosen wären eine wichtige Nahrungsquelle für unsere Wintervögel. Diese werden wegen der unangenehmen Dornen oder Stacheln immer seltener gepflanzt“, bedauert er.

"Fütterung wird immer wichtiger"

Laub- und Reisighaufen, wo Wintervögel versteckte Insekten und Sämereien aufstöbern, werden beseitigt. Beerensträucher mit Früchten werden zurechtgestutzt, Fallobst weggeräumt. „Die Intensivierung der Landwirtschaft verschärft die Situation. Winterfütterung wird immer wichtiger“, sagt Petz. „Spätestens mit den ersten Schneefällen sollte man mit dem Füttern beginnen, damit sich die Tiere auf eine zuverlässige Nahrungsquelle verlassen können“, erklärt Eva Karner-Ranner, Expertin der Vogelschutzorganisation BirdLife. Petz erläutert: „Vögel verlassen sich auf ihr Futterhaus. Wenn beispielsweise eine Blaumeise einen Tag kein Futter vorfindet, kann dies tödlich sein“.

Nicht die Kälte, sondern der Nahrungsmangel sei das Problem. „Bei späten Wintereinbrüchen im Frühjahr sind Futterstellen wichtig, besonders für früh eintreffende Zugvögel“, so Karner-Ranner. Petz dazu: „Ein Buntspecht kam während einer Regenwetterperiode mit einem Jungvogel zu unserem Futterhäuschen, auch um ihm zu zeigen, wo man sich in Notzeiten versorgt.“

Experten-Tipps zur Fütterung

Wichtig ist das Angebot von unterschiedlichem, artgerechtem Futter. Neben Sonnenblumenkernen für Meisen und Spechte sollten zusätzlich ölhaltige Sämereien für Körnerfresser, wie Gimpeln, Finken und Zeisige dabei sein. Für Rotkehlchen (sie überwintern aufgrund der Klimaerwärmung vermehrt bei uns) sowie für andere Weichfutterfresser, wie Amseln und Wachholderdrosseln sollten Äpfel, Rosinen und fettgetränkte Getreideflocken angeboten werden.

„Diese bedienen sich auch an Komposthaufen“, weiß Petz. Meisenknödel und Fettblöcke sind eine Ergänzung. „Keinesfalls mit Speiseresten, Gesalzenem, Verschimmeltem oder Verdorbenem füttern. Das kann für die Tiere tödlich sein“, warnt Birdlife. Hygiene am Futterplatz verhindert die Ausbreitung von Krankheiten. Das Futterhäuschen sollte katzensicher aufgestellt werden. Mit richtiger Fütterung kann man „unsere gefiederten Freunde“ im Winter unterstützen. Außerdem: Nirgendwo kann man die Natur näher beobachten als am Futterhäuschen vor dem eigenen Fenster oder im Garten. Für Kinder ist dies eine spannende Freizeitbeschäftigung. 

Weiter Infos über richtiges Vogelfüttern gibt es bei Birdlife Österreich. Unter 01/5222228 kann man auch eine 28-seitigen Gratis-Broschüre „Gefiederte Gäste am Futterhaus“ bestellen.

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