Schockierend
"Einfach laut sein gegen Kinder-Armut"

- Ingrid Riezler-Kainzner informierte zusammen mit Othmar Schneglberger über die Kinderarmut.
- hochgeladen von Sabrina Moriggl
Jedes fünfte der in Salzburg lebenden 110.000 Kinder und Jugendlichen ist arm oder armutsgefährdet.
SALZBURG (sm). "Es ist ein heikles Thema – man will es einfach nicht wahrhaben, dass Österreich als so reiches Land doch so viele armutsgefährdete Kinder hat", sagt Othmar Schneglberger von der Volkshilfe Salzburg. "Wir wollen aufrütteln, das Problem bewusst machen und mit den Möglichkeiten, die wir haben, politische Veränderungen herbeiführen."
Suppe gegen Spende
Mit Erdäpfel- oder Gemüsesuppe gegen Spenden konnten sich die Menschen vergangenen Donnerstag vor dem Schloss Mirabell informieren. In Österreich gelten 372.000 Kinder und Jugendliche als arm.
"Es gibt Eltern, die wissen Ende des Monats nicht, was sie den Kindern zu essen geben sollen, weil der Kühlschrank leer ist."
Monatlich liegen die Einkommen mit 2.118 Euro brutto 3,8 Prozent unter dem österreichweiten Durchschnitt, bei Frauen sind es nur 1.721 Euro. In den südlichen Bezirken sind die Einkommen noch viel niedriger, informiert die Volkshilfe Salzburg und spannte symbolisch ein Transparent mit Stiefeln, denn bei Kleidung und Freizeitaktivitäten wird eingespart.
Zu hohe Mieten in Salzburg
"Bekannterweise sind die Einkommen in Salzburg eher niedrig, aber die Mieten und Lebenserhaltungskosten sind im Vergleich zu Gesamt-Österreich am höchsten", so Schneglberger.
Auch Salzburg von Armut betroffen
„In letzter Zeit haben wir Hilferufe von Familien, von Alleinerzieherinnen bekommen, die sich den Kindergarten oder die Nachmittagsbetreuung nicht leisten konnten.
Und es sind Kinder in unserer Nachbarschaft, nicht Kinder weit weg in einem armen Land,“
schildert die Präsidentin der Volkshilfe Salzburg Ingrid Riezler-Kainzner empört und Schneglberger ergänzt: "Die Politik hat in den vergangenen Jahren dafür gesorgt, dass die Situation der von Armut betroffenen Menschen schlechter geworden ist. Ich denke, wenn sich sehr viele Menschen engagieren würden und sagen: Wir wollen nicht, dass diese Personengruppe noch mehr an den Rand gedrängt wird, das würde schon helfen. Einfach laut sein gegen Armut."


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