Der Glaube an das Buch ist tot

Die Buchhändlerin wartet auf Kunden.
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SALZBURG (sm). Das Buchgeschäft verliert jährlich 10 - 15 Prozent an Umsatz, in den Medien wird vom großen Buchhandelsterben gesprochen. Ein Laden nach dem anderen schließt. Die Meldung vom Aus der Dombuchhandlung erschütterte viele Kunden. Nur wenige Schritte vom Kapitelplatz entfernt, liegt versteckt hinter dem Brunnen, die Dombuchhandlung, die hier über 60 Jahre fester Bestandteil von Salzburg war.

Sechs Mitarbeiter stehen vor dem Aus. Die Kunden sind ratlos, wo sie nun das theologische Angebot bekommen "Dann müssen wir halt nach München fahren", resigniert eine Kundin aus dem benachbarten Berchtesgadener Land und ergänzt "es ist höchst bedauerlich". Eine Traurigkeit herrscht vor, bei den Besuchern, wie auch den Angestellten. Fragen, seitens der Kunden werden laut, warum die Erzdiözese nicht rettend eingriff oder eine Schließung verhinderte.

Beschluß der Erzdiözese

Die traditionsreiche Buchhandlung wird Ende des Jahres schließen. Das Geschäftsjahr 2018 wollte man nicht mehr abwarten. "Wir haben gesehen, dass das Budget für 2018 nicht besser wird", sagt Cornelius Inama, Direktor der Finanzkammer von der Erzdiözese und begründet das abrupte Ende der Buchhandlung. Von den sechs Mitarbeitern werden sich vier eine neue Anstellung suchen müssen. "Was uns schmerzt, ist die Frage, wo die Salzburger nun das Angebot herbekommen sollen", sagt Inama. "Wir finden es sehr Schade."

Maßnahmen konnten die Schließung nicht verhindern

Seit 2007 mache die Buchhandlung keine Gewinne mehr. Mit Maßnahmen versuchte man eine Schließung zu verhindern. Die Miete von 18.000 Euro im Jahr für das Gewölbe wurde durch eine Reduktion des Raumes gestrichen, die Telefonanlage umgerüstet, das Schulbuchgeschäft ausgeweitet, der Domstand abgelöst - alles brachte nichts. Die Dombuchhandlung konnte sich wirtschaftlich nicht tragen. Das Team, welches mit großen Engagement für eine passende Buchpräsentation und Abendveranstaltungen sorgten oder mit dem Leseschiff ein attraktives Angebot für Kinder schafften, kämpften letzendlich vergeblich. Die Kunden blieben weg, gut 50 Prozent kamen früher wegen des umfangreichen Sortiments theologischer Literatur - die Priester kauften Bücher, um daraus ihre Predigten abzuleiten und zu schreiben, nun lesen sie es im Internet nach. Zwar kommen noch Stammkunden, aber in Summe zu wenig.

Regional einkaufen

Der Kleriker Gottfried Laireiter kauft nach wie vor, in der Region ein. Er kommt regelmäßig in die Dombuchhandlung und verteidigt die Erzdiözese, sagt, man hätte sich jahrelang bemüht. Für ihn sei wie für viele das Internet schuld.

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