"Fräulein Grün"
Mit Kräutern durch die heiße Jahreszeit kommen
Die Salzburger Kräuterexpertin Karina Nouman weiß um die Kraft und Vielfalt der heimischen Kräuter.
SALZBURG. Gerade in den Sommermonaten zeigt sich unsere Natur vielfach von ihrer schönsten Seite. Für die Salzburger Kräuterexpertin Karina Nouman, vielen besser bekannt als "Fräulein Grün", ist der Sommer die "Hochzeit für viele heilkräftige Kräuter", sagt Nouman.
Ideal für die Kulinarik verwendbar
"Gerade an Flüssen oder an unseren Seen findet man jetzt das Mädesüß, das auch das ‚original Aspirin’ aus der Natur genannt wird, da es Salicylsäure enthält. Das war der Ursprung des heutigen Aspirin. An Waldrändern kann man noch in höheren Lagen den Holler finden. Dieser ist ebenfalls eine starke Erkältungspflanze, aber gerade auch wegen des Geschmacks für Sirupe oder Ähnliches sehr beliebt. Sonst zeigt der Sommer gerade eine breite Vielfalt an Kräutern, von Johanniskraut und Königskerze bis zu Malve, Wegwarte und vielem mehr", schildert Nouman. Doch unsere heimischen Kräuter verfügen nicht nur über "heilende" Kräfte, sondern lassen sich auch ideal für die Küche verwenden, weiß "Fräulein Grün" aus eigener Erfahrung.
Für Salate, Pasta und Butterbrot
Wildkräuter sind für sie bei nahezu jeder Speise ein Muss, ob im Salat oder auf dem Butterbrot oder auch in einem Pasta-Gericht. "Gerade einen Salat kann man wunderbar mit Blüten aufpeppen. Etwa mit den blauen Blüten des Borretsch, die nach Gurke schmecken oder den gelben und roten Blüten der Kapuzinerkresse, die eine scharfe Note in den Salat zaubern. Jetzt im Sommer sind mediterrane Kräuter immer ein Hit als I-Tüpfelchen im Salat, wie Majoran, Thymian, Rosmarin oder natürlich Basilikum. Mein Tipp ist, auch einmal ‚besondere’, nicht alltägliche Kräuter zu versuchen, wie das Currykraut oder das Olivenkraut. Die findet man natürlich nicht wild bei uns, aber viele Kräuter-Gärtnereien verkaufen sie. Die schmecken dann so, wie es der Name bereits verrät", erzählt Nouman.
Kräuter auf den Stadtbergen
Doch auch vor unserer Haustür finden sich unzählige Kräuter, etwa auf den Stadtbergen. "Ich empfehle hier die Stadtberge wie Kapuzinerberg oder Mönchsberg. Zum einen findet man hier an heißen Tagen im Wald Abkühlung und zum anderen wachsen hier viele Wildkräuter wie Malve, Johanniskraut, Hopfen und vieles mehr. Man muss nur mit offenen Augen die Gegend direkt vor der Haustüre erkunden", so Nouman.
Für besonders heiße Tage setzt Karina Nouman auf einen selbst gemachten Erfrischungsspray mit Pfefferminze und Rosmarin. "Pfefferminze hat eine kühlende Wirkung und der Rosmarin gibt den Kick an heißen Tagen, um konzentriert durch den Tag zu kommen. Der kühle Sprühnebel sorgt für eine kleine Abkühlung im Gesicht."
Spaziergang im Wald
Ideal sei an heißen Tagen ein Spaziergang im Wald. "Wenn man einmal bewusst darauf achtet, wie anders der Schatten eines Baumes im Vergleich zum Schatten eines Sonnenschirms ist, weiß man Bäume bei heißen Temperaturen noch viel mehr zu schätzen. Jetzt ist ja auch die Zeit der Lindenblüte. Der Duft stammt vom ätherischen Öl Farnesol. Das zieht nicht nur die Bienen an, der Duft hat auch für uns Menschen eine stark beruhigende Wirkung, die auch angstlösend wirkt", erklärt die Kräuterexpertin.
Einen Bericht zum Sommerfest der ZAMG findet ihr hier:
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