Cremeschnitten und Hausbrot
Traditions-Bäckerei Hofmann schließt ihre Pforten
Nach 84 Jahren kehrt in der Backstube der Traditionsbäckerei Hofmann im Stadtteil Itzling Ruhe ein.
SALZBURG. Manche bezeichnen es als eine Ära, die zu Ende geht, wenn die Traditionsbäckerei Hofmann im Stadtteil Itzling Ende Februar ihre Pforten schließt. Neben Salzstangerl, Kipferl und Cremeschnitten seien es vor allem das familiäre Miteinander und die enge Verbindung zu den Kunden und Mitarbeitern, die die kleine Bäckerei so besonders macht, sind sich die Itzlinger einig.
Bäckerfamilie seit Generationen
Geführt wird der Betrieb, der 1937 vom Uropa gegründet wurde, von Anton und Marianne Hofmann, Tochter Alexandra kümmert sich um die Buchhaltung.
"Die Bäckerei florierte unter der Führung des Großvaters. Er war ein ganz besonderer Mensch und hat bis zum Alter von 85 Jahren in der Bäckerei gearbeitet. Auch Oma Ingeborg, die mittlerweile über 90 Jahre ist, war immer im Betrieb mit dabei. Und jetzt haben meine Eltern die Bäckerei mit viel Hingabe geführt", schwärmt Alexandra Hofmann.
Kunden kommen seit Jahrzehnten
Die meisten Kunden sind Stammkunden, viele seit Jahrzehnten. "Wir kennen unsere Kunden und Gäste teilweise von Kindheitstagen an, manche sind schon als Kind gekommen und kommen jetzt mit ihren eigenen Kindern. Wir begleiten sie sozusagen von der Taufe bis zur Hochzeit", sagt Marianne Hofmann, die mit einem lachenden und einem weinenden Auge der Schließung entgegenblickt. "Wir haben dann mehr Zeit für unser Privatleben, zugleich macht es uns alle traurig, wenn wir unser Lebenswerk schließen und auch die Enttäuschung darüber bei unseren Kunden sehen." Während der Corona-Pandemie sei der Besuch in der Bäckerei für viele die einzige Anlaufstelle gewesen. "Da hat man gemerkt, wie wichtig Zuhören ist", fügt Marianne Hofmann hinzu.
Cremeschnitten, Apfelstrudel, Pofesen
Bis 27. Februar wolle man die Kunden jetzt noch mit Gebäck und Mehlspeisen verwöhnen. Cremeschnitten, Erdbeer-Roulade und der Apfelstrudel seien ganz besonders beliebt.
"Und mit unseren Schaumrollen haben wir sogar beim Stadtblatt-Test gewonnen. Darauf werden wir oft angesprochen", so Alexandra und Marianne Hofmann.
Den Apfelstrudel gibt es immer nur freitags, das habe sich so eingebürgert. Ebenso wie der Pofesen-Dienstag und der Wuchtel-Mittwoch. Und am Samstag gibt es jedes Mal ein Gebäckstück als kleine Aufmerksamkeit zum Einkauf dazu. "Das wissen unsere treuen Kunden natürlich und es ist schön, jemandem durch kleine Dinge ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern", meint Marianne Hofmann.
Keine Massenware produzieren
Hergestellt werden die Köstlichkeiten in der Backstube von Anton Hofmann und seinen Mitarbeitern. Sein Arbeitstag beginnt um ein Uhr früh in der Backstube, wo er auch den Sauerteig für das schmackhafte Natur-Sauerteigbrot anrührt. Verschiedene Vollkornbrote, Dinkel-Gebäck, das Urkraftbrot und das Hausbrot – ein reines Roggenbrot mit Natur-Sauerteig – dürfen freilich nicht fehlen. "Qualität und Frische sind für uns das Um und Auf. Wir wollten bodenständig bleiben und keine Massenware produzieren. Klein und fein, das war immer unser Motto für die Bäckerei", so das Ehepaar Anton und Marianne Hofmann.
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