Radfahren
Bei Salzburgs Radverkehrskoordinator hat das Fahrrad Vorrang
Der Radverkehrskoordinator der Stadt Salzburg, Peter Weiss, über Fahrradstraßen und einen "schnellen Radweg" am Salzachkai.
SALZBURG. Wenn Fahrräder in allen Varianten das Bild am Residenzplatz und am Domplatz prägen, ist wieder Zeit für den Salzburger Radfrühling inklusive der Radbörse der Arbeiterkammer.
Der Radfrühling findet heuer am 22. und 23. April statt, neben zahlreichen Informationen rund ums Radfahren warten ein Pump-Track und verschiedene Lastenräder zum Testen auf die Besucher. "Der Radfrühling ist für viele wie der Start in die Fahrradsaison, es gibt Infos und natürlich auch ein Radservice inklusive einer Self-Service-Station", erklärt der Radverkehrskoordinator der Stadt Salzburg, Peter Weiss.
Radwege, Radgarage, Abstellplätze
In dieser Funktion kümmert sich der 62-Jährige um alles, was mit Radfahren zu tun hat. "Ein wesentlicher Teil ist das Radwegebauprogramm mit dem Radwegenetz.
Auch die Errichtung und Betreuung von Radboxen und Radgaragen ist zentral", so Weiss. In der Stadt gibt es insgesamt 526 Radboxen, diese sind fast zur Gänze ausgelastet. "In manchen Stadtteilen, etwa im Andräviertel, haben wir eine lange Warteliste. Ebenso in Schallmoos auf der Rückseite des Hauptbahnhofs, wo es 600 Abstellplätze und 64 Radboxen gibt, ist die Nachfrage sehr groß. In Kürze wird die Radgarage beim Nelböck-Viadukt in Betrieb gehen", schildert der Rad-Experte.
Derzeit werde ein Innenstadt-Radabstellkonzept ausgearbeitet. "Da wurde eine Bestandsaufnahme gemacht, geschaut, wo es Bedarf gibt und wo es mögliche Plätze in der Stadt gibt, die sich für eine Radgarage oder Abstellplätze eignen. Ziel ist sicherlich, dass wir am Rand der Altstadt größere Abstellmöglichkeiten schaffen und dafür die Plätze in der Innenstadt entlasten. Ich denke hier beispielsweise an die Dreifaltigkeitsgasse, so könnte man die Anzahl der abgestellten Fahrräder am Platzl bei der Linzergasse reduzieren", sagt Weiss.
Fahrradstraße im Nonntal
Dass Radfahren in Zeiten von Klimaschutz auch in der Bevölkerung immer mehr Anhänger findet, kann Weiss bestätigen. Dennoch sei noch viel Luft nach oben, was den Anteil des Radverkehrs in der Stadt betrifft. "Dieser liegt jetzt bei rund 20 Prozent, im Rahmen unserer Radverkehrsstrategie wollen wir es bis 2025 schaffen, diesen Anteil auf 24 Prozent zu erhöhen", so Weiss.
Dafür sei eine weitere Attraktivierung des Radwegenetzes und der Radinfrastruktur notwendig. "Die baulich getrennten Radwege werden weiter ausgebaut, dadurch haben viele Radfahrer ein höheres Sicherheitsgefühl, vor allem Familien mit Kindern. Auch Fahrradstraßen wie am Ignaz-Rieder-Kai sind eine gute Sache. Bisher haben wir bereits sechs Kilometer Fahrradstraßen im Stadtgebiet", so Weiss, der sich eine weitere im Bereich der Akademiestraße/Josef-Preis-Allee bis zum Unipark Nonntal vorstellen könnte.
"Schneller" Radweg am Salzach-Kai
Geht es nach Weiss, sollte der Salzach-Kai auf Altstadtseite als "schnellerer Radweg" ausgebaut werden, und jener auf Seite des Giselakais für gemütlicheres Radfahren. "Um die gefährliche Stelle beim Müllner Steg zu entschärfen, könnte man den Radweg so gestalten, dass die Radfahrer unter dem Müllner Steg kreuzungsfrei durchfahren können und so gefährliche Situationen mit Fußgängern vermieden werden", so der Radverkehrskoordinator.
Will man in puncto Radverkehr einen "echten Quantensprung erreichen, müsste man beim Autoverkehr etwas machen, sei es durch eine City-Maut oder Durchfahrtsbeschränkungen. Solange das Autofahren so attraktiv ist, wird es schwierig sein, den Anteil an Radfahrern wirklich deutlich zu erhöhen", ist Weiss überzeugt.
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