Aktion "Gutes Morgen" Salzburg
Ideen der Bürger formen das Stadtleben
Der Freitag gehört bei uns den Geheimtipps bzw. Sehenswürdigkeiten. Bei der Aktion am Wilhelm-Furtwängler-Park in Salzburg, kann sich jeder beteiligen und seinen Vorschlag für eine nachhaltige Zukunft in Salzburg einbringen.
SALZBURG. "Natürlich haben wir jetzt eine schwierige Zeit hinter uns. Und vielleicht wollen viele Leute nichts vom Klimawandel hören, aber ich glaube, es ist eine Chance, ein besseres, gutes Morgen zu gestalten. Und für uns bessere Lebensbedingungen zu schaffen", sagt Stefan Kienberger, Initiator der Kunst- und Wissenschafts-Aktion von Hermann Josef Hack und den Scientists for Future (S4F) Salzburg. Die Aktion beschäftigt sich mit der Frage, wie eine nachhaltige Zukunft gelingen kann. Die Kunstinstallation "fischt" für zwei Wochen nach Ideen, die jeder Bürger vor Ort am Netz anbringen kann.
Die dokumentierten Ideen werden anschließend gesammelt der Politik übergeben. "Wir fordern das Handeln ein", sagt Kienberger und ergänzt:
"Wir haben einen großen Wissensstand und Handlungsoptionen – diese liegen sozusagen auf dem Tisch, aber man sieht halt leider, dass das nicht immer umgesetzt wird. Und gerade im Klimaschutz ist es ein Punkt, wo uns leider auch die Zeit davonläuft." Stefan Kienberger
Für Kienberger ist es wichtig, ins Handeln zu kommen. "Hier ist die Politik gefordert, den Rahmen zu setzen", so der Wissenschaftler, der erklärt, dass auch jeder einzelne persönlich dazu beitragen könne.
Furtwängler-Park als Sammelort für Vorschläge
"Das Netz steht für Vernetzung", sagt Hack über die Idee und Gestaltung mit einem Fischernetz. "Wir haben alles, was wir wissen müssen, um die Klimakrise zu bekämpfen. Leider fehlt die Anbindung in den Alltag. Wir wissen, wie es geht, aber wir machen noch zu wenig", so Hack, der die Leute einlädt, über die Zukunft nachzudenken und ihre Wünsche für die Zukunft aufzuschreiben und ans Netz zu hängen.
Für Hack ist die Kunst-Aktion nicht die erste. Schon am Mozartplatz wurde er einmal aktiv und band dort mit einem großen Kreis mit Wasserwaagen die Menschen zur Beteiligung ein. Für die derzeitige Aktion fand man den Furtwänglerpark am geeignetsten. "Wir wollten das Netz an einem Ort spannen, wo die Leute hinkommen, Zeit haben zu verweilen, nachzulesen und ein bisschen hier im Schatten zu stehen im Sommer."
Zunehmende Hitze ein Klimaproblem der nächsten Jahre
"Die Hitze wird in den nächsten Jahren zunehmen. Da haben wir ein Problem. Das heißt, wir müssen die Städte kühlen und grüner gestalten", gibt Kienberger konkret zu bedenken und fordert mehr grün für die Stadt. Wie das aussehen kann, zeigt dieses Video:
"Die Ideen können Stadt oder Land betreffen oder etwas Persönliches sein. Es kann auch ein Wunsch an sich, die Gesellschaft, an die Politik oder die Mitmenschen sein – da sind wir sehr offen." Auch der Künstler Hack zeigt sich in Anbetracht der Klimakrise besorgt. Er meint:
"Salzburg ist eine altehrwürdige Stadt. In jeder Mauer, in jeder Gasse sieht man hier Geschichte – das ist erhaltungswürdig. An jedem Ort der Welt wird noch viel zu wenig getan." Hermann Josef Hack
Anregungen für ein nachhaltiges Leben
Auch die Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen beschäftigte sich mit dem Klimawandel. Im Vortrag "(Wie) geht öko?" beschäftigte man sich unter anderem mit dem ökologischen Fußabdruck. Die Berliner Autorin Ute Scheub sprach sich darin gegen das "Moralisieren" aus und gab Anregungen für ein nachhaltiges Leben in der Stadt. Für sie lag der Schlüssel in mehr Natur. "Gärten vermindern nicht nur den Stress, sondern kühlen auch. Wir brauchen Gärten, Gärten, Gärten.", so Scheub. Im Fokus standen neben dem Klimawandel auch die Auswirkung des eigenen Konsums und die Einbindung der Politik. "Die Stadt ist auf keinem schlechten Weg, aber es ist noch viel zu tun", sagte Stadträtin Martina Berthold, die ebenfalls zu Gast war.
Den Vortrag kannst du hier anhören:
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