Sportstadt Salzburg
Stadt befragte Vereine für das neue Sportleitbild

Der für Sport zuständige Vizebürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ) will die Stadt Salzburg künftig auch als "Sportstadt" etablieren.  | Foto: Lisa Gold
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  • Der für Sport zuständige Vizebürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ) will die Stadt Salzburg künftig auch als "Sportstadt" etablieren.
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Für das neue Sportleitbild führte die Stadt Salzburg eine Befragung unter den Sportvereinen durch. Jetzt liegen die Ergebnisse vor.

SALZBURG. Wie gut steht es um das Sportangebot in Salzburg? Wo gibt es Aufholbedarf in Sachen Infrastruktur und Trainingsmöglichkeiten und wie wird das Fördersystem der Stadt beurteilt? Dazu führte die Stadt – ausgehend vom Sportressort – im Mai eine Online-Befragung unter Sportvereinen durch. 

24 Fragen für die Sportvereine

Kontaktiert wurden jene 113 Vereine, die durch die Stadt eine Subvention erhalten. "Die Befragung wurde erstmals online mit einem neuen Tool durchgeführt. Die Sportvereine haben einen Link bekommen, mit dem sie an der Befragung teilnehmen konnten. Neben einigen Ja/Nein-Antworten wurde nach dem Schulnotensystem bewertet – von 1 (sehr zufrieden) bis 5 (nicht zufrieden). Dazu gab es bei manchen Fragen die Möglichkeit, dass die Vereine Anmerkungen und konkrete Verbesserungsvorschläge anführen konnten. Insgesamt umfasste die Vereinsbefragung 24 Fragen", erklärt Susanne Schöndorfer von der Magistratsdirektion, die federführend an der Erstellung und Auswertung der Befragung beteiligt war.

Mit der Rücklaufquote von 62 Prozent zeigt sich Schöndorfer, die im Magistrat für Betriebliches Gesundheitsmanagement und Kundenbefragungen zuständig ist, zufrieden: "Alles, was über 50 Prozent liegt, ist sehr gut."

Salzburg soll zur Sportstadt werden

Die jetzt vorliegenden Ergebnisse sollen maßgeblich in das neue Sportleitbild einfließen, das die Stadt in den kommenden Monaten erarbeitet. Für den ressortzuständigen Vizebürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ) genau der richtige Zeitpunkt.

"Die letzten 1,5 Jahre der Pandemie haben die Bedeutung und den Stellenwert von Bewegung und Sport in der Gesellschaft quer über alle Generationen deutlich in den Fokus gerückt. Der Mix von organsiertem und nicht-organisiertem Sport macht die Breite an Bewegungsmöglichkeiten aus. Soziale Kontakte in Kombination mit Sport und Bewegung haben vielen Menschen in dieser Zeit sehr gefehlt. Daher ist es jetzt ein guter Zeitpunkt, die Bewegungs- und Sportmöglichkeiten in der Stadt Salzburg noch besser zu machen", sagt Auinger.

Wie beurteilen die Vereine das Angebot an Sportstätten (im Bild das Sportzentrum Nord) und die Infrastruktur? Dazu wurde eine Online-Befragung unter den Sportvereinen durchgeführt.  | Foto: Stadt Salzburg
  • Wie beurteilen die Vereine das Angebot an Sportstätten (im Bild das Sportzentrum Nord) und die Infrastruktur? Dazu wurde eine Online-Befragung unter den Sportvereinen durchgeführt.
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Für ihn soll Salzburg künftig nicht nur als Kulturstadt, sondern ebenso als Sportstadt etabliert werden. Aktuell stuft Auinger die Landeshauptstadt auf einer Skala von 1 (sehr schlecht) bis 10 (sehr gut) auf Rang 6 ein, wenn es um das Prädikat "Sportstadt" geht. "In fünf Jahren stehen wir idealerweise bei 10." Die Ergebnisse der Sportvereinsbefragung werden im Herbst mit den Sport-Dachverbänden Askö, Sportunion und Asvö sowie den Fachverbänden diskutiert.

Schwimmflächen, Kunstrasenplätze, Hallenkapazitäten

Vor allem, was Trainingsmöglichkeiten im Winter betrifft, bestehe für viele Sportvereine Verbesserungsbedarf, wie aus den Ergebnissen der Vereinsbefragung hervorgeht: 49 Prozent geben darin an, dass ihr Verein im Winter keine ausreichenden Trainingsmöglichkeiten habe, vor allem Kunstrasenplätze, offene Schulturnhallen und mehr Kapazitäten in Hallen werden von den Sportvereinen gewünscht, ebenso mehr Schwimmflächen.

Für die Sommermonate hingegen geben 69 Prozent an, genügend Trainingsmöglichkeiten vorzufinden. "Dass wir im ganzen Bundesland Salzburg zu wenig Schwimmflächen haben, ist kein Geheimnis. Diesen Bedarf kann die Stadt alleine aber nicht abdecken. Das Thema Trainingsmöglichkeiten im Winter werden wir uns gemeinsam mit den Dach- und Fachverbänden genau anschauen und versuchen, möglichst viele Wünsche der Vereine erfüllen zu können", sagt Auinger.

Die Schaffung von zusätzlichen Kapazitäten in Schwimmhallen steht auch bei Sportlandesrat Stefan Schnöll (ÖVP) weit oben auf der Agenda. Er hofft, dass ein Hallenbad im Flachgau die Stadt entlasten könnte.

"Wir arbeiten weiter hart an der Realisierung eines Hallenbades im Flachgau. Damit sollen auch in der Stadt Salzburg mehr Kapazitäten verfügbar werden. Eine gute Schwimmausbildung für unsere Kinder ist ganz besonders wichtig", so Schnöll.

Sportlandesrat Stefan Schnöll (ÖVP) will gemeinsam mit der Stadt Salzburg ein Konzept entwickeln, welche zusätzlichen Sportstätten benötigt werden. | Foto: Wildbild
  • Sportlandesrat Stefan Schnöll (ÖVP) will gemeinsam mit der Stadt Salzburg ein Konzept entwickeln, welche zusätzlichen Sportstätten benötigt werden.
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Sportstättenkonzept gemeinsam mit Land erarbeiten

Auch was die Erarbeitung des neuen Sportstättenkonzepts in Zusammenarbeit mit dem Land betrifft, ortet Auinger hier die größten Herausforderungen. "Die Bereiche Schwimm- und Eisflächen, aber auch das Schaffen von neuen multifunktionalen Trendsporthallen sowie einer Mountainbike-Strecke am Gaisberg und die Modernisierung der bestehenden Sport-Infrastruktur werden uns in den kommenden Jahren intensiv beschäftigen."
So sind 19 Prozent der Sportvereine mit der Infrastruktur, die genutzt werden kann (etwa Schulhallen oder städtische Sportanlagen), "sehr zufrieden" und 30 Prozent "zufrieden", weitere 20 Prozent geben als Antwort "teils/teils" an, zehn Prozent sind "wenig zufrieden" und elf Prozent "nicht zufrieden". Die restlichen zehn Prozent hatten diese Frage mit "keine Angabe" beantwortet.

Durch die Entwicklung des neuen Sportstättenkonzepts soll laut Schnöll ein "gutes Angebot an Sportstätten geboten werden. Gemeinsam mit der Stadt Salzburg wollen wir ein Konzept entwickeln, welche zusätzlichen Sportstätten benötigt werden. Wichtig ist für uns, dass die Vereine und Verbände involviert sind, weil sie am besten wissen, wo Handlungsbedarf besteht. Wir erhoffen uns dadurch einen gezielten Investitionsplan für die nächsten Jahre", betont Schnöll.

Mehr Sport-Großveranstaltungen

Was die Erreichbarkeit der vom Verein genutzten Anlage mit den öffentlichen Verkehrsmitteln betrifft, sind 47 Prozent damit "sehr zufrieden", weitere 33 Prozent "zufrieden". Auch die Erreichbarkeit mit dem Fahrrad wird von 69 Prozent mit "sehr zufrieden" beantwortet. Ob die vom Verein genutzte Anlage barrierefrei sei, beantworten 54 Prozent mit "Ja" und 37 Prozent mit "Nein".

"Das müssen wir uns als Stadt auf jeden Fall genauer anschauen, auch mit den Vereinen direkt sprechen, um hier Verbesserungen zu schaffen", sagt Auinger.

Im Zuge des neuen Sportleitbildes soll auch das städtische Förder- beziehungsweise Subventionswesen analysiert und gegebenenfalls angepasst werden. In der aktuellen Befragung geben 39 Prozent der Vereine an, damit "sehr zufrieden" zu sein – 40 Prozent sind "zufrieden", 13 Prozent "teils/teils" und jeweils drei Prozent "wenig zufrieden" beziehungsweise "nicht zufrieden".

Die Eisrunde im Volksgarten wurde im Vorjahr eröffnet und schafft damit zusätzliche Kapazitäten in der Eishalle.  | Foto: Lisa Gold
  • Die Eisrunde im Volksgarten wurde im Vorjahr eröffnet und schafft damit zusätzliche Kapazitäten in der Eishalle.
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Durchaus gewünscht sind mehr Sport-Großveranstaltungen in der Stadt Salzburg: 64 Prozent würden dies befürworten, 16 Prozent beantworten die Frage, ob es denn mehr Sport-Großveranstaltungen geben sollte, mit "Nein". Die Abhaltung derartiger Großereignisse hat sich in der Vergangenheit jedoch nicht selten als Herausforderung für die Stadt dargestellt.

"Es ist richtig, dass es schon einmal mehr Sportveranstaltungen in der Stadt gegeben hat. Und richtig ist auch, dass Großveranstaltungen immer eine finanzielle und logistische Herausforderung sind. Mit Sportlandesrat Stefan Schnöll habe ich im Sport aber einen Partner, der für den Sport immer ein offenes Ohr hat", gibt sich Auinger optimistisch, was künftige Sportveranstaltungen betrifft.

Umfrage unter der Bevölkerung für neues Sportleitbild 

Neben den Ergebnissen aus der Befragung der städtischen Sportvereine soll auch eine repräsentative Umfrage unter der Bevölkerung – durchgeführt vom Institut für Grundlagenforschung (IGF) – in das neue Sportleitbild einfließen. Inhaltlich geht es dabei um den Stellenwert von Sport und Bewegung in der Bevölkerung, die Zufriedenheit mit dem nicht-vereinsmäßig organisierten Sportangebot in der Stadt sowie um das Nutzungsverhalten bei bestehenden Angeboten. Die Ergebnisse aus der IGF-Umfrage werden mit der Universität Salzburg über den Sommer näher analysiert.

Einen Kommentar zu diesem Thema findet ihr hier
Einen Bericht zum Sommerferienprogramm könnt ihr hier lesen

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