Sexualpädagogik
Pornokonsum bei Jugendlichen - Medienkompetenz vermitteln

Ist Pornokonsum für Jugendliche schädlich und müssen wir sie vor Pornographiekonsum schützen?

"Pornos diskutieren statt konsumieren"
Als Sexualpädagoge und Sexualtherapeut lege ich immer großen Wert darauf, Medienkompetenz zu vermitteln, d.h. die Fähigkeit, das Internet und andere neue Medien kritisch, selbstbestimmt und selbstreflektiert nutzen zu können.

Mit verschiedenen didaktischen Methoden und Arbeitsformen thematisiere ich in sexualpädagogischen Workshops mediale Sexualität, Pornographie und Sexting, unabhängig davon, ob ich selbst Pornographie gut oder schlecht heiße. Würde man diesen Themenkomplex nicht mit den Heranwachsenden reflektieren, hieße das, Jugendliche damit alleine zu lassen. Mein Ziel ist es, Orientierung und Gespräche anzubieten.
Pornokonsum bei Jugendlichen - Medienkompetenz vermitteln

Film: "Überall Pornos: So gehen Kinder und Jugendliche damit um"

Mir gefällt für meine sexualpädagogische Arbeit folgendes Statement sehr gut:
„Es gibt keine richtige oder falsche Beurteilung eines Pornos, mit Ausnahme von Kinderpornografie und brutalen Gewaltpornos. Jede Meinung, Äußerung und Emotion ist wichtig. Die Untersuchungen zur jugendlichen Mediennutzung zeigen, dass Jugendliche sehr wohl zu einem reflektierten Umgang mit Medien fähig sind.
Die Aussagen Jugendlicher sollten keinem Werturteil unterworfen werden, z.B. in Form von „Es ist falsch/schlimm/richtig/nicht schlimm, wenn Jugendliche Pornos schauen“.

Vielmehr können Formulierungen wie „Viele Erwachsene meinen, dass …“ oder „Es wird diskutiert, dass …“ eingesetzt werden. Was nicht bedeutet, dass PädagogInnen sich hinter solchen Formulierungen verstecken sollen. Zum Aufbau eines eigenen Standpunkts benötigen Jugendliche einen Abgleich mit anderen Standpunkten. PädagogInnen sollten daher durchaus persönlich Stellung beziehen und diese deutlich als solche kenntlich machen.“
Quelle: Let’s talk about Porno Arbeitsmaterialien für Schule und Jugendarbeit, S. 13.

Pornos konnen bei Jugendlichen Druck und Stress verursachen

Meine persönliche Meinung (die ich den Jugendlichen auch mitteile) ist, dass die sexualisierten Bilder in Pornos, aber auch in Werbung, Spielfilmen, Serien, Medien, Musikvideos etc. Jugendlichen und Erwachsenen durchaus Stress machen und mit den überoptimalen Bildern zu starken Verunsicherungen und hohem Leistungsdruck führen können.

Auf individueller Ebene halte ich es jedoch für falsch, Jugendlichen Schuldgefühle zu machen, wenn sie sich Pornos ansehen. Ich verneine es definitiv, wenn mich ein junger Mensch fragt, ob er pervers sei, wenn er Pornos ansehe. Wichtig ist mir immer das individuelle Empfinden und Erleben des/der Jugendlichen und dass ich die Gefühle der jungen Menschen ernst nehme und nicht verurteile.

Jugendliche sollten auch unbedingt wissen, dass jede Verbreitung von Gewaltpornographie, Kinderpornographie, Bilder von anderen ohne deren Einwilligung etc. an andere eine Straftat ist.

Autor: Florian Friedrich
Psychotherapeut in Salzburg / Hamburg
(Existenzanalyse)

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