Speed-Jobbing
Kreative Wege bei der Suche nach neuen Mitarbeitern
In der Stieglbrauerei in Maxglan setzt man bei der Suche nach neuen Mitarbeitern auf kreative Wege.
SALZBURG. Dass sich der Arbeitsmarkt und die Suche nach qualifizierten Mitarbeitern immer mehr verändert, habe man schon länger beobachtet. In den letzten zwei Jahren der Pandemie habe sich dieser Prozess noch zusätzlich verstärkt, schildert Kerstin Vockner, Personalchefin der Stieglbrauerei.
"Die Spontanität ist deutlich gestiegen, man muss mit potenziellen Mitarbeitern schnell und möglichst unkompliziert agieren. Der klassische Bewerbungsprozess, bei dem man seinen Lebenslauf an ein Unternehmen schickt und dann zum Termin eingeladen wird, ist in vielen Positionen nicht mehr üblich", erklärt die 36-Jährige. Beim Brainstorming ist die Idee für das "Speed Jobbing", in Anlehnung an das "Speed Dating", entstanden.
45 Besucher bei erstem "Speed-Jobbing"
Dabei können Personen, die sich für einen Job interessieren, anonym, niederschwellig und in lockerer Atmosphäre mit verschiedenen Bereichsleitern, etwa aus der Gastronomie, Logistik, Marketing oder Verkauf, in Kontakt treten. Der Besucher kann selbst entscheiden, ob er mit allen ein Gespräch führen möchte oder nur mit dem Vertreter aus einer bestimmten Abteilung.
Bei Interesse von Seiten des Besuchers kann dieser am Ende seine Kontaktdaten hinterlassen. "Wir hatten im November des Vorjahres unseren ersten Speed-Jobbing-Termin, da sind 45 Besucher gekommen und bis auf zwei haben alle ihre Kontaktdaten dagelassen. Das war für uns ein gutes Feedback und wir wollten diesen Weg unbedingt fortführen. Auch von unseren Führungskräften, die an dem Termin teilgenommen haben, gab es sehr gute Rückmeldungen. Wir erreichen so auch Menschen, die sich über den traditionellen Bewerbungsprozess möglicherweise nicht beworben hätten", sagt Vockner.
Das nächste Speed-Jobbing findet am 30. März zwischen 17 und 20 Uhr in der Stiegl-Brauwelt in Maxglan statt. "Diesmal werden acht Abteilungen mit dabei sein. Interessierte können einfach vorbeikommen, wir wollen das bewusst sehr niederschwellig halten und alle Zielgruppen erreichen, vom Lehrling bis zum Quereinsteiger und Personen mit Studienabschluss", ergänzt Vockner.
Homeoffice ist allgegenwärtig
Dass die Suche nach Mitarbeitern und Fachkräften schwieriger geworden ist, kann auch die Stiegl-Personalchefin bestätigen. "Es dauert oft länger, Positionen zu besetzen. Viele Bewerber sind kritischer geworden und stellen auch klare Forderungen. Auch das Thema Work-Life-Balance wird zunehmend entscheidend. Es gibt viele, die weniger Stunden arbeiten wollen, flexible Arbeitszeiten und Homeoffice sind natürlich omnipräsent. Homeoffice war bei uns, in den Bereichen wo es möglich ist, auch vor der Pandemie bereits sehr gängig und hat sich jetzt zusätzlich verstärkt. Als Unternehmen muss man mit der Zeit gehen und auch kreative Wege einschlagen", ist Vockner überzeugt.
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