500 Jahre
Ausstellung in St. Andrä erinnert an verfolgte Christen

Die Ausstellung findet ab 25. April statt.  | Foto: Franz Seiser
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  • Die Ausstellung findet ab 25. April statt.
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Gesellschaftliche Verachtung? Zerstörung des eigenen Hauses? Oder sogar der Feuertod? Im 16. Jahrhundert mussten sogenannte „Andersdenkende" mit Benachteiligungen oder sogar dem Tod rechnen. Nun, 500 Jahre später, erinnert eine Ausstellung in der Andräkirche in der Stadt Salzburg an die Protestantenverfolgung. 

SALBZURG. Die Täuferausstellung, die ab 25. April geöffnet ist, erklärt den Besucherinnen und Besuchern den sogenannten dritten Flügel der Reformation, den Täufern, die im Zuge der Reformation 1525 entstanden ist. Die Täufer unterscheiden sich von den Lutheranern und den Reformierten dadurch, dass sie sich ganz an der Bibel und deren Vorgaben orientieren wollen. 

Johannes Gutenberg druckte im 15. Jahrhundert die erste deutschsprachige Bibel mittels seiner Druckerpresse.  | Foto: Pixabay
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Die Bibel als Grundlage 

Die dramatische Geschichte wird in großen Themenwänden dargestellt. Diese zweieinhalb mal zweieinhalb großen Tafeln erklären die Glaubensgrundsätze der Täuferbewegung, die vor allem zwischen dem 16. und 17. Jahrhundert in Österreich verfolgt wurden, geben einen Überblick über die Bibel und erläutern Begriffe wie Gewissensfreiheit, Glaubenstaufe sowie Gemeinde und Mission. Dabei wird auch die erste Glaubenstaufe der Frühen Neuzeit am 21. Jänner 1525 in Zürich sowie der Gründung der ersten Freikirche am 23. Jänner 1525 in Zollikon bei Zürich erwähnt.

„Auch Exponate wie Modell einer Galeere, Ketzergewand, Folterwerkzeuge, Habaner-Keramik, Fußfessel, Schmuggelkorb, Lutherbibel von Hans Luft, dem persönlichen Bibeldrucker von Martin Luther, etliche alte Verschriftungen, wie Gebetbuch von Johann Dilherr aus 1658 oder das Mandat von Kaiser Ferdinand I. werden gezeigt",  erklärt Franz Seiser, Vorsitzender des Vereins für Täufergeschichte in Österreich.

Gemeinsam mit seinem Team ermöglicht Seiser die kostenfreie Ausstellung, die vor allem an Schulen in ganz Salzburg gerichtet ist. 

Das Bild ist ein Kupferstich und wurde von Jan Luyken (1649-1742) angefertigt. Es wurde dann in der Märtyrerspiegel Ausgabe von 1685 abgedruckt und zeigt die Verbrennung von 18 Salzburger Täufer im Jahr 1528.  | Foto: zVg
  • Das Bild ist ein Kupferstich und wurde von Jan Luyken (1649-1742) angefertigt. Es wurde dann in der Märtyrerspiegel Ausgabe von 1685 abgedruckt und zeigt die Verbrennung von 18 Salzburger Täufer im Jahr 1528.
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Druckerpresse zum Anfassen

Neben dem Original-Mandat von Kaiser Ferdinand I. aus dem Jahr 1562, das die negative Einstellung des Herrschers gegenüber die Täufer bestätigt, wird auch ein Nachbau einer Druckerpresse, wie jener von Johannes Gutenberg, ausgestellt, die von den Besucherinnen und Besuchern auch benutzt werden kann. 

Franz Seiser ist der Vorsitzende des Vereins für Täufergeschichte Österreich.  | Foto: Franz Seiser
  • Franz Seiser ist der Vorsitzende des Vereins für Täufergeschichte Österreich.
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Weltweit sind heute circa 680 Millionen Christen den Freikirchen zuzurechnen. Die Ausstellung ist bis 6. Juni von Montag bis Samstag (10:00-18:00 Uhr) und Sonntag (14:00-18:00 Uhr) frei zugänglich.

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Das Bild ist ein Kupferstich und wurde von Jan Luyken (1649-1742) angefertigt. Es wurde dann in der Märtyrerspiegel Ausgabe von 1685 abgedruckt und zeigt die Verbrennung von 18 Salzburger Täufer im Jahr 1528.  | Foto: zVg
Franz Seiser ist der Vorsitzende des Vereins für Täufergeschichte Österreich.  | Foto: Franz Seiser
Johannes Gutenberg druckte im 15. Jahrhundert die erste deutschsprachige Bibel mittels seiner Druckerpresse.  | Foto: Pixabay
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