Gesetzesentwurf nach dem Vorbild Oberösterreichs
Kleines Glücksspiel soll legalisiert werden
Die Salzburger Landesregierung plant, das kleine Glücksspiel zu legalisieren, um illegale Strukturen einzudämmen und den Schutz vor Spielsucht zu verbessern. Ein Gesetzesentwurf am Beispiel des Nachbarbundeslandes Oberösterreich, das bereits positive Effekte durch die Legalisierung im Jahr 2010 erzielt hat, soll erarbeitet werden.
SALZBURG. Derzeit ist in Salzburg das kleine Glücksspiel, wozu vor allem Spielautomaten außerhalb von Casinos mit geringen Einsätzen und Gewinnbeiträgen zählen, verboten. Dennoch sind alleine in diesem Jahr schon rund 250 illegale Spielautomaten in der Stadt Salzburg beschlagnahmt worden.
Ausgeprägtes strukturiertes Verbrechen
Von kleinen Hinterhofkriminalitäten könne man in Salzburg nicht mehr sprechen, wie Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek bestätigt:
"Das Betreiben illegaler Automaten geht in Salzburg als ausgeprägte Form des strukturierten Verbrechens bereits weit über die Hinterhofkriminalität hinaus."
Im Kampf gegen diese illegalen Glücksspiele stehen derzeit die Kontrollen der Finanzpolizei in Salzburg, die jedoch sehr aufwendig sind und meist nur wenig abschrecken.
"Kontrollen und damit verbundene Sanktionen reichen zur Bekämpfung der Spielerbanden nicht aus, beschlagnahmte Automaten werden oft unmittelbar ersetzt. Das bringt nichts, daher möchten wir nun einen neuen Weg der Legalisierung und damit Regulierung gehen."
Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek
Kleines Glücksspiel legalisieren
Um illegale Strukturen einzudämmen und um den Spielern einen besseren Schutz vor der Spielsucht zu bieten, soll ein Gesetzesentwurf in Abstimmung mit sämtlichen Stakeholdern und Verbänden ausgearbeitet werden.
"Illegale Betreiber sind nicht um den Spielerschutz bemüht. Sie unterliegen keinen Einschränkungen und verfügen auch nicht über geregelte Einsatzlimits oder eine verpflichtende Spielerregistrierung. Hier wollen wir ansetzen und Abhilfe schaffen – mit strengen Regeln im Rahmen der Legalisierung“,
so Svazek. Orientieren will man sich dabei an dem Vorbild Oberösterreich, wo das kleine Glücksspiel bereits im Jahr 2010 legalisiert wurde. Svazek ergänzt:
"Die Zahl der verbotenen entdeckten Automaten ist im Nachbarbundesland seither von insgesamt 5.000 auf 50 bis 100 Stück zurückgegangen. Gänzlich wird man weder Illegalität noch Spielsucht verhindern können. Mit einer Regulierung, die auf festen Beinen des Landesgesetzes steht, haben wir aber die Herausforderungen weitaus besser im Griff."
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