Corona in Salzburg
Schulstart im Herbst baut auf Erfahrungswerte auf

- Wie es im Herbst weitergehen wird, wisse man noch nicht, dazu warte man auf die Entscheidungen des Bundes. Da aber alle Schulen Erfahrungen mit diversen Unterrichtsformen hätten, fühle man sich besser auf den Herbst vorbereitet als im Jahr 2020.
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Auf die verbesserte digitale Ausstattung und viele Erfahrungswerte aus dem Schuljahr 2020/21 baut man die Vorbereitungen auf das neue Schuljahr im Herbst auf. Mit Tests, zumindest zum Schulstart, rechnet man in Salzburg fix.
SALZBURG. Präsenzunterricht im Wechsel mit Schichtbetrieb, Home Schooling und Schulschließungen – das abgelaufene Schuljahr war außergewöhnlich. „Dieses Jahr hat von Schülern, Eltern, Lehrern, Direktoren, Gemeinden und Bildungsverwaltung viel Flexibilität, Kreativität und großen Einsatz gefordert“, sagt Landesrätin Daniela Gutschi am Montag, bei der Pressekonferenz mit allen Beteiligten des Salzburger Schulgipfels.

- Bilanz und Ausblick auf das Schuljahr 2021/2022 im Bild v. li: Bildungsdirektor Rudolf Mair, Landesrätin Daniela Gutschi, Günther Mitterer Präsident Salzburger Gemeindeverband, Vize-Bürgermeister Bernhard Auinger, Wolfgang Zingerle Sprecher der ARGE Schulleiter/innen an Pflichtschulen, Lena Huber Landesschulsprecherin BMHS, Sigi Gierzinger Vorsitzender Personalvertretung der Landeslehrer Foto: Land Salzburg, Susi Berger
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Schuljahr 2020/21 in Zahlen:
23 Mal mussten im Schuljahr 2020/21 Schulen in Salzburg geschlossen werden. 2.855 Schüler und 296 Lehrer waren davon betroffen. Mit Covid 19 infizierten sich 3.495 Schüler, 765 Lehrer und 178 Personen aus dem Schulpersonal. Von den jährlichen 182 Schultagen verbrachten die Volksschüler insgesamt 147 Tage im Präsenzunterricht (81 Prozent), die Schüler in Sonderschulen 157 Tage. 89 Präsenztage waren es in den Mittelschulen und Polytechnischen Schulen und 62 Präsenztage in den höheren Schulen und Landesberufsschule.

- Wolfgang Zingerle Sprecher der ARGE Schulleiter/innen an Pflichtschulen, Sigi Gierzinger Vorsitzender Personalvertretung der Landeslehrer, Bildungsdirektor Rudolf Mair, Landesrätin Daniela Gutschi, Vize-Bürgermeister Bernhard Auinger
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"Angst vor der nächsten Ankündigung"
Rückblickend sind sich alle Mitgliedern des Salzburger Schulgipfels einig, sei die Umsetzung der Verordnungen aus Wien die größte Herausforderung gewesen. Häufig habe man sehr kurzfristig reagieren müssen. "Außerdem passten die Öffnungsverordnung und die Covid-Schulverordnung oft nicht zusammen. Wir musste diese Verordnungen einander anpassen", sagt beispielsweise Bildungsdirektor Rudolf Mair. Die Elternvertreterin der öffentlichen Pflichtschulen, Sabine Gabath, sagt sogar: "Wir hatten Angst vor der nächsten Ankündigung der Bundesregierung."

- Bildungsdirektor Rudolf Mair,
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"Schüler wussten oft nicht, was gilt"
Schnell sei es auch zu Platzproblemen in den Schulen gekommen, sagt Günther Mitterer, Präsident Salzburger Gemeindeverbandes. Die Schüler selbst hätten oft nicht gewusst, welche Regeln und Verordnungen gerade gelten würden, berichtet Landesschülersprecherin Lena Huber.

- Lena Huber Landesschulsprecherin BMHS
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Durch Erfahrungen fühlt man sich besser vorbereitet
Wie es im Herbst weitergehen wird, wisse man noch nicht, dazu warte man auf die Entscheidungen des Bundes. Da aber alle Schulen Erfahrungen mit diversen Unterrichtsformen hätten, fühle man sich besser auf den Herbst vorbereitet als 2020, sagt Landesrätin Daniela Gutschi: „Durch Erfahrungswerte von heuer sind wir wesentlich besser vorbereitet. Ein Großteil der Lehrer ist geimpft (Anm. d. Red.: rund 65 Prozent) und die Impfung der Schüler über zwölf Jahre wird jetzt angeboten. Allerdings gibt es noch viele Kinder an Pflichtschulen, die vorläufig altersbedingt noch nicht geimpft werden können. Wir rechnen damit, dass jedenfalls zu Beginn im Herbst Tests notwendig sein werden“, so Gutschi.

- Landesrätin Daniela Gutschi
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Laptops und Kameras für möglichen Hybridunterricht
Auch die Laptops, die im Herbst für Schüler der 5. und 6. Schulstufen sowie für das Lehrpersonen an 96 teilnehmenden Schulen zur Verfügung stehen werden, wie auch die Kameras, mit denen die Schulen für den Hybridunterricht bereits ausgestattet worden sind, stimmen die Landesrätin zuversichtlich: "Schüler und Lehrer kennen den Hybridunterricht schon und können davon nicht mehr überrascht werden."

- Günther Mitterer, Präsident des Salzburger Gemeindeverbandes und Bürgermeister von St. Johann.
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"Katastrophenpläne im Sommer gestalten"
Dennoch wollen die Vertreter am Salzburger Schulgipfel einen konkreten Plan für den Herbst: "Der Sommer muss genutzt werden, um Katastrophenpläne zu gestalten", fordert beispielsweise St. Johanns Bürgermeister Günther Mitterer. Eine schlankere Struktur, um bei neuen Regeln schneller agieren zu können, fordert Sigi Gierzinger, der Vorsitzende der Personalvertretung der Landeslehrer: "Wir wollen keine Gerüchte mehr erfahren mit 17 Versionen, die alle nicht stimmen."

- Sabine Gabath, Elternvertreterin der öffentlichen Pflichtschulen
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"Lösung für überfüllte Schülerbusse"
Die Eltern der Salzburger Pflichtschüler fordern bis in den Herbst hinein Klarheit darüber, welche Vorteile geimpfte Kindern erhalten: "Geimpfte Kinder können wir beim nächsten Lockdown nicht mehr daheim lassen. Sonst gäbe es ja gar keinen Anreiz mehr, die Kinder überhaupt impfen zu lassen", sagt Sabine Gabath, die außerdem eine Lösung für überfüllte Schülerbusse und Züge fordert. "Was nutzt uns der Abstand in den Schulen, wenn die Kinder Gesicht an Gesicht im Bus stehen?", fragt die Elternsprecherin.

- Salzburgs Vize-Bürgermeister Bernhard Auinger
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"Schülern ging es mental nicht gut"
Laut Schülersprecherin Lena Huber brauche es mehr Schulpsychologen, denn "den Schülern ging es zuletzt mental nicht gut. Viele, die digital nicht so eingebunden sind, haben sich einsam gefühlt. Distance Learning kann den Präsenzunterricht nicht ersetzen", so Huber.
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