Trotz Pandemie
Weniger Menschen auf Sozialunterstützung angewiesen

Anders als vermutet, hat die Covid-19-Pandemie die Salzburger nicht verstärkt abhängig von Sozialunterstützungen gemacht.  | Foto: Julia Hettegger
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Um 23 Prozent weniger Menschen waren 2021 auf Sozialunterstützung angewiesen als noch 2020. Dieser Trend soll sich laut Soziallandesrat Schellhorn wegen der hohen Beschäftigungsrate fortsetzen. Gestiegen ist hingegen die Anzahl der Menschen in Grundversorgung. 

SALZBURG. Anders als vermutet, hat die Covid-19-Pandemie die Salzburgerinnen und Salzburger nicht verstärkt abhängig von Sozialunterstützungen gemacht. Ganz im Gegenteil: 2021 waren sogar um 23 Prozent weniger Menschen auf Sozialunterstützung angewiesen als 2020.

Arbeitsmarkt ist Schlüssel

Das überraschte auch Soziallandesrat Heinrich Schellhorn (Grüne). Die Erklärung dafür ist aber gefunden: "Die Konjunktur ist nach der Corona-Pandemie schneller wieder angesprungen als erwartet und die Arbeitslosigkeit war sehr niedrig", sagt Schellhorn. "Viele Bezieher fielen raus, weil sie Jobs bekommen haben."

Personen mit Sozialunterstützung, Stand: 19.07.2022 | Foto: Land Salzburg/Grafik
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Unterstütze Personen nach Bezirken im Jahresschnitt 2021:

  • Stadt Salzburg: 3.337 Personen (2020: 4.177 Personen; -20,1 Prozent)
  • Tennengau: 385 Personen (2020: 558 Personen; -31 Prozent) 
  • Flachgau: 794 Personen (2020: 1.097 Personen; -27,6 Prozent) 
  • Pongau: 393 Personen (2020: 501 Personen; -21,6 Prozent) 
  • Lungau: 62 Personen (2020: 95 Personen; -34,7 Prozent) 
  • Pinzgau: 531 Personen (2020: 722 Personen; -26,5 Prozent) 

Teuerung noch unberücksichtigt  

Dieser rückläufige Trend werde sich trotz Teuerung fortsetzen, denn die Sozialunterstützung richtet sich nach dem Einkommen und nicht nach den Ausgaben, informiert die Sozialabteilung des Landes. "Wir gleichen die teuerungsbedingten Mehrausgaben in Salzburg mit dem Notfallfonds aus", sagt Schellhorn. Bundesweit würde die Sozialunterstützung aufgrund der Teuerung aber überarbeitet werden, sagt Schellhorn: "Ab Oktober wissen wir, ob und wie die Sozialleistungen angepasst werden." 

Lockerungen im Sozialhilfe-Grundsatzgesetz des Bundes

Ein weiterer Grund, weshalb 2021 viele kein Anrecht auf Sozialhilfe mehr hatten, war die Anrechnung des 13. und 14. Gehalts. Mit der Anpassungen des Sozialhilfe-Grundsatzgesetzes durch die Bundesregierung gibt es hier Lockerungen: Berufstätigen, die ein so niedriges Einkommen haben, dass sie Sozialhilfe erhalten, wird das 13. und 14. Gehalt nicht mehr angerechnet.

"Diese Möglichkeit will natürlich auch Salzburg umsetzen. Wir werden das im Oktober im Landtag beschließen, damit die Änderung ab November Gültigkeit hat. Dann werden die Zahl wieder steigen", sagt Schellhorn. 

Der Leiter der Sozialabteilung, Andreas Eichhorn und Soziallandesrat Heinrich Schellhorn (re.) | Foto: Julia Hettegger
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Wieder mehr Menschen in Grundversorgung

Gestiegen ist hingegen die Anzahl der Menschen in Grundversorgung. War diese seit dem Höhepunkt der Fluchtbewegung 2015 stetig gesunken (3.039 Menschen 2017; 1.244 Menschen 2020) stieg sie 2021 erstmals wieder auf 1.353 Menschen an (+8,8 Prozent). Die meisten Leistungsbezieher kommen aus Syrien (580), Afghanistan (174) und dem Irak (112). "Bundesweit erwartet man heuer einen weiteren Ansteige der Zahl an Asylsuchenden in Österreich", sagt Landesrat Schellhorn.

Ukraine-Krieg schafft neue Verhältnisse

Nicht in den Zahlen aus 2021 berücksichtigt, sind natürlich die Menschen aus der Ukraine, die derzeit in Salzburg leben. Das sind rund 3.200 Personen. 2.650 vertriebene Ukrainerinnen und Ukrainer befinden sich aktuell in Grundversorgung.*
(*Zahlen vom 12. Juli 2022)

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