Bergauf & Bergab
Flucht aus dem KZ-Hallein über den Pitschenberg

- Pitschenberg
- Foto: Thomas Neuhold
- hochgeladen von Thomas Neuhold
Im Rahmen der Aktion „Orte des Gedenkens“ der Salzburger Landesregierung wird in jedem Salzburger Bezirk an den Widerstand gegen die Nazi-Diktatur erinnert. 2023 ist der Tennengau an der Reihe.
Die herausragende Persönlichkeit dabei ist die Halleiner Widerstandskämpferin und spätere Sozialstadträtin Agnes Primocic. Die Kommunistin rettete kurz vor Kriegsende 17 Menschen das Leben, deren Exekution im Halleiner Außenlager des KZ-Dachaus eigentlich bereits beschlossene Sache war. Und sie verhalf 1943 dem oberösterreichischen Kommunisten Sepp Plieseis zur Flucht aus dem Lager. Plieseis konnte über die Osterhorngruppe entkommen und gründete im Toten Gebirge die Salzkammergut-Partisanengruppe „Willy-Fred“. Einen Teil der Fluchtroute von Plieseis wollen wir hier als Rundtour über den Pitschenberg vorstellen.
Agnes Primocic und Sepp Plieseis
Anforderung: Einfache Bergwanderung, etwas Trittsicherheit erforderlich. 650 Höhenmeter Anstieg, 3,5 Stunden für die Gesamtrunde.
Ausgangspunkt/Anfahrt: Postalmstraße, Abzweigung Lienbachstraße (Gemeindegebiet Abtenau, Schranken, 1180 m).
Flucht über den Pitschenberg
Route: Von der Straße über den Bach auf die alte Postalmstraße, dann gleich rechts (Wegweiser) auf der Almstraße vorbei an der Innerlienbachalm bis zur Wegkreuzung vor der Labenbergalm (Wegweiser, 1390 m). Hier Richtung Pitschenberg (rechts, Nordwest) und nicht entlang der Markierungen sondern konsequent auf der Almstraße bleibend nach Nordwesten die Flanke des Pitschenberg queren. Die Straße endet auf zirka 1400 Meter und geht direkt in einen nicht markierten, aber gut gehbaren Steig über. Dieser könnte einst die Fluchtroute von Sepp Plieseis und seinem Genossen Karl Gitzoller gewesen sein. Der Steig quert zwei steile Grasflanken und wird dann wieder flacher, bis er in der Senke zwischen Pitschenberg und Osterhorn auf den markierten Wanderweg trifft. Hier nach Südosten und steil zwischen Felsabbrüchen hinauf unter den Gipfel des Pitschenberges. Kurzer Abstecher auf den Gipfel, dann Abstieg über die weite Flanke nach Südosten und flacher werdend durch lichten Lärchenwald zur Pitschenbergalm. Entlang des Almweges retour zur Kreuzung bei der Labenbergalm und am Anstiegsweg retour.
- Ausrüstung: Wanderausrüstung. Bei Nässe Stöcke angenehm.
- Karte: f & bWanderkarte Nr. W392, „Tennengebirge – Lammertal – Osterhorngruppe“, 1:50.000.
- Literatur: Christian Topf, „Auf den Spuren der Partisanen. Zeitgeschichtliche Wanderungen im Salzkammergut.“ Andreas Praher/Thomas Neuhold, „Widerstand. Verfolgung. Befreiung. – Zeitgeschichtliche Wanderungen.“
- Einkehr: Pitschenbergalm
- Mehr zum Thema Wandern und Bergsteigen: www.meinbezirk.at/bergauf
- Info: Thomas Neuhold und die Bezirksblätter Salzburg GmbH übernehmen für die angeführte Tour keine Haftung. Im Zweifel soll man immer einen Bergführer oder eine Bergführerin engagieren.
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