Update
Deutsche Reisewarnung für Salzburg
Jetzt ist es fix: Ab Samstag gilt für Salzburg eine Reisewarnung aus Deutschland. Auch die Niederlande setzten für Salzburg den Reisehinweis der Stufe "Orange" an.
SALZBURG. Das Robert Koch Institut in Deutschland hat heute die neue Liste mit Risikogebieten veröffentlichen. Darauf steht auch Salzburg – mit allen anderen österreichischen Bundesländer außer Kärnten.
Robert Koch Institut:"Österreich: es gelten nun auch die Bundesländer Salzburg, Oberösterreich, Niederösterreich, Burgenland und Steiermark als Risikogebiete. (...) Die neu ausgewiesenen Risikogebiete sind wirksam ab Samstag, 24. Oktober 2020, um 0:00 Uhr. "
Hier nachlesen: Robert Koch Institut
Das sind die Details zur Reisewarnung:
>>DAS<< sagt die Arbeiterkammer Salzburg zur derzeitigen Situation: "Ungewisse Situation für 6.000 Berufspendler".
Zahlen für "uns" senken
Nun gelte es die Zahl der Neuinfektionen in Salzburg möglichst rasch zu senken und zu stabilisieren. "Es geht nicht nur um die Wirtschaft, sondern für uns Salzburgerinnen und Salzburger ist es enorm wichtig dieser großen Herausforderung mit aller Kraft zu begegnen“, appelliert Landeshauptmann Wilfried Haslauer.
„Diese Reisewarnung ist für uns natürlich negativ. Sie wird sich wirtschaftlich auswirken, im Handel und im Tourismus beispielsweise, da weniger Menschen nach Salzburg kommen werden. Dramatisch wird es, wenn gesundheitspolizeiliche Grenzkontrollen mit einer Quarantäneverpflichtung einhergehen würden. Unsere Aufgabe ist es nun, die Entwicklungskurve abzuflachen – mit oder ohne Reisewarnung.“
Landeshauptmann Wilfried Haslauer
Wichtigster Quellmarkt für das Salzburger Land
Für Salzburg ist das vor allem touristisch ein Schlag. Der Markt Deutschland ist mit einem Nächtigungsanteil von 39,3 Prozent der wichtigste Quellmarkt für das Salzburger Land. Die stärksten Herkunftsregionen für das Land Salzburg sind Bayern, Ostdeutschland inkl. Berlin sowie Nordrhein-Westfalen. "Die Österreich-Affinität unter deutschen Urlaubern ist hoch und nimmt weiter zu. Bei Kurzurlauben steht Österreich sogar auf Position eins", sagt die SalzburgerLand Tourismus Gesellschaft (SLTG).
Niederlande weiten Reisewarnung auf Salzburg aus
Update: Nach Deutschland weiten auch die Niederlande ihre Reisewarnung für Österreich aus. So gilt seit Mittwoch nun auch für die Bundesländer Oberösterreich und Salzburg ein Reisehinweis der Stufe "Orange", wie das österreichische Außenministerium mitteilte. "Gelb" sind für niederländische Touristen damit nur mehr die Bundesländer Kärnten, die Steiermark und das Burgenland. Zudem gelten Osttirol und die Enklaven Hinterriß und Jungholz, sowie Kleinwalsertal/Mittelberg auch als "Gelb".
Das ist unser Corona-Ticker
>>HIER<< liest du mehr zur aktuellen Corona-Situation in Salzburg.
>>DAS<< ist das Tourismus-Konzept in Salzburg.
Statement FPÖ:
Die Regierung habe zu spät und falsch gehandelt, wirft Salzburgs Freiheitliche Landesparteiobfrau Marlene Svazek nach Bekanntwerdung der Reisewarnung vor. „Im Sommer haben wir bereits einen Plan für die Herbst- und Wintermonate erbeten. Trotz Befürchtungen über einen Anstieg positiver Testungen in den Folgemonaten, hat man nicht reagiert“, sagt Marlene Svazek. Erst als sich ein signifikanter Anstieg im letzten Monat abzeichnete, hätte man reagiert: „Aber vollkommen falsch“, so die Freiheitliche, die gegen eine Sperrstundenvorverlegung angegangen ist: „Das Resultat waren unnachvollziehbare Cluster im Privatbereich und eine vermeintliche Illegalität, die eine Informationsauskunft erschweren", so Svazek.
Das Resultat der Salzburger Politik sei ein medial-hingerichteter Ort in Quarantäne, eine beschuldigte ländliche Bevölkerung, eine kaputte Gastronomie und eine Reisewarnung der Bundesrepublik Deutschland und der Niederlande gewesen.
Spartenobmann: "Wintersaison wird trotz deutscher Reisewarnung nicht aufgegeben"
„Was wir schon länger befürchtet haben, ist nun leider Realität geworden. Die für den Salzburger Tourismus so schädliche Reisewarnung der deutschen Bundesregierung ist da“, sagt Albert Ebner, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Salzburg. Nun gelte es, alles dafür zu tun, um die Infektionszahlen bis zum Beginn der Wintersaison wieder in den Griff zu bekommen und von der Liste des Robert Koch Instituts wieder wegzukommen.
"Wir sind Corona-fit"
Der Salzburger Tourismus habe von den Seilbahnen über die Hotel- und Gastronomiebetriebe bis hin zu den Skischulen und der Berggastronomie alles dafür getan, um eine sichere Wintersaison zu gewährleisten. Gemeinsam mit den Bundesländern Tirol und Vorarlberg wurde ein Corona-Sicherheitskonzept erarbeitet, das der Bundesregierung als Grundlage für deren Verordnung für eine sichere Wintersaison gedient hat. „Wir sind Corona-fit und haben den Winter noch keinesfalls aufgegeben“, sagt Ebner.
Bundesregierung aufgefordert, in Verhandlungen mit der deutschen Regierung einzutreten
Eine Möglichkeit, um die Lage speziell für deutsche Gäste zu entschärfen, sei, dass die österreichische Regierung ein zwischenstaatliches Abkommen mit Deutschland zustande bringt, durch das sich Urlaubs-Rückkehrer aus Österreich von der Quarantäne freitesten können. Dies ist in der für 8. November geplanten Musterverordnung der deutschen Bundesregierung vorgesehen. „Das wäre dann möglich, wenn in Urlaubsregionen wie bei uns besondere epidemiologische Vorkehrungen getroffen wurden und die Infektionslage im jeweiligen Risikogebiet dem nicht entgegensteht. Wir fordern daher die österreichische Bundesregierung dringend dazu auf, in Verhandlungen mit der deutschen Regierung einzutreten. Denn jede Möglichkeit, die die Reisesituation für unsere Gäste verbessert, muss unbedingt genutzt werden“, resümiert Ebner.
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