Tourismus

Liebeserklärung an den Winter soll Urlauber bringen

Salzburg startet die Werbekampagne für die Wintersaison / Die Touristiker blicken vorsichtig optimistisch Richtung Jänner / Und: Mit diesen Maßnahmen soll der Skiwinter 2020/21 funktionieren.

SALZBURG. Das Wirtschaftsforschungsinstitut Wifo berechnete bei den Tourismus-Einnahmen einen Rückgang von rund einem Drittel in den Monaten Mai bis August. Laut der Statistik Austria entfiel im zweiten Quartal des Jahres 2020 der stärkste Rückgang der realen Wirtschaftsleistung auf den Bereich Beherbergung und Gastronomie.

Schweiz schmerzt

Auch das Thema der Reisewarnungen beschäftigt die Touristiker im Land. So hat am vergangenen Freitag die Schweiz Salzburg auf die Liste der Risikogebiete gesetzt. >>HIER<< liest du mehr darüber. Das alles sind Vorzeichen, welche die Touristiker für den Winter pessimistisch stimmen könnten. Dennoch: Eine Umfrage unter den Salzburger Tourismusbetrieben ergibt, dass 97 Prozent von ihnen im Winter aufsperren wollen. 

"Die Ergebnisse unserer Umfrage bilden die allgemeine Verunsicherung ab. Und dennoch lässt sich auch eine vorsichtige Zuversicht ablesen. Das wohl wichtigste Ergebnis in diesem Zusammenhang: 97 Prozent aller Betriebe haben derzeit vor, auch in diesem Winter aufzusperren."
_{Leo Bauernberger, Geschäftsführer der SalzburgerLand Tourismus GmbH (SLTG)}

"Keine weiteren Reisewarnungen mehr"

Jetzt gelte es die Infektionszahlen zu verringern, um weitere Reisewarnungen zu verhindern. Denn sollten noch weitere Länder dem Schweizer-Beispiel folgen, wäre das ein schwerer Schlag für die Branche, warnt der Landeshauptmann:

"Wir bedauern die Reisewarnung sehr, da diese zu kurzfristigen Stornierungen gebuchter Urlaube und insbesondere auch zu einem deutlichen Einbruch der Nachfrage führt. Die Reisewarnung mahnt uns, auch weiterhin alles zu unternehmen, um die Infektionszahlen einzudämmen. Denn nur so können wir weitere Reisewarnungen in der Zukunft verhindern und in Hinblick auf die kommende Wintersaison eine Entspannung der Situation herbeiführen." 
_{Landeshauptmann Wilfried Haslauer}

Ferienwohnungen und Urlaub am Bauernhof gefragt

In der Umfrage der SLTG wurde auch nach der aktuellen Buchungslage für den Winter gefragt. Diese liege mit einem Durchschnitt von etwa 35 Prozent derzeit klar unter dem Vorjahresniveau. Den Antworten zufolge überdurchschnittlich gebucht sind derzeit Ferienwohnungen (40 Prozent) und Betriebe mit Urlaub am Bauernhof (44 Prozent).

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Zuversichtlicher Blick Richtung Jänner

Die Betriebe seien aber auch überzeugt, dass sich die Situation im Lauf der Wintersaison bessern werde und schätzen die Auslastung – also die Belegung ihrer angebotenen Zimmer – bereits ab Beginn des Jahres 2021 deutlich positiver ein als etwa noch im Dezember, heißt es von SLTG-Geschäftsführer Leo Bauernberger.

Liebeserklärung an den Winter

Um die Urlauber zu mobilisieren, setzt die SLTG im heurigen Winter – wie auch schon im Sommer – auf eine emotionale Werbekampagne. "Im Vordergrund unserer großen Winter-Kampagne steht in erster Linie unsere tiefe Verbundenheit mit der kalten Jahreszeit und die vielen besonderen Emotionen, die der Winter hervorruft. Es wird eine Liebeserklärung an den Winter", sagt Bauernberger. Die Kampagne zielt neben dem österreichischen Markt auf die Fokus-Märkte Deutschland und Niederlande ab.

Aufsperren geht nur, wenn's Sicher ist

Die Sicherheit der Gäste stehe im Mittelpunkt aller Überlegungen. "Wir sind sehr positiv gestimmt, unter Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen einen erlebnisreichen Skibetrieb bieten zu können", sagt Erich Egger, Vorstand der Schmittenhöhebahn AG in Zell am See-Kaprun und Sprecher der Salzburger Seilbahnwirtschaft.
>>HIER<< findest du das Interview mit Erich Egger zum Skiwinter 2020/21.

Uns interessiert:

Das sind die Richtlinien:

Neben der allgemeinen Pflicht zum Mund-Nasenschutz in allen Seilbahn-Stationen sowie auch bei Sessel- und Schleppliften soll zum Beispiel mit Leitsystemen und verstärktem Personal-Einsatz vor Ort ein zu dichtes Anstellen an den Kassen oder bei den Liften verhindert werden. Kontakt- und bargeldloses Bezahlen wird ebenso forciert wie die Möglichkeit des Online-Vorverkaufs von Skitickets. In Skischulen gibt es eine Obergrenze der Gruppengröße von maximal zehn Personen. Und ein Aprés Ski, wie wir es bisher gewohnt waren, wird es in diesem Jahr nicht geben.

"Skiurlaub wird in diesem Jahr vielleicht etwas anders ablaufen, als wir es gewohnt waren. Die erstklassige Qualität und das umfangreiche Angebot unserer Skigebiete bleibt aber unverändert."
_{Erich Egger, Sprecher der Salzburger Seilbahnwirtschaft}

>>MEHR<< lesen zur Situation für die Tourismusbetriebe.
>>HIER<< findest du das Interview mit Erich Egger zum Skiwinter 2020/21.
>>HIER<< liest du mehr über die Reisewarnung der Schweiz.