Coronavirus in Salzburg
Freibadsaison lief gut, Hallenbäder waren Verlierer

- hochgeladen von Julia Hettegger
Wetter und Corona-Maßnahmen wirkten sich auf Besucherzahlen in Lungaus Hallen- und Freibäder aus.
LUNGAU (jb). Der Sommer liegt in seinen letzten Zügen – ein ganz besonderer Sommer noch dazu. Laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (Zamg) lag die Regenmenge in diesem Sommer im Bundesland Salzburg 13 Prozent über dem Mittel. Die Zahl der Sonnenstunden und die Temperaturen entsprachen ungefähr dem Durchschnitt seit Messbeginn (1767) – also kein Hitzesommer wie in den vergangenen Jahren. Dazu kam die Corona-bedingten Verhaltensregeln, die unser Privatleben beeinflussten. All das spürten auch die Lungauer Frei- und Hallenbäder in Mariapfarr, St. Michael, Tamsweg und Mauterndorf.
Bescheidener Juni, August war okay
Alle sind sich einig: Der Juni lief wetterbedingt bescheiden, der Juli war ok. und der August gut. Bei den Freibädern hätten Corona-Maßnahmen keine großen Probleme bereitet. "Die Einheimischen und Urlauber haben das Freibad aufgrund der Maßnahmen oder Unsicherheit nicht gemieden. Alle waren froh, dass wir aufgesperrt hatten", sagt Badewart Arnold Wagner vom Freibad Mauterndorf. Dort verzeichnete man im Schnitt zwischen 400 und 600 Gästen pro Tag. "Unsere corona-bedingte Grenze lag bei 630 Menschen. Nur einmal musste ich eine Gruppe von 40 Leuten vertrösten, womit ich aber bei den Betroffenen auf viel Verständnis gestoßen bin", so Wagner.
Hochsaison fürs Minigolf
Wie in alle anderen Lungauer Freibädern wurden in St. Michael auf Abstandsregen hingewiesen und die Liegen immer wieder auseinandergestellt. "Man muss auch an die Eigenverantwortung appellieren, weil wir nicht wissen können, welche Gäste tatsächlich zu einer Familie gehören", sagt Badewart Karl Pfeiffenberger. Während wetterbedingt die Saison in St. Michael durchwachsen war, wurde die Minigolfanlage besser genützt denn je. "Zischen 3.500 und 4.000 Besucher haben unsere Anlage genutzt", schätzt Pfeiffenberger.
"Kleine Katastrophe"
Spezieller war die Lage bei den Hallenbädern und in Saunabereichen. Im Samsunn in Mariapfarr hätten laut Richtlinien 100 Menschen den Saunabereich nützen dürfen. "Wir haben selbst die Grenze bei 65 gezogen, weil wir bei dieser Anzahl unter Wahrung der Abstände ausgereizt sind", erklärt Bademeister Hans Landschützer. Derzeit vergibt er zehn Jetons pro Aufguss, mit welchen er die Besucherströme lenkt. 40 Leute fänden unter normalen Bedingungen in einer Saunakabine Platz. "Den Sommer über war das auch ok. Spannend wird es aber im Winter. Ich fürchte eine finanzielle kleine Katastrophe auf uns zukommen", sagt Landschützer.

- Bademeister Hans Landschützer: "Klatschen aufs Handtuch nicht in die Hand nach dem Aufguss sollte beibehalten werden."
- Foto: BadeINSEL
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20 Prozent weniger Eintritte
Ähnlich sieht man das auch in der Badeinsel in Tamsweg. "Wir liegen im Sommer 30 Prozent hinter dem Vorjahr und haben 20 Prozent weniger Eintritte verzeichnet. Wir sind mit unserem Hallenbad sonst immer die Schlechtwetter-Alternative. Diese Karte konnten wir wegen der Corona-Regeln heuer nicht ausspielen. Nur 75 Leute dürfen wir ins Hallenbad lassen, 30 in den Wellnessbereich statt 300 Personen gesamt. Das trifft uns hart", sagt Geschäftsführer Julius Schmaltz. Da diese Besuchergrenze wahrscheinlich im Herbst und Winter bleiben wird, überlegt man derzeit wie man mit vorhandenen und neuen Saisonkarten umgehen soll. "Wir wollen nichts anbieten, was wird dann nicht halten können", so Schmalz. Aufsperren könne man die Badeinsel überhaupt nur, weil die Gemeinde hinter dahintersteht und derzeit den Abgang übernehme, sagt der Geschäftsführer.
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